Im Zuge der Digitalisierung will die Politik die bestehenden Regulierungsmaßnahmen an die neue Produktionsrealität anpassen. Diskutiert wird dabei auch eine 3D-Druck-Steuer.
Die additive Fertigung in der Industrie boomt: Laut einer aktuellen Untersuchung der Unternehmensberatung Ernst & Young stieg das weltweite Marktvolumen 2019 um etwa 24 % auf insgesamt 11,2 Milliarden US-Dollar. Der Erfolg des 3D-Drucks basiert nicht zuletzt auf seinem kontinuierlichen technischen Fortschritt. Dank fortlaufend sinkender Kosten und schnellerer Produktionszeiten stehen die Zeichen auch künftig auf Wachstum. Bestehende steuerliche Regulierungsmaßnahmen sind allerdings nicht auf diese Entwicklung vorbereitet.
Daher wird die Welthandelsorganisation WTO im Juni 2020 über eine mögliche Steuer auf 3D-Druck diskutieren. Das Kernproblem: Die additive Fertigung ist zum Teil ein Fall von „digitalen Gütern“ und erfolgt auf Basis von Dateien, auf deren Versand bislang keine Zollgebühren anfallen – ganz im Gegensatz zu Produkten aus herkömmlichen Fertigungsverfahren und deren grenzüberschreitendem Versand. In einem Whitepaper haben sich die Akteure auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos bereits gegen eine solche Steuer positioniert und eine entsprechende Empfehlung an die WTO ausgesprochen.