Auf die COVID-19-Pandemie hat Kone mit einem Hygienepaket reagiert. Damit fasst der finnische Rolltreppen- und Aufzugspezialist entsprechende Lösungen seines Portfolios neu zusammen und macht zugleich den Weg frei für Smart Maintenance und die Big-Data-gestützte Optimierung von Personenflüssen.
Die Menschen sind durch die Corona-Krise im Kontakt mit Menschen und Oberflächen vorsichtig geworden. Im Fokus stehen insbesondere Handläufe, Türklinken, Aufzugsknöpfe und dergleichen: „Je weniger Dinge die Menschen im Alltag berühren müssen, desto besser können wir der Übertragung von Mikroorganismen und Viren vorbeugen“, sagt Erik Kahlert, Geschäftsführer von Kone Deutschland.
Das Mittel der Wahl ist – nicht nur bei Kone – ultraviolettes Licht, und zwar die kurzwellige, sehr energiereiche und daher auch nicht ungefährliche UV-C-Strahlung. Sie wird verschiedentlich zur Virusinaktivierung genutzt, wobei der Erfolg u.a. von der Virusart sowie der Bestrahlungsdauer und der Wellenlänge abhängt; hierzu macht Kone bei seinen Lösungen Elevator AirPurifier (Luftreinigung in Aufzugskabinen) und Handrail Sanitizer keine konkreten Angaben. Die UV-C-Bestrahlung der Rolltreppen-Handläufe dürfte jedoch das bei Kone bereits eingeführte Escalite-System der Kölner UVIS UV-Innovative Solutions GmbH nutzen; das Desinfektionsmodul ist dann in der Rückführung des Handlaufs verbaut.
Eine Schwierigkeit von Rolltreppen besteht darin, dass der Handkontakt in diesem Fall doch ratsam ist, weil die Unfallgefahr steigt, wenn die Menschen freihändig unterwegs sind. Ähnliche Systeme testen derzeit u.a. der Münchner Verkehrsverbund und die Deutsche Bahn. Speziell beim derzeitigen Corona-Virus SARS-CoV-2 fehlt es allerdings noch an Erfahrungswerten zur Wirksamkeit von Desinfektionsmethoden. Derraik et al. (2020) betonen in ihrer aktuellen Studie:
„In light of the very recent identification of SARS-CoV-2, there is a near complete lack of data on the survival of this virus in the environment under different conditions, as well as efficacy of disinfection methods.“
Ganz ohne Handkontakt kommt man dagegen im Lift aus. Der Elevator Call enspricht im Wesentlichen der Kone-Lösung des Zutrittskontrollsystems Residential Flow: Der Aufzug wird nicht per Knopfdruck bzw. Display-Berührung gerufen und dirigiert, sondern per Smartphone und Flow-App. Elevator Call fügt sich damit nahtlos in die Smart-Building-Szenarien einer durchgängig digitalisierten Gebäudesteuerung. Anhand von deren Daten kann Kone mit seinen People Flow Planning & Consulting Services dann detaillierte Anlysen der Verkehrsströme vornehmen und daraus etwa optimierte Wegführungen ableiten oder Engstellen und Risikozonen identifizieren.