KfW gibt Zuschuss und Kredit
Von Sabine Philipp
Der Sonderfonds Energieeffizienz in kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) ist ein Förderprogramm der KfW Förderbank. Es soll helfen, Informationsdefizite über betriebliche Energieeinsparmöglichkeiten abzubauen und Anreize zur Verbesserung der Energieeffizienz geben. Das Programm besteht aus zwei Komponenten: Energieeffizienzberatungen und Investitionskrediten für Energieeinsparungsmaßnahmen (ERP-Energieeffizienzprogramm), die unabhängig voneinander in Anspruch genommen werden können.
Damit Unternehmen in den Genuss kommen, muss bei der Neuanschaffung der Energiespareffekt eindeutig im Vordergrund stehen. Wenn z.B. neue Server ins Haus stehen, dann deutlich gemacht werden, dass dies aus Gründen der Energiereduzierung geschieht. Abgesehen davon muss der Betrieb die KMU-Kriterien der EU erfüllen.
Beratung in zwei Größen
Beim Baustein Beratung gibt es zwei Möglichkeiten: erstens die ein- bis zweitägige Initialberatung. Anhand vorhandener Daten und einer Betriebsbesichtigung soll sie energietechnische Schwachstellen entdecken und zu Verbesserungsvorschlägen führen. Die KfW übernimmt hier bis zu 80 % des maximal förderungsfähigen Tageshonorars von 800 Euro.
Zweitens gibt es die Detailuntersuchung, die bis zu zehn Tage dauern darf. Hier wird eine vertiefende Energieanalyse erstellt. Dabei springt ein Zuschuss von bis zu 60 % des maximal förderfähigen Tageshonorars von 800 Euro heraus. Beide Beratungen können unabhängig voneinander beantragt werden.
Die Antragsabwicklung für die Beratungszuschüsse läuft über die Regionalpartner der KfW. Ihren Ansprechpartner vor Ort finden Unternehmen auf www.energieeffizienz-beratung.de, wo es auch die Antragsformulare zum Herunterladen gibt. Grundsätzlich dürfen Sie nur zugelassene Experten beauftragen, die in der Beraterbörse gelistet sind (unter www.kfw-beraterboerse.de).
Finanzierung nach Ersparnis
Haben die Experten Einsparpotenzial entdeckt, steht für die Umsetzung ein vergünstigter Kredit von bis zu 10 Mio. Euro zur Verfügung. Bedingung ist allerdings, dass es bei Ersatzinvestitionen zu einer Energieeinsparung von mindestens 20 % gemessen am Durchschnittsverbrauch der letzten drei Jahre kommt; bei Neuinvestitionen ist eine Energieeinsparung von mindestens 15 % gegenüber dem Branchendurchschnitt vorgeschrieben. Die Ersparnis muss von einem zugelassenen Berater bestätigt werden. (Falls Sie die Beratung in Anspruch genommen haben, kann der Experte das übernehmen.)
Die Kreditantragsformulare haben die Banken im Regelfall vorrätig; die Programmnummer ist 227. Interessierte können das Material auch über bestellservice@kfw.de bzw. telefonisch unter 01 80/124 11 24 bestellen (Bestellnummer 141660). Elektronische Formulare gibt es – nebst vielen Tipps und einem Tilgungsrechner – auf der Website www.kfw-foerderbank.de, ebenso wie ein Merkblatt mit allen Informationen zum Programm (Nr. 227).
Die Kreditlaufzeit ist frei wählbar. Anträge nimmt die jeweilige Hausbank entgegen, die auch den individuellen Zinssatz nach einem festen Schema der KfW festlegt. Dabei wird der Kreditnehmer je nach Bonität und den gestellten Sicherheiten einer Preisklasse zugeordnet, die durch einen Maximalzinssatz abgeschlossen wird. Firmen, die kurz vor der Insolvenz stehen, bekommen nichts. Ebenfalls ausgeschlossen sind Umschuldungen bzw. die Nachfinanzierung bereits abgeschlossener Vorhaben. Der Antrag muss prinzipiell vor dem Vorhaben gestellt werden, und die KfW verlangt Rechenschaft über den Verbleib des Geldes.
Schwarz auf Weiß
Dieser Beitrag erschien zuerst in unserer Magazinreihe. Einen Überblick mit freien Download-Links zu sämtlichen Einzelheften bekommen Sie online im Pressezentrum des MittelstandsWiki.
Fazit: Aus Vorgaben Vorteile ziehen
Die wenigsten Mittelständler stehen so im Blickpunkt der großen Öffentlichkeit, dass sich Grüne IT aus Gründen der Unternehmensethik rentieren würde. Dennoch gewinnt das Argument bei Kunden mehr und mehr an Gewicht, ebenso wie bei den eigenen Mitarbeitern – denn Fachkräfte, die auswählen können, ziehen Arbeitgeber, die gesellschaftliche Verantwortung übernehmen, erkennbar vor, ob sich das nun in Biostrom, Green IT, Kitas oder Modellen der Mitarbeiterbeteiligung zeigt.
Auch das wird in der Praxis selten den Ausschlag geben. Was zählt – und zwar sofort –, ist die Energiekostenersparnis. Hier konnte Teil 1 dieser Serie zeigen, dass jeder IT-Park noch Potenzial hat. Wer seine IT neu aufsetzt, vereinheitlicht oder umstellt, kann nach Teil 2 zu Blade-Servern greifen und eventuell eine ASP-/Thin-Client-Architektur in Erwägung ziehen. Den KfW-Zuschuss für die Effizienzberatung sollten Unternehmer dabei in jedem Fall mitnehmen.
Teil 1 rechnet vor, welche Beträge alte Hardware verheizt und gibt erste Tipps zur Kostenoptimierung. Teil 2 sagt, welche Strom sparenden Technikalternativen es gibt, und räumt mit teuren Vorurteilen auf. Teil 3 erläutert die Förderkonditionen des Sonderfonds Energieeffizienz, komplett mit Adressen für die Antragsformulare.