Die Wirtschaftsberatung PricewaterhouseCoopers (PwC) und die Universität Potsdam haben eine gemeinsame Studie zur Arbeit von Verwaltungen im Homeoffice erstellt. Hierfür wurden im Jahr 2020 Führungskräfte und 1200 Angestellte von Behörden der Landes- und Kommunalverwaltung befragt.
Die Studie „Die Verwaltung im Homeoffice. Erfahrungen, Grenzen und Chancen für die Zukunft der Verwaltung“ zeigt, dass die deutsche Behördenlandschaft durch die Corona-Pandemie einen gewaltigen Digitalisierungsschub erfahren hat. Vor März 2020 befanden sich lediglich 16 % der Befragten zum Teil oder in Vollzeit im Homeoffice. Während des ersten Lockdowns im Frühjahr 2020 waren es hingegen 73 %.
Im Ergebnis zeigt die Studie, dass die Produktivität im Homeoffice kaum leidet. So gaben 65 % der Befragten an, dass sie daheim ebenso effizient oder sogar effizienter arbeiten könnten; 35 % sagten, dass die Effizienz der Arbeit von zu Hause aus schlechter sei. Ein recht ähnliches Bild lässt sich auch bei der Qualität der Arbeit zeichnen. Hier halten 21 % der Befragten die Qualität der Arbeit im Homeoffice für schlechter.
Hinsichtlich der Ausstattung im Homeoffice waren die Ergebnisse gemischter. Knapp die Hälfte der Befragten (49 %) nutzte vollständig oder zum Teil private Technik. Ebenso viele Befragte bekamen von ihrer Dienststelle einen Laptop gestellt. Lediglich 52 % hatten im Homeoffice einen VPN-Zugang – Virtual Private Networks sind eine der elementaren Voraussetzungen zum technisch und datenschutzrechtlich sicheren Zugriff auf dienstliche Informationen wie z.B. E-Mails und E-Akten. Ebenfalls bemerkenswert: Gerade einmal 26 % nutzten im Homeoffice Videotelefonie, eines der aktuell gängigsten Tools zur Vermeidung von physischen Zusammenkünften im Berufsalltag.
Das Fazit der Befragten fällt insgesamt positiv aus. So wünscht sich eine klare Mehrheit von 61 % künftig mehr Homeoffice. 70 % geben an, dass sich die Einstellung zur Arbeit von zu Hause verbessert habe, und 44 % wollen nun vermehrt Schulungen wahrnehmen.
Von Dipl.-Jur. Niklas Mühleis, LL.M., Kanzlei Heidrich Rechtsanwälte in Hannover, www.recht-im-internet.de