In dieser Podcast-Folge begrüßt Sebastian Gerstl den Digitalunternehmer Nils Seebach, mit dem er sich über das Verhältnis von Start-ups und etablierten Unternehmen unterhält. Was können Familienunternehmen von erfolgreichen Senkrechtstartern lernen?
Nils Seebach ist niemand, der auf Glück und Erfolgt wartet – er packt lieber an. Eigenen Angaben zufolge hat er bereits 37 Firmen gegründet, er gilt zudem als Experte für Digital-, E-Commerce- und Finanz-Themen. In seinem Blog „Digitalkaufmann“ heißt es: „Sein Fokus liegt auf der digitalen Transformation des deutschen Mittelstands und der Nachfolgegestaltung von Familienunternehmen, für die er auch als Beirat und Ratgeber agiert.“
Gründergeist damals und heute
Seebach bezeichnet Deutschland im Gespräch mit Sebastian Gerstl als Gründerland, das sich wieder mehr auf seine unternehmerischen Werte besinnen sollte. Einerseits ruft er dazu auf, sich wieder mehr am Handeln und Mut der Gründer nach dem Zweiten Weltkrieg zu orientieren, die viele erfolgreiche, bis heute aktive Firmen ins Leben riefen. Andererseits dürfe es aber kein „Das haben wir schon immer so gemacht“ geben. Dieses Denken sei Start-ups völlig fremd, vielmehr sei hier oft echter Gründergeist anzutreffen. Und: „Die Arbeitsweisen, die man bei den Start-ups sieht, sind dafür designt, sehr effizient ein Unternehmen führen zu können“, so der Fachmann.
Beteiligung an Start-up-Fonds
Etablierte Firmen können laut Seebach am besten von Start-ups profitieren, indem sich an Fonds beteiligen, die in Start-ups investieren. So könne man von Start-up-Fachleuten lernen, dies sei effektiver, als selber ein eigenes Start-up heranzuzüchten. Seebach sagt: „Die Annahme, dass ich ein kleines Konstrukt aufbaue und dann das große Konstrukt davon lernt und Sachen anders macht, die erfolgt nicht. Digitalisierung ist wirklich die Aufgabe, das Kerngeschäft fundamental von sich heraus zu verändern.“ Sprich: Große Unternehmen sollten seiner Meinung nach entsprechendes Wissen lieber selbst aufbauen, statt es von außen hinzuzukaufen. Letzteres würde langjährige Mitarbeiter vor den Kopf stoßen und nicht einladen, den Wandel aktiv mitzugestalten.