KPMG hat als Seitenstück zum Cloud-Monitor ein Kurz-Whitepaper veröffentlicht: „Cloud-Computing in Zeiten von Covid-19“. Daraus geht erwartbar hervor, dass Unternehmen 2020 verstärkt auf Cloud-Dienste setzen. Interessant ist jedoch die deutliche Akzeptanz von Gaia-X.
Gaia-X hat sich nichts weniger vorgenommen als eine europäische Cloud- und Dateninfrastruktur, die das Prädikat „Trusted“ verdient, sicher ist und Datensouveränität garantiert. Das ist kein leichtes Vorhaben, auch weil ein solches Projekt eine Vielzahl unterschiedlicher Player am Tisch versammelt. Gaia-X wurde daher zum Start vielfach mit Skepsis betrachtet, hat aber u.a. durch die Personalentscheidung für Prof. Ina Schieferdecker viele Sympathien gewonnen, vor allem bei mittelständischen Unternehmen, und kann mittlerweile eine ansehnliche Kollektion von Use Cases vorweisen.
Das KPMG-Whitepaper geht zunächst auf die Cloud-Nutzung generell ein. Dass sich hier eine deutliche Zunahme zeigt, geht allein aus dem sprunghaft gestiegenen Bedarf für Homeoffice-Arbeitsplätze samt Zusammenarbeit und entsprechender Datenverfügbarkeit hervor. Den Zahlen zufolge, die Peter Heidkamp und Gernot Gutjahr vorlegen, haben die Unternehmen von 57 % der Befragten „kurzfristig neue Cloud-Lösungen eingesetzt“, was in ebenfalls 57 % der Fälle auch geholfen hat, die IT-Kapazitäten dem veränderten Corona-Bedarf anzupassen, in 14 % sogar sehr. Kurzum:
„Unternehmen in Deutschland mussten sich in den letzten Monaten stark auf Cloud-Technologie verlassen können, um einen reibungslosen Betrieb zu gewährleisten.“
Dieses Fazit trägt zwei Akzente: Die erste Betonung liegt auf „Cloud-Technologie“ als Alternative zu eigenen Lösungen, eigener Hardware etc. Der zweite Akzent liegt auf dem Kriterium „verlassen können“ – denn nicht wenigen Unternehmen war bei den erwähnten ‚kurzfristigen‘ Cloud-Lösungen doch mulmig; getroffen wurden solche Schnellentscheidungen vielfach mit einem „Wird schon gut gehen“. An diesem Punkt kann das Gaia-X-Modell offenbar seine Stärken ausspielen: Dem europäischen Trusted-Cloud-Projekt räumen 46 % gute Chancen ein, 11 % sogar sehr gute Chancen. Aufgeschlossen abwartend reagieren 20 % (mittlere Chancen), während 14 % in dem Vorhaben keine oder kaum Zukunft erkennen.
Das Whitepaper gibt es bei KPMG gegen Angabe der Kontaktdaten – die Zustimmung zu weiteren „E-Mails mit Informationen zu aktuellen Themen“ ist ärgerlicherweise Pflichtfeld – als PDF zum Download.