Dass Spin-offs aus der Hochschulforschung und Scientepreneure extrem erfolgreich sein können, besonders wenn sie aus den Life Sciences kommen und Corona-Impfstoffe entwickeln, zeigt gerade das Beispiel BioNTech. Tatsächlich ist die Lust am Gründen in der Wissenschaft ungebrochen.
Das Institut für Mittelstandsforschung (IfM) Bonn hat 2020 noch einmal 559 Forschende an 73 deutschen Hochschulen nach ihrer Gründungsneigung befragt und die Ergebnisse in einem Chartbook zusammengefasst: „Der Gründungserfolg von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern in der Corona-Pandemie“. Die Auswertung von Dr. Teita Bijedić zeigt, dass etwa jeder dritte Gründungsinteressierte in der Pandemie neue Chancen für sich sieht. Diese Gruppe plant sogar häufiger eine Gründung im Haupterwerb. Allerdings wirkt die Corona-Krise zugleich auch als negativer Gründungstreiber: Ebenfalls jeder dritte Befragte macht sich angesichts der ungewissen Arbeitssituation Gedanken über eine Selbstständigkeit – diese Gruppe ist eher vorsichtig und tendiert zum Nebenerwerb.
„Stattdessen löste die Krise ein Digitalisierungsschub aus.“
Als Hindernis wird die derzeitige Gesundheits- und Wirtschaftslage jedenfalls nicht wahrgenommen. Was Wissenschaftler eher davon abhält, Scientepreneure zu werden, ist meist der Zeitmangel. Bereits angelaufene Gründungsvorhaben gehen in der Krise aber vielfach unbeirrt weiter. Unterm Strich besteht die größte Auswirkung von Covid-19 auf die Wissenschaftsgründungen darin, dass sie ihr Geschäftsmodell anpassen und die Gelegenheit nutzen, die Vertriebs- und Kommunikationswege zu digitalisieren.