Unter Federführung der TU Chemnitz hat ein internationales Forschungsteam den kleinsten Mikroroboter der Welt geschaffen. Der Winzling ist nicht einmal 1 mm groß – und hat trotzdem viel auf dem Kasten.
Kleiner geht es bislang nicht: Der mikroelektronische Roboter ist 0,8 mm lang, 0,8 mm breit und 0,14 mm hoch. Zum Vergleich: Ein 1-Cent-Stück hat einen Durchmesser von rund 16 mm. Dennoch ist der Kleine mechanisch extrem flexibel, beweglich und mit diversen Funktionen ausgerüstet, wie ein kurzes YouTube-Video zeigt. Er ist manövrierfähig in wässriger Lösung und lässt sich fernsteuern, verfügt über eine Lichtquelle und einen kleinen Greifarm, die beide kabellos mit Energie versorgt werden. Denkbar ist der Einsatz von biomedizinischen Sensoren und Aktoren, die Anwendungen in den Bereichen der Mikrorobotik und Medizintechnik ermöglichen. Beispiele hierfür sind das gezielte Verabreichen von Medikamenten oder die Diagnose von Krankheiten direkt im Organismus. Die Ergebnisse und Funktionsmöglichkeiten des Systems sind von so hoher Relevanz, dass sie als Titel der März-Ausgabe von Nature Electronics erschienen sind.
Entwickelt hat den Mikroroboter ein Forschungsteam des Leibniz-Instituts für Festkörper- und Werkstoffforschung (IFW) Dresden, der chinesischen Akademie derWissenschaften in Changchun, der TU Dresden und der TU Chemnitz, die mit Prof. Dr. Oliver G. Schmidt den Projektleiter stellt. Prof. Schmidt war zuvor am IFW Dresden, wo er 2018 mit dem Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Preis ausgezeichnet wurde.