Im Herbst war es wieder so weit: Zu den Ausgaben von c’t und iX erschien die Sonderbeilage „IT & Karriere“ 2/2022. Das 36 Seite starke Heft konzentriert sich diesmal nicht auf Jobs in den Kernbereichen der IT, sondern auf das „Davor, Daneben und Dahinter“, wie Chefredakteur Thomas Jannot es im Editorial ausdrückt.
Das Davor beginnt schon in der Schule, wo der Lehrplan neben klassischen Fächern wie Mathematik, Deutsch oder Englisch immer noch zu wenig Platz für Informatik im Stundenplan lässt. David Schahinian beschäftigt sich in seinem Beitrag „Code-Schüler in der Warteschleife“ mit der Frage, warum viele Bundesländer Informatik in der Schule immer noch vernachlässigen, obwohl sich alle einig sind, dass informatische Bildung essenziel wichtig ist. Er zeigt, welche Hürden derzeit noch für die Einführung als Pflichtfach im Weg stehen, wozu zum Beispiel der Lehrermangel zählt. Der Autor zeigt im weiteren Verlauf des Textes, welche weiteren Faktoren sich als Bremsklötze erweisen, um am Ende ein Umdenken zu fordern: „Das Mindset muss sich ändern.“
Neue Studiengänge an den Universitäten
Dass es in der Ausbildung besser und moderner geht, zeigen einige Universitäten, wie Friedrich List in seinem Beitrag mit dem Titel „Masterplan für Grips-Maschinen“ erklärt. So gibt es zum Beispiel für den Bereich KI und Robotik zukunftsträchtige neue Studiengänge. Er schreibt: „Der Robotikmarkt ist längst noch nicht ausgereizt. Besonders lernende Systeme wie Cobots, die Arbeitsabläufe Hand in Greifer mit menschlichen Kollegen erledigen, sind unaufhaltsam auf dem Vormarsch.“ Unter Cobots verstehen wir Industrieroboter, die gemeinsam mit Menschen arbeiten, also kollaborative Roboter. List merkt an, dass sich Industrieroboter und künstliche Intelligenz immer mehr ergänzen, überschneiden und von menschlichen Anwendern lernen. Das erfordert gut ausgebildete Fachkräfte, für die es mehr und mehr entsprechende Studiengänge gibt. Welche das sind, erfahren Sie in seinem Artikel.
Firmeninterne Suche nach klugen IT-Köpfen
Kommen nicht genügend qualifizierte Bewerber von den Universitäten, greifen Unternehmen auf der Suche nach Talenten für die meist unterbesetzten IT-Abteilungen zu einem anderen Mittel: Sie durchforsten die eigene Belegschaft nach geeigneten Arbeitskräften. „Durch gezielte IT-Nachwuchsförderung lassen sich Potenziale in der Belegschaft aktivieren“, schreibt Friedrich List im Artikel „Talentsuche in den eigenen Reihen“. Denn laut einer Bitkom-Studie fehlen derzeit rund 96.000 IT-Fachleute in Deutschland, verantwortlich dafür sind unter anderem der demografische Wandel, die Überalterung der Bevölkerung und übertriebene Anforderungsprofile der Firmen. Ein Mittel, das beim Finden von geeigneten Köpfen in den eigenen Reihen hilft, ist die aus der Personalentwicklung bekannte Potenzialanalyse. „Dabei wird ein Mitarbeiterprofil erstellt, das eine Einschätzung der fachlichen Fähigkeiten, der Persönlichkeitsmerkmale und der Motivation der Belegschaft ermöglicht“, so der Autor. Was dabei Schwierigkeiten bereitet und noch viel mehr, erklärt List im weiteren Verlauf seines Beitrags.
Präzises Handwerk: Mikrotechnologie
„IT & Karriere“ 2/2022 beschäftigt sich aber nicht nur mit dem Davor, sondern auch mit dem Daneben. Denn neben klassischen IT-Berufen existieren auch interessante „Nebenlinien“, wie Dirk Bongardt in seinem Artikel „Handwerk im Reinraum“ zeigt. Er konzentriert sich dabei auf Fachkräfte für Mikrotechnologie, die händeringend gesucht werden. Er schreibt: „Mikrotechnologen stellen winzig kleine elektronische Bauteile her, unter anderem Mikrochips, Halbleiterkomponenten und Mikrosysteme. Zu ihren Aufgaben gehört die Einrichtung der entsprechenden Anlagen, das Justieren der Produktionsparameter und das Beheben von Störungen ebenso wie die Qualitätskontrolle.“ Dafür brauchen die Bewerber unbedingt ein gutes Sehvermögen, eine präzise Hand-Auge-Koordination und feinmotorisches Geschick. Auch gesunde Atemwege und eine einwandfrei arbeitende Lunge zählen zu den Grundvoraussetzungen, da Fachkräfte für Mikrotechnologie in klimatisierten Reinräumen mit Mundschutz arbeiten. Der Beitrag erklärt darüber hinaus, wie lange die Ausbildung dauert, wie sie abläuft, wer sie anbietet und noch viel mehr.
Mädchen für alles: Lizenzmanager
Das Dahinter beleuchtet zum Beispiel Michael Praschma in „Experten fürs Kleingedruckte“. Denn hinter Software, Cloud, Apps & Co. stecken immer auch Fachkräfte, die sich mit dem Lizenzmanagement beschäftigen. „Dabei geht es oft um deutlich mehr, als stur Softwarelizenzen zu verwalten“, schreibt Praschma. Mehr noch: Oft handelt es sich um ausgesprochene Allrounder, die sich neben dem eigentlichen Lizenzmanagement mit dem Bedarf der einzelnen Abteilungen, der Beschaffung und vielen weiteren Aufgaben beschäftigen müssen. Natürlich müssen sich auch das Kleingedruckte in den Software-Lizenzen kennen, um keine unnötigen Kosten oder Schadenersatzforderungen zu verursachen. Der Autor erklärt auch, wie die Ausbildung zum Lizenzmanager aussieht, was sie kostet, welche Vorkenntnisse erforderlich sind und liefert noch viele weitere aufschlussreiche Informationen.
Weitere Themen im Sonderheft sind „Mit den Augen der Kunden“ (Real User Monitoring für einen Perspektivenwechsel), „Followern, Fans und Kunden auf der Spur“ (Social-Media-Analysten werten Website-Traffic aus) sowie „Baumeister der Digitalisierung“ (Netzwerkarchitekten planen die IT-Infrastruktur der Zukunft).
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