In Sachsen-Anhalt entsteht Deutschlands erste Wasserstoffkaverne. In einem großtechnischen Power-to-Gas-Projekt soll der Einsatz des grünen Wasserstoffs im industriellen Maßstab untersucht werden.
Die Firma VNG Gasspeicher, eine Tochter des Gasgroßhändlers VNG, rüstet derzeit in Bad Dürrenberg im südlichen Sachsen-Anhalt eine bisher als Erdgasspeicher genutzte Salzkaverne für die Speicherung von Wasserstoff um. Damit entsteht im Rahmen des Hypos-Projekts der erste deutsche Untergrundspeicher für Wasserstoff. Weltweit gibt es solche Speicher bereits in den USA und in Großbritannien. Die Kaverne in Bad Dürrenberg liegt in einer Tiefe von 700 bis 900 m und ist von einer Salzschicht umschlossen.
Die Wasserstoffkavernen sind Teil des geplanten Energieparks Bad Lauchstädt, zu dem auch ein Windpark mit 160 m hohen Anlagen und einer Leistung von 40 MW gehört. Der dort erzeugte Strom soll einen Großelektrolyseur versorgen, der an 3000 bis 4000 Stunden im Jahr Wasserstoff erzeugt. Das Gas wird dann im Untergrundspeicher zwischengelagert. Über eine umgewidmete Gaspipeline soll dieser grüne Wasserstoff in das Wasserstoffnetz der chemischen Industrie in Sachsen-Anhalt eingespeist und perspektivisch für urbane Mobilitätslösungen genutzt werden. Derartige Formen der Sektorenkopplung in Smart Grids sind wesentliche Elemente einer künftigen, nachhaltigen Energieversorgung.