Wer an die Bahn und öffentliche Verkehrsmittel denkt, hat oft negative Assoziationen: Servicewüste, Verspätungen, Zugausfälle, Preiserhöhungen. Ralf Gernhold, CTO der Deutschen Bahn Vertrieb, erklärt im Gespräch mit Gisela Strnad, was die Bahn dagegen unternehmen will.
Gisela Strand hat dieser „heise meets … Der Entscheider-Talk“-Podcast-Folge den Titel „Mobilität digital und nachhaltig – wie passt das zur Bahn und ÖPNV?“ verpasst. Zu Beginn des Gesprächs macht sie keinen Hehl daraus, dass auch sie mit der Bahn schon einige Frusterlebnisse hatte. Ralf Gernhold, CTO der Deutschen Bahn Vertrieb, möchte das natürlich ändern, zum Beispiel beim Service sowie beim Ticket- und Reservierungssystem. Denn das ist rund vier Jahrzehnte alt und muss täglich bis zu einer Million Tickets verarbeiten. In die digitale Zukunft soll das Projekt „Vendo“ führen, an dem seit fünf Jahren bis zu 500 Angestellte tüfteln. „Das System ,Vendo‘ hat die Aufgabe, die Vertriebssysteme, die wir heute kennen, komplett abzulösen“, sagt Ralf Gernhold. Derzeit besteht das System noch aus drei Säulen (Reisezentrum, Ticketautomaten und Internet), die mehr oder weniger unabhängig voneinander funktionieren. Fällt beispielsweise der Zug des Fahrgasts aus, gehen die Daten teilweise verloren – es erfolgt zwar eine Umbuchung, aber über die wird der oder die Reisende nicht informiert.
Alles aus einer (digitalen) Hand
Diese Zersplitterung soll mit „Vendo“ der Vergangenheit angehören, durch das es nur noch ein zentrales, per App erreichbares Kundenkonto geben soll. Das, so Gernhold, soll den Service verbessern, alles einfacher gestalten und Kunden nicht mehr wie in dem oben geschilderten Fall aus den Augen verlieren. „Ich kann alle meine Tickets, die ich gekauft habe, egal auf welchem Kanal, im Navigator oder auf Bahn.de sehen. Ein wesentlicher Punkt ist für uns das Thema Reisebegleitung, also bessere Informationen während der Fahrt“, so Gernhold weiter. Damit meint er beispielsweise auch mehr Informationen über Anschlusszüge. Was die App noch alles ermöglichen soll, was technisch hinter dem neuen Projekt steckt und noch viel mehr erfahren Sie, wenn Sie den Podcast gleich hier unten anklicken.