Im Podcast „heise meets … der Entscheider Talk“ beleuchtet Helge-Karsten Lauterbach, Group CIO bei Bilfinger und Geschäftsführer der Bilfinger Global IT Group, die Vorteile neuer Technologien und wie sein international agierendes Unternehmen die Pandemie als Chance genutzt hat.
Bei Bilfinger handelt es sich um einen börsennotierten Industriedienstleister mit weltweit 30.000 Angestellten, darunter ein 450-köpfiges IT-Team. Das Unternehmen agiert in den Bereichen Petrochemie, Chemie, Energie, Öl, Gas, Pharma und Biopharma. Helge-Karsten Lauterbach, Group CIO bei Bilfinger und Geschäftsführer der Bilfinger Global IT Group, tauscht sich mit Gisela Strnad in der dritten Folge des Podcasts „heise meets … der Entscheider Talk“ beispielsweise über den Sprung ins Homeoffice zu Pandemiebeginn aus.
„Wir waren sehr gut vorbereitet“, sagt der CIO, „wir haben in Europa 14.000 Mitarbeiter innerhalb von zwei Wochen ins Homeoffice gebracht. Weil wir die Systeme entsprechend vorbereitet hatten, weil wir dezentrale Netzstrukturen aufgebaut hatten. Insofern sind wir von der IT-Seite sehr gut vorbereitet gewesen.“ Hinzu kam die Microsoft-Office-Plattform, die das Unternehmen Anfang 2020 aufgesetzt hatte. „10.000 Leute haben sich da innerhalb von sechs Wochen zum Teil über Selbsttrainings zum Beispiel die Teams-Plattform erschlossen.“
Zeit zum Arbeiten dank Teams & Co.
Die neuen Technologien bringen laut Lauterbach zahlreiche Vorteile, darunter mehr Zeit für die eigentliche Arbeit. „Wir haben plötzlich festgestellt, dass wir Geschwindigkeit gewonnen haben in der Pandemie“, verrät er. „In der Vergangenheit waren fünf Tage Arbeitswoche zwei Tage Reisen und drei Tage arbeiten. In der Zwischenzeit können wir fünf Tage an den Themen arbeiten – wir haben viel mehr Zeit, unsere Arbeit zu machen.“
Das funktioniert jedoch nur, wenn die Mitarbeiter mitziehen und die neuen Möglichkeiten mit offenen Armen empfangen. „Es gab viele virtuelle Meetings, in denen wir den Sinn, den Purpose erklärt haben“, so Helge-Karsten Lauterbach zur Mitarbeitermotivation. „Sehr viele offene Formate, wo wir zugehört haben, wie die Themen ankommen.“ Und: „Wir haben aufeinander aufgepasst, haben Zweier-Teams gebildet und uns neue Formate ausgedacht.“ Eines davon ist eine Art Zufallsgenerator, der im virtuellen Raum zufällige Begegnungen simuliert, die an Treffen in der Kantine oder auf dem Flur erinnern sollen.
CIOs als Change & Information Officer
Durch die Pandemie hat sich auch die CIO-Rolle verändert – zumindest in den Augen von Helge-Karsten Lauterbach. „Es gibt ja einige, die meinen, CIO heißt ,Chief Information Officer‘ – zu denen habe ich auch eine Zeit lang gehört. In der Zwischenzeit heißt das eher ,Change & Information Officer‘. Als CIOs sind wir die Change-Treiber in den Unternehmen. Dadurch, dass wir IT-Systeme und -Prozesse verändern, greifen wir in die tägliche Arbeit unserer User ein.“ Lauterbach versteht IT-Abteilungen als Vorbilder in den Firmen, die Veränderungen vorleben.