Den aktuellen Heften der Heise-Magazine c’t, iX und Technology Review liegt die Ausgabe 1/2020 von „IT & Karriere“ bei. Diesmal geht es schwerpunktmäßig um künstliche Intelligenz.
Den Einstieg macht Dirk Bongardt. Er umreißt das neue Berufsbild eines KI-Managers, der als Mittler zwischen KI-Technologien und den Prozessen im Unternehmen fungiert. Seine Domäne ist es, künstliche Intelligenz ins eigene Unternehmen zu holen, gezielt Anwendungspotenziale zu erschließen, geeignete Verfahren auszuwählen und auch noch die praktische Umsetzung zu koordinieren. Dabei braucht es in der Regel jemanden, der als Machine Learning Engineer ausgebildet ist – auch dies ein Berufsbild neueren Datums. ML-Engineers sind die „umworbenen Stars der KI-Branche“ berichtet Mehmet Toprak:
„Der ML-Engineer ist für die praktische Umsetzung und den Betrieb der jeweiligen ML-Anwendung zuständig. Er sorgt sozusagen dafür, dass die Maschine läuft, dass sie gut geschmiert läuft, dass sie dabei immer besser wird und am Ende gute Ergebnisse bringt.“
Gut bezahlte Jobs für Maschinenlehrer gibt es quer durch die Branchen bis hinein in Forschung und Lehre. Dort wiederum, genauer gesagt an den deutschen Hochschulen, hat sich David Schahinian die derzeitige Ausbildung von KI-Spezialisten angesehen. Schließlich haben Länder und Bund zuletzt ordentlich Mittel in diesen Bildungszweig gesteckt. Stationen seiner Reise sind die TU München mit dem Master-Studiengang Robotics, Cognition, Intelligence, das CyberValley in der Region um Stuttgart und Tübingen, außerdem Bielefeld, Chemnitz, Darmstadt und Ingolstadt – auch am KI-Campus in Osnabrück gibt es seit Kurzem eine neue Stiftungsprofessur für maschinelles Lernen. Studienanfänger sollten allerdings bedenken, dass viele Master-Studiengänge künstlicher Intelligenz auf einem Mathematik- oder Informatikstudium aufsetzen.
Dazu passt das Thema, das Roland Freist aufgreift: digitale Souveränität. Denn nicht nur auf dem Gebiet KI möchte man lieber auf Fachkräfte und Ressourcen im eigenen Land zurückgreifen, sondern auch bei Office- und anderen Standardlösungen. Namentlich Windows 10 ist daher zuletzt kräftig unter Beschuss geraten, was den Einsatz in Behörden angeht. Open-Source-Entwicklern könnte diese Großwetterlage einen kräftigen Aufwind geben.
Und noch ein aktuelles Jobprofil geht diese Diskussion an: den Cloud-Architekten. Zwischen DSGVO-Auftragsverarbeitungsverträgen und der Standortfrage sind derzeit vor allem Hybrid Clouds und Multiclouds im Einsatz – und die wollen umsichtig aufgesetzt, sorgsam betreut und in enger Abstimmung mit den geschäftlichen Prioritäten betreut werden. Solche „Wolkenbaumeister“ müssen darum von Technik, Rechtslage und Betriebswirtschaft gleichermaßen etwas verstehen und am Ende noch die Usability auf Anwenderseite bedenken.
Das alles sind gute Jobs, gut bezahlte Berufe, aber beileibe keine leichten Aufgaben. Als Extra hat die Beilage darum noch einen Ratgeber zum Thema Gesundheit und Arbeitsschutz in der IT parat. Damit die mühsam gefundenen Spezialisten nicht gleich wieder aufgerieben werden – zwischen Kaffee und Pizzakartons, Termindruck, Wochenendschichten, verweigerten Ressourcen und verständnislosen Vorgesetzten.
Die Heise-Beilage „IT und Karriere“ 1/2020 gibt es im Pressezentrum des MittelstandsWiki vollständig und als freies PDF zum Herunterladen.