Data Center bilden das Rückgrat der Digitalisierung, ohne sie geht es schon lange nicht mehr. Gisela Strnad unterhält sich mit Dr. Béla Waldhauser, Sprecher der Allianz zur Stärkung digitaler Infrastrukturen (eco) in Deutschland, über die Bedeutung, Herausforderungen und Zukunft der Rechenzentren.
Zu Beginn des neuen „heise meets … Der Entscheider-Talk“-Podcasts blickt Dr. Béla Waldhauser, der unter anderem als Sprecher der Allianz zur Stärkung digitaler Infrastrukturen in Deutschland fungiert, in die Vergangenheit zurück. Einen wichtigen Wendepunkt erblickt er im Jahr 1998, seitdem entstanden im Zuge der Liberalisierung der Telekommunikation in Deutschland große Co-Location-Rechenzentren, die Waldhauser als sein Spezialgebiet betrachtet. „Co-Location heißt: Wir haben riesengroße Gebäude, wir kümmern uns um Strom, Kühlung und physikalische Sicherheit“, so der CEO der Telehouse Deutschland GmbH/KDDI Deutschland GmbH. „Unsere Kunden mieten sich bei uns ein und bringen ihre eigene IT, Hard- und Software mit.“ Die Branche und entsprechende Rechenzentren erleben seit Jahren einen Boom und blicken auf Zuwachsraten im zweistelligen Prozent-Bereich pro Jahr. „Wir kommen mit dem Bau nicht hinterher, weil die Nachfrage so gigantisch ist. Welche andere Branche kann das von sich behaupten?“
Wann Rechenzentren klimaneutral laufen sollen
Die große Nachfrage nach Rechenzentren hat aber auch Nachteile: Data Center verbrauchen sehr viel Strom. Laut Koalitionsvertrag müssen neue Rechenzentren ab dem Jahr 2027 klimaneutral gebaut werden, bestehende sollen ab 2025 klimaneutral arbeiten. „Wir können aber nur den Strom beziehen, der in der Bundesrepublik auch generiert wird – und ich bezweifle, dass wir ab 2027 wirklich nur noch klimaneutralen Strom bekommen. Als Branche haben wir uns gegenüber der EU dazu committet, dass ab 2030 alle unsere Rechenzentren klimaneutral sein werden, aber auch das ist schon eine Herausforderung.“ Wie Rechenzentren durch einen Umstieg auf wasser- und nicht luftgekühlte Server das Fernwärmenetz unterstützen können, das erfahren Sie im Podcast.