Im Zuge der Corona-Pandemie haben digitales Lernen und Fernunterricht eine bislang ungeahnte Bedeutung erlangt. Vielfach trafen die Anforderungen an den digitalen Unterricht Schulen und Kommunen unvorbereitet. Der Branchenverband Bitkom hat nun ein Jahr nach Beginn der Pandemie 1000 Eltern mit mindestens einem schulpflichtigen Kind im Haushalt zu ihren Erfahrungen mit der Digitalisierung an den Schulen befragt.
Während eine große Mehrheit der Eltern (85 %) der Digitalisierung positiv gegenübersteht, wird insgesamt großer Nachholbedarf gesehen. Der Status quo der Ausstattung mit Endgeräten erhält nur die Note 3,4. Die Verfügbarkeit von WLAN in den Klassenräumen bekam eine 3,5, und sowohl dem Zustand der Endgeräte als auch der Hilfe bei IT-Problemen gaben die Eltern nur eine 3,6 auf der Schulnotenskala. Im Durchschnitt der „Fächer“ stehen die Schulen fast exakt zwischen 3 und 4.
Dem gegenüber stehen zumeist bereits digitalisierte Elternhäuser: In 78 % der befragten Haushalte wird bereits täglich digital gelernt, 63 % der Haushalte halten ein eigenes Tablet oder Notebook für die Schularbeiten der Kinder vor. Dabei spielt das Funknetz in der Wohnung eine entscheidende Rolle: 42 % nannten Probleme mit der WLAN-Verbindung zu Hause als Hindernis. Überboten wird dieser Wert allerdings noch von der Infrastruktur auf der Schulseite: Bei 71% war die Lernplattform zeitweise nicht erreichbar.
Die Ergebnispräsentation des Bitkom vom 28. April gibt es online als PDF zum Download.
Von Dipl.-Jur. Niklas Mühleis, LL.M., Kanzlei Heidrich Rechtsanwälte in Hannover, www.recht-im-internet.de