Die Mitarbeit an Open-Source-Software-Projekten kann sich für Entwickler lohnen. Viele Unternehmen suchen händeringend nach Mitarbeitern mit Erfahrungen in der Programmierung quelloffener Lösungen – und sind bereit, dafür gutes Geld zu bezahlen.
Es mag paradox klingen, aber unbezahlte Mitarbeit an Open-Source-Projekten kann sich für Software-Entwickler karrieretechnisch richtig auszahlen. Denn wie der „Open Source Jobs Report 2022“ der Linux Foundation zeigt, suchen 93 Prozent der Arbeitgeber dringend nach qualifizierten Fachkräften mit Erfahrung in quelloffenen Projekten. „Open Source und proprietäre Software sind heute keine Gegensätze mehr“, betont IT-Experte Roland Freist. „Während in früheren Jahren eine regelrechte Feindschaft zwischen den beiden Entwicklungsmodellen herrschte, hat sich die Lage mittlerweile beruhigt und ist einer durchaus respektvollen Zusammenarbeit gewichen.“
Open Source ist allgegenwärtig
Open-Source-Software findet sich heutzutage in jedem Unternehmen. Firmen nutzen Analyse-Tools, Datenbanken, Programmiersprachen, Storage-Systeme und zahlreiche andere Produkte, die quelloffen vertrieben werden. „Da sich mit der Anpassung und dem Support dieser Programme gut Geld verdienen lässt, haben sich zahlreiche Software-Firmen gebildet, die ihre Produkte auf Open-Source-Basis entwickeln“, so Freist. „Sie suchen oft händeringend nach Entwicklern und anderen Mitarbeitern, die bereits Erfahrungen mit Open Source gesammelt haben.“ Laut „Open Source Jobs Report“ sind aktuell vor allem Kenntnisse in Cloud– und Container-Projekten wie Docker oder Kubernetes gefragt, gefolgt von Linux und Security.
Erfahrung ist ein Karrierebooster
Entwickler beginnen häufig bereits während ihrer Schulzeit oder später im Studium, sich in ihrer Freizeit in Open-Source-Projekten zu engagieren. „Für angehende Entwickler kann sich dieses Engagement schnell lohnen“, weiß Freist. „Viele Fachkräftevermittler und Personalverantwortliche scannen regelmäßig Open-Source-Projekte und sprechen die Beteiligten direkt an, um sie für einen Kunden oder die eigene Firma als Mitarbeiter zu gewinnen.“
Open-Source-Erfahrung ist aber auch bei Unternehmen gefragt, die vorwiegend oder sogar ausschließlich proprietäre Software entwickeln. Denn beispielsweise in Banken und Versicherungen läuft diese Software häufig auf Servern mit dem Open-Source-Betriebssystem Linux. „Wenn ein Entwickler sich mit dem Linux-Kernel so gut auskennt, dass er ein Finanzprogramm entsprechend optimieren und beschleunigen kann, bedeutet das für seinen Arbeitgeber einen echten, geldwerten Vorteil“, so Freist. Welche weiteren Kompetenzen Open-Source-Entwickler noch mitbringen sollten, um für Unternehmen interessant zu sein, lesen Sie im vollständigen Beitrag.