Remote Work: Datenschutz verhindert VPN-Missbrauch

Enterprise-VPNs ermöglichen Mitarbeitern flexibles Arbeiten und schützen vertrauliche Daten. Der Markt wächst rasant, birgt aber auch Herausforderungen – insbesondere im Spannungsfeld zwischen Sicherheit, Datenschutz und Privatsphäre.

Laut einem aktuellen Bericht auf VPNhaus.com beträgt das globale Marktvolumen für VPN-Dienste 45 Milliarden Dollar. Es wächst jährlich um 15 Prozent weltweit und um 12 Prozent in Deutschland. Für 84 Prozent der Firmen ist der sichere Fernzugriff das Hauptmotiv für den Einsatz von VPNs. Deshalb stellt sich die Frage: Wie lässt sich dabei der Schutz der Mitarbeiterdaten gewährleisten?

Arbeitnehmerrechte: DSGVO schützt vor Überwachung

Grundsätzlich haben Arbeitgeber über ein Enterprise-VPN Zugriff auf Anmeldedaten, IP-Adressen und aufgerufene Domains. „Bei verschlüsselten Inhalten wird es schwieriger, aber auch hier gibt es theoretisch Möglichkeiten zur Analyse, etwa durch das Ersetzen von Zertifikaten“, so die Experten von NCP. „SSL-Interception und Deep Packet Inspection sind in Deutschland jedoch umstritten.“ Die strengen deutschen Datenschutzregeln erlauben eine Mitarbeiterüberwachung nur bei einem konkreten Verdacht auf schwere Pflichtverletzungen oder Straftaten. Eine permanente PC-Überwachung ist grundsätzlich unzulässig und kann sogar zu Freiheitsstrafen führen.

Datenerfassung: Transparenz schafft Vertrauen

Um die berechtigten Bedenken der Beschäftigten auszuräumen, sollten die Unternehmen transparent kommunizieren, welche Daten sie zu welchem Zweck erfassen. „Gleichzeitig sollten Mitarbeiter aber wissen, dass die Nutzung eines Enterprise-VPNs kein Freibrief für uneingeschränktes Privatsurfen während der Arbeitszeit ist“, betont VPNhaus.com. Aus Unternehmenssicht gebe es durchaus gute Gründe für eine begrenzte Datenerfassung: „Troubleshooting, Fehlerbehebung, Sicherheitsanalysen und Bedrohungserkennung.“ Logs dienten zudem der Optimierung der Netzwerkperformance sowie der Erstellung von Audits und Compliance-Nachweisen.

Um den Spagat zwischen Datenschutz und IT-Sicherheit zu meistern, empfiehlt VPNhaus.com ein Bündel an Maßnahmen – von einer Datenminimierung über Split-Tunneling und VPN-Bypässe bis hin zu klaren Richtlinien für die Datenspeicherung.