Diesmal unterhält sich Gisela Strnad im Podcast „heise meets … Der Entscheider-Talk“ mit der Buchautorin und Fehlerkulturexpertin Anne Koark. Das Thema der beiden: Scheitern will gelernt sein. Die gebürtige Engländerin hat selbst eine Firmenpleite hinter sich und erklärt, warum Resilienz und Humor so wichtig sind.
Anne Koark lebt seit 1985 in Deutschland und baute sich hier eine eigene Firma auf, die nach dem 11. September 2001 in unverschuldete Insolvenz gehen musste – sie konnte die Miete nicht mehr bezahlen und verlor alles. Die Hoffnung und Lebensfreude büßte sie dennoch nie ein, wie sie im Podcast „heise meets … Der Entscheider-Talk“ verrät. „Gott sei Dank wird Humor nicht gepfändet, wenn man Insolvenz anmeldet“, sagt sie. „Ich habe zweitens als Engländerin gelernt, dass man auch über sich selber lachen darf.“ Und drittens: „Man kann es sich aussuchen, wie man mit dem Leben umgeht. Ich finde, fröhlicher geht’s einfach leichter.“
Warum Menschen aus Fehlern lernen sollten
Koark nahm die Situation an und verkroch sich nicht, sondern ging mit ihrem Scheitern sogar bewusst an die Öffentlichkeit: Sie schrieb einen Artikel, der in einer Zeitung veröffentlicht wurde, nahm an Talkshows teil und unterhielt sich mit Politikern darüber. Durch die positiven Resonanzen entschied sie sich dazu, ein Buch über dieses Thema zu schreiben, das es in die Bestseller-Listen schaffte. Kurz: Sie rückte das Thema „Scheitern und Insolvenzrecht“ ins Bewusstsein der Öffentlichkeit. „Niemand hat ein Muster, wie wir mit Scheitern umgehen“, erklärt sie. „Zum anderen hat man unheimlich hohe Maßstäbe an sich selber – ich muss das schaffen und alles alleine auf die Reihe bekommen.“ Laut Koark ist die Einsicht elementar wichtig, dass man nicht perfekt ist und auch nie sein wird. Sie sagt: „Lasst uns einfach Fehler machen und daraus lernen – das gehört dazu!“ Um Rückschläge wegzustecken, brauchen wir Resilienz, also die Fähigkeit, schwierige Lebenssituationen ohne anhaltende Beeinträchtigung zu überstehen. Wie man sie trainieren kann, verrät die Britin im weiteren Verlauf des Gesprächs. Klicken Sie dazu einfach den Button „Diesen Podcast jetzt anhören“ an.