In der achten Folge des Podcasts „heise meets … der Entscheider-Talk“ spricht Gisela Strnad diesmal mit Antje Williams, die bei der Deutschen Telekom als Senior Vice President den Bereich 5G Campus Networks verantwortet. Die beiden unterhalten sich über das Thema „Digitale Infrastruktur ohne Limits – Anforderungen an das Netz der Zukunft“.
Seit Oktober 2018 ist Antje Williams bei der Deutschen Telekom für den Bereich 5G Campus Networks zuständig. In dieser übergreifenden Funktion arbeitet sie mit ihrem Team an Konnektivitätslösungen für Industrie, Wirtschaft und Gesundheitswesen. Ihr Ziel ist es, hochleistungsfähige Mobilfunk-Campusnetzlösungen bereitzustellen, die den Anforderungen der Industriekunden an die Digitalisierung gerecht werden. Wie aber muss das Kommunikationsnetz der Zukunft aussehen? „Einmal geht es darum, dass man eine gute Abdeckung hat, das heißt keine Lücken im Netz“, erklärt Williams in der achten Folge des Podcasts „heise meets … der Entscheider-Talk“. „Und das zweite, gerade in Sachen 5G große Thema ist, dass man eine sogenannte bedarfsgerechte Telekommunikationslösung hat, also eine Lösung, die auf das, was die Maschine oder der Mensch braucht, gut eingehen kann und dann auch entsprechend reagiert.“
Wie die Pandemie das Netz auf die Probe gestellt hat
Mit der Struktur und Stabilität des Telekom-Netzes in der Pandemie, das durch Homeoffice, Teams und Videokonferenzen stärker als je zuvor belastet wurde, ist Williams rückblickend sehr zufrieden. In ihren Augen stellte die Coronakrise mit den vielen Videokonferenzen auch für die Telekom eine Herausforderung dar, wobei sie hier zwischen Festnetz und Mobilfunk unterscheidet. „Bei den Videokonferenzen geht es im Wesentlichen um das Festnetz“, stellt sie fest. „Von unserer Logik her ist WLAN an das Festnetz angeschlossen – und das hat sich als sehr, sehr robust erwiesen. Der Mobilfunk ist eher zurückgegangen, weil die Menschen sich von zu Hause weniger wegbewegt haben.“
Wie die 5G-Einführung voranschreitet
Dennoch muss sich das Netz im digitalen Zeitalter weiterentwickeln, Stichwort 5G. Auf die Frage, wo Deutschland hier im internationalen Vergleich stehe, antwortet Williams: „Bei 5G waren auch hier in Deutschland die Frequenzen die große Diskussion. Also wann ist es möglich, eine 5G-Technologie auf eine entsprechende Frequenz zu setzen und dann auch auszustrahlen? Da gibt es in Deutschland traditionell eine Auktion, wo die Unternehmen relativ viel Geld dafür bezahlen, damit sie diese Frequenzen dann nutzen können und diese von der Bundesnetzagentur zur Verfügung gestellt bekommen.“ Das ist in anderen Ländern teilweise anders abgelaufen. „Es gab Länder, in denen die Frequenzen einfach zugeteilt worden sind“, erläutert Williams. Ihnen sei wichtig gewesen, dass der Roll-out möglichst schnell passiere. Andere wiederum hätten kleinere Auktionen gemacht oder die Frequenzen für wenig Geld vergeben. „Dementsprechend ist der Roll-out bei uns erst später gestartet als zum Beispiel in Südkorea oder den USA.“ Was die Geschwindigkeit der Einführung angeht, steht Deutschland laut Williams in puncto 5G-Abdeckung gut da. „Wir sind in Nordrhein-Westfalen bei 80 Prozent, bundesweit etwas geringer. Wir gehen davon aus, dass sehr, sehr bald die komplette Bevölkerung in Deutschland mit 5G versorgt sein wird.“