Auf der SPS 2019 hatte Lütze das Schaltschrank-Verdrahtungssystem AirStream Compact vorgestellt. Ein knappes Jahr und eine ausgefallene Messe-Saison später legt das Familienunternehmen aus Weinstadt nach und präsentiert ein neues AirStream-Tragschienensystem.
AirStream heißt die Lütze-Reihe kanalloser Verdrahtungslösungen, weil der Automationsausrüster die Konstruktion auf optimierte Luftzirkulation mit Kamineffekt ausgelegt hat, sodass sie die Abwärme der Komponenten besser abführt.
Das neue AirStream-Tragschienensystem eignet sich für Anwender, die einen Montagerahmen eigenständig, schnell und unkompliziert vor Ort aufbauen wollen. Mit der neuen Lösung ist das nach Herstellerangaben unter Umständen in der halben Zeit möglich. Die Montage erfolgt flexibel und intuitiv anhand der vorgegebenen Lochraster ( 10, 25 und 50 mm). Module werden einfach über Bügel oder mit EMV-Profilen im 10-mm-Raster sowie über Gleitmuttern platziert und verschraubt – ohne Ausmessen, ohne Bohren, ohne Montagetisch, ohne Spezialwerkzeug:
„Selbst der Zusammenbau auf dem Werkstattboden ist möglich.“
Das AirStream Tragschienensystem bietet außerdem bis zu 12 mm mehr Spielraum in der Tiefe, was vor allem bei Sonderschränken von Vorteil ist. Auch bei der Gerätemontage bieten die Tragschienen deutlich mehr Flexibilität: Zwischen den bereits installierten Modulen kann man nachträglich weitere mithilfe von einschwenkbaren Gleitmuttern hinzufügen. Ebenso ist es möglich, komplette Felder in der Rahmenmitte für spätere Bestückungen frei zu lassen.
Neben einem aufrastbaren Kantenschutz, der die Tragschiene an den Enden sauber abschließt, haben die Lütze-Ingenieure auch neue Bügel entwickelt; diese sind speziell auf das Tragschienensystem abgestimmt und ermöglichen den platzsparenden Einbau von Stegen über die gesamte Rahmenbreite. Die neuen Tragschienen sind kompatibel zur etablierten VPSym-Tragschiene, was bedeutet, dass man beide Systeme parallel verwenden kann.
Der Rahmen wird im Schrank am einfachsten mithilfe der speziellen Adapterwinkel und der passenden Schrauben befestigt. Dabei wird eine Käfigmutter mit metrischem Gewinde an der gewünschten Stelle ins Lochraster der Tragschiene eingeschwenkt; einfache Blechschrauben gehen aber auch.