Praktisch alle modernen Geschäftsmodelle sind digital getrieben oder zumindest gestützt. Voraussetzung dafür ist freilich eine entsprechend starke Internet-Anbindung. Im Ruhrgebiet soll dafür jetzt der kürzlich gestartete neue Internet-Knoten Ruhr-CIX (Ruhr-Commercial Internet Exchange) sorgen.
Zum Ruhr-CIX haben sich die drei Städte Dortmund, Bochum und Gelsenkirchen zusammengefunden. Die Infrastruktur ist entsprechend auf die Rechenzentren der regionalen Netzbetreiber DOKOM21, TMR und GELSEN-NET verteilt, die durch einen Highspeed-Glasfaserring verbunden sind. In der ersten Ausbaustufe hat dieses Backbone eine Gesamtkapazität von knapp 10 TBit/s. Der österreichische IKT-Umsetzer Kapsch BusinessCom verwendet dazu die XTM-Plattform von Innfinera. Technisch betreut wird Ruhr-CIX ansonsten von DE-CIX, dem Betreiber des gigantischen Internet-Knotens in Frankfurt am Main.
„Mit dem Internet-Knoten Ruhr-CIX ist Dortmund jetzt Teil der internationalen Datenautobahnen.“
Was Thomas Westphal, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Dortmund, für seine Stadt erkannt hat, gilt entsprechend auch für Bochum, Gelsenkirchen und Deutschlands größte Metropolregion insgesamt. Ruhr-CIX soll mit verkürzten Paketlaufzeiten die Internet-Qualität verbessern, speziell aber wirtschaftliches Wachstum und (neue) digitale Dienste für Unternehmen und öffentliche Verwaltungen ermöglichen – insgesamt nichts weniger als „ein neues Ökosystem für digitale Wirtschaft“, wie es DOKOM21-Geschäftsführer und Ruhr-CIX-Sprecher Jörg Figura formulierte. Aus der Perspektive der zeitgemäßen kommunalen Daseinsvorsorge begrüßte auch Guntram Pehlke, Vorstandsvorsitzender von DSW21, den Ruhr-CIX-Start ausdrücklich.
Serie: Digitale Infrastruktur
Die Einführung beginnt in Berlin und klärt die Rahmenbedingungen in Deutschland. Ein erster Regionalschwerpunkt widmet sich dann dem Westen und Nordrhein-Westfalen. Weitere Regionalreports konzentrieren sich auf den deutschen Südwesten und auf Bayern. Extra-Beiträge berichten außerdem über den Stand der NGA-Netze in Österreich und über die praktische, aber schwierige Mobilfunk-Dominanz in der Alpenrepublik.