Die Hannover Messe 2020 wird nicht auf Juli verschoben, sondern entfällt heuer – das erste Mal in der Geschichte der Veranstaltung – komplett. Das hat die Deutsche Messe heutemitgeteilt.
Grund für den Ausfall ist die derzeitige Corona-Krise, konkret eine Untersagungsverfügung der Region Hannover. Tatsächlich hat die deutsche Industrie durch Umsatzausfälle, Nachfrageeinbrüche, Lieferengpässe und Produktionsstopps konkretere Sorgen als eine verschobene Messeteilnahme. Die nächste Hannover Messe wird also erst wieder für den 12. bis 16. April 2021 ins Auge gefasst. In der Zeit bis dorthin soll „ein digitales Informations- und Netzwerkangebot Ausstellern- und Besuchern die Möglichkeit zu wirtschaftspolitischer Orientierung und technologischem Austausch bieten.“ Dieses soll laut Messevorstandsvorsitzendem Dr. Jochen Köckler „schon in Kürze“ starten. Die Lösung soll einerseits die Kontakt- und Akquisemöglichkeiten sowie das Informationsangebot der Hannover Messe so gut es geht ersetzen, andererseits der deutschen Industrie eine Plattform bieten, sich in Zeiten der Krise über gangbare Lösungswege auszutauschen. In den Worten Dr. Köcklers:
„Der Bedarf an Orientierung und Austausch ist besonders in Krisenzeiten wichtig.“
Die relevanten Verbände VDMA und ZVEI stärken der Deutschen Messe bei der endgültigen Absage den Rücken. VDMA-Hauptgeschäftsführer Thilo Brodtmann nennt die Entscheidung bedauerlich, aber „die einzig richtige“. Auch für Wolfgang Weber, Vorsitzenden der ZVEI-Geschäftsführung, ist der Ausfall „ein herber Verlust, aber richtig“.