In Zeiten, in denen Apotheken aus der Presse erfahren, dass sie ab heute FFP2-Masken ausgeben, muss es schnell gehen. Wie schnell es tatsächlich gehen kann, zeigt das Beispiel Pflemes: Allisa hat mittels der eigenen Low-Code-Digitalisierungsplattform von heute auf morgen ein Corona-Register für Pflegeheime auf die Beine gestellt.
Pflemes steht für „Pflegeeinrichtungen-Meldesystem“. Ins Spiel gebracht hatte diese Idee Eugen Brysch, Vorsitzender der Deutschen Stiftung Patientenschutz, der ein „Corona-Pflege-Radar“ vorschlug, das „tagesaktuell das Infektionsgeschehen in jeder Pflegeeinrichtung anzeigen“ könnte. Als Modellbeispiel nannte er das DIVI-Intensivregister, das täglich die Covid-19-Patienten in Intensivbehandlung und die Menge freier Intensivbetten verzeichnet.
Das Allisa-Softwarehaus in Norderstedt fasste diese Anregung als Challenge auf: Man wollte, so CEO Christof Langer, der Bundesregierung
„zeigen, dass man mit Low-Code auf der Allisa-Plattform innerhalb nur eines Tages (nachgewiesen über die chronologische Dokumentation) eine komplette Lösung entwickeln kann.“
Low-Code ist eine Art der Softwareprogrammierung, die (fast) ohne Codezeilen auskommt: Stattdessen ziehen Entwickler auf einer grafischen Benutzeroberfläche die Funktionsbausteine zusammen, die sie für ihre Ziele brauchen. Das hat zwei wesentliche Vorteile: Erstens wird die Lösung sehr viel schneller erreicht, zweitens sind deren Funktionen sehr viel näher am tatsächlichen Bedarf, weil „Normalprogrammierer“ aus den Abteilungen direkt daran arbeiten können – mit den einfachen Low-Code-Funktionen kommen auch sie zurecht. Entsprechend niedriger liegen dann natürlich auch die Kosten. Im Prinzip sind nur zwei Schritte nötig:
- Überlegen, was die Software konkret leisten soll.
- Machen.
Mit der SONAL-Technologie bei Allisa funktioniert das über klare definierte Schritte aus Statuserfassung und Statusregeln sowie mit Aktionen und Aktionsregeln. Wie gut das klappt, belegt die Chronologie der Pflemes-Entwicklung, die Allisa vorlegt. Nicht ganz zwölf Stunden dauerte es bis zum Prototyp, in weiteren fünf Stunden war am Folgetag die Version 1.0 fertig.
Zu den zentralen Pflemes-Anforderungen gehörten z.B. die Mandantenfähigkeit (jede Pflegeeinrichtung sieht nur ihre eigenen Daten), möglichst automatisierte Tagesreports und die übersichtliche geografische Gesamtdarstellung auf einer Karte. Derzeit befindet sich Allisa bereits in Gesprächen mit Pflegeheim-Trägergesellschaften. Vor dort ist inoffiziell zu hören, dass die Lösung „wie gerufen“ komme.