Gewinner ohne Aufsehen
Ein Hidden Champion entspricht ungefähr einem „heimlichen Helden“. Unter Hidden Champions versteht man in der Wirtschaft Unternehmen, die einerseits in ihrer Branche bzw. ihrem Konkurrenzumfeld europäische oder gar Weltmarktführer sind, andererseits von der Öffentlichkeit und den Wirtschaftsmedien kaum beachtet oder völlig unterschätzt werden. Den Begriff soll 1996 der Bonner Consultant Hermann Simon geprägt haben.
Hidden Champions finden sich typischerweise (aber nicht ausschließlich) im Mittelstand. Das liegt erstens daran, dass kleine Firmen nur in Nischenmärkten Marktführerschaft erringen können, die sich auch bei relativ geringer Finanzkraft durch Know-how und Innovationskraft erobern lassen; zweitens daran, dass kleine Firmen für die Presse sehr lange Zeit als wenig attraktiv für die Leser galten. Letzteres ist sogar richtig, denn Hidden Champions besitzen keine oder nur wenige Anleger. Anleger aber stellen einen Großteil der Leserschaft der Wirtschaftspresse.
Ein Grundlagenbeitrag klärt zunächst den Begriff, bevor die Reise beginnt: Der erste Teil beschäftigt sich mit Hidden Champions aus Nordrhein-Westfalen , der zweite Teil nimmt die heimlichen Helden in Süddeutschland unter die Lupe.
Leider führt die geringe öffentliche Aufmerksamkeit tendenziell dazu, dass auch die Politik Hidden Champions weitgehend ignoriert, obwohl sie unter dem Aufwand-Ergebnis-Aspekt die besten Rezepte für wirtschaftlichen Erfolg liefern könnten. Nicht vergessen sollte man allerdings, dass ein wesentlicher Erfolgsfaktor vieler Hidden Champions gerade diese Unabhängigkeit von der öffentlichen Diskussion und den Fieberkurven der Börsen ist.
Nützliche Quellen und Links
Hermann Simon: Die heimlichen Gewinner [Hidden Champions]. Die Erfolgsstrategien unbekannter Weltmarktführer. Aus dem Englischen von Jürgen Lorenz. Frankfurt/M.: Campus 1996. ISBN 3-593-35460-8