Der digitale Wandel macht auch und gerade vor den Einkäufern in der Automobilindustrie nicht halt. Sie müssen sich einer neuen Studie zufolge „radikal weiterentwickeln“ – zumal ihre Arbeit wesentlichen Einfluss auf den Unternehmensgewinn hat.
Nach der Prognose der Beratungsfirma Deloitte könnten durch den Umbruch in der Autobranche bis zu 35 % der Stellen für Einkäufer wegfallen. Obendrein sind deren künftige Aufgaben nicht einfach, da sie flexibel auf verschiedene Szenarien reagieren müssen – etwa auf einen möglichen Wandel ihres Unternehmens vom Autobauer zu einem Daten- und Mobilitätsmanager. Wohin die Reise geht, ist vielfach noch offen. So oder so rät Dr. Nikolaus Helbig, Autor der Studie „The Future of the Automotive Value Chain“, zu einigen „Must-Dos“. Dazu zählen die Stärkung der Innovationskraft des Lieferantenportfolios ebenso wie die Digitalisierung und Automatisierung der internen Prozesse und das Einführen effizienterer Organisationsstrukturen. Einkäufer müssten die Weichen jetzt stellen, um die künftigen Veränderungen gestalten zu können – sonst gelinge der gesamten Branche die Transformation nicht.
Hinzu kommt, dass das gesamte Marktgefüge in Bewegung geraten ist. So verweist Beschaffung Aktuell darauf, dass die Verhandlungsposition innovativer Zulieferer wegen der steigenden Bedeutung der Elektromobilität stärker werden könnte. Zudem hätten es Einkäufer heute oft mit neuen und auch engen Beschaffungsmärkten zu tun, wo die Rohstoffe knapp seien oder es um Technologien gehe, die noch serienreif sind.