Der c’t lag vor Kurzem die regionale E-Paper-Themenbeilage „IT-Unternehmen in Österreich stellen sich vor“ von Heise Medien bei. Im Pressezentrum des MittelstandsWiki kann sich nun jeder das 20-seitige Österreich-Special als PDF kostenlos und schnell herunterladen.
Umweltschutz steht auch in Österreich ganz oben auf der Agenda. Das beweist zum Beispiel der weltweit agierende österreichische Stahl- und Technologiekonzern Voestalpine, der bald in Donawitz und Linz neue Stahlproduktionsanlagen mit grünem Strom in Betrieb nehmen wird. Die beiden Greentec-Steel-Anlagen sollen ab 2027 den CO2-Ausstoß des Konzerns um 30 Prozent reduzieren. Denn rund sieben Prozent der vom Menschen verursachten CO2-Emissionen stammen aus der Stahlindustrie, hier liegt also ein gewaltiges Einsparpotenzial. Voestalpine beschäftigt sich deshalb am Standort Donawitz mit Grundlagenforschung samt einer Versuchsanlage, „die die CO2-freie Herstellung von Rohstahl in einem revolutionären Prozess untersucht“, so Autor Dirk Bongardt. „Das Geheimnis liegt in einer neuartigen Wasserstoff-Plasmatechnologie, die in einer speziellen Art von Lichtbogenofen zum Einsatz kommt.“ Wie das genau funktioniert, erfahren Sie im weiteren Verlauf des Artikels.
Zahntechnik made in Austria
In seinem Beitrag „Zahnschiene to go“ beschäftigt sich Friedrich List mit moderner Zahntechnik aus Österreich. Gemeint ist die Dental Manufacturing Unit (DMU) aus Puch bei Hallein, die eine vollautomatische Laserschneidanlage entwickelt hat, die präzise Maßanfertigungen für Zähne und Zahnspangen herstellt. „Das Gerät ist weltweit einzigartig“, schreibt List. „Mithilfe von Sensoren, künstlicher Intelligenz und Lasertechnologie fertigt es unsichtbare Zahnschienen in nur einer Minute – die konventionelle Herstellung dauert sieben Minuten.“ Mehr noch: Der Laser Aligner Cutter senkt die Produktionskosten um bis zu 75 Prozent. Dabei sollen keine scharfen Kanten entstehen, die später im Mund Schmerzen bereiten. Die Aligner, wie die unsichtbaren Zahnschienen auch heißen, „sind herausnehmbar und durchsichtig, sodass sie für Dritte praktisch unsichtbar sind“, so der Autor. Doch auch bei Produktion von Zahnersatz oder Brücken spielt Digitaltechnik mittlerweile eine wichtige Rolle, wie wir erfahren. „Dazu gehört die CAD/CAM-gestützte Produktion von Brücken oder Kronen, aber auch eine durch digitale Volumentomografie (DVT) unterstützte Diagnostik. Sie erzeugt ein dreidimensionales Bild des Kiefers und problematischer Regionen.“ Das ist nicht nur präziser, sondern auch einfacher als die Verabreichung von Kontrastmittel bei einer Computertomografie.
Seilbahnprojekt in Wien
Michael Praschma beschäftigt sich mit Seilbahnen, die im bergigen Österreich keine Seltenheit sind. Deshalb sitzt hier beispielsweise auch der Weltmarktführer Doppelmayr. Soll jedoch eine Seilbahn in der Zwei-Millionen-Metropole Wien entstehen, erregt das Aufsehen. „Die Vorstellung, zur Stoßzeit über den Stau in der City bequem hinwegzuschweben, ist nur ein mögliches Szenario für die Idee urbaner Seilbahnen“, schreibt Praschma. In der österreichischen Hauptstadt sieht der Plan vor, eine rund fünf Kilometer lange Seilbahn zwischen Heiligenstadt im 19. Bezirk Döbling über die nördliche Donauinsel und Strebersdorf bis hin zum Kahlenberg zu bauen. Insgesamt sollen dort 115 Kabinen mit jeweils zehn Plätzen verkehren und die Strecke in circa 20 Minuten zurücklegen. Ob die Seilbahn tatsächlich gebaut wird, steht noch in den Sternen, da noch Behördenentscheidungen und Machbarkeitsstudien ausstehen. Unrealistisch ist es nicht: „Derweil kommt in Mexiko die dritte Seilbahn, Barcelona, Ankara und Singapur etwa haben zumindest schon eine. In Deutschland zum Beispiel neben Koblenz auch Köln und Berlin.“ Auch in Salzburg denkt man über eine Seilbahn nach. Praschma wägt die Vor- und Nachteile von solchen Vorhaben ab und erwähnt auch die innovativen Techniken, die dabei zum Einsatz kommen können.
Drohnen für die Feuerwehr
In einem anderen Beitrag berichtet Praschma über Drohnen. Er startet mit einem szenischen Einstieg: Am 1. März 2023 brennt nachts das Schilf am Neusiedler See, die Feuerwehr aus Pinkafeld rollt mit einer neuartigen Drohne an, die hier erstmals zum Einsatz kommt. Zugskommandant Ulreich erkundet das Gebiet mithilfe der Drohne und vermittelt der Einsatzleitung so wichtige Informationen – „und zwar besser, als dies mit einem Hubschrauber möglich gewesen wäre“, so Praschma. Und billiger als Hubschrauber sind Drohnen auch. Praschma schreibt: „Schon heute erproben und praktizieren die österreichischen Landesfeuerwehrverbände den Einsatz von Feuerwehrdrohnen. Die Kosten für Gerät und Ausstattung liegen bei 25.000 Euro und werden vom Land getragen.“ Sie können in vielen Notfällen zum Einsatz kommen, etwa bei der Suche nach Menschen und Tieren oder in Bereichen, die einsturzgefährdet sind. Der Autor beleuchtet außerdem die Ausbildung von Drohnenpiloten, geht auf rechtliche Regelungen ein und wirft auch einen Blick auf die Drohnenforschung, etwa bei der TU Graz.
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