Volkswirtschaften verändern sich
Von Christine Lendt
Mit dem Begriff „Strukturwandel“ bezeichnet man stetige, aber anhaltende Veränderungen in einer Volkswirtschaft, die mit Wachstum zusammenhängen und meist einschneidende Folgen für den Arbeitsmarkt haben.
Der Motor für diese Entwicklungen ist der marktwirtschaftliche Wettbewerb und seine Folgen: Eine veränderte Nachfrage, technischer Fortschritt, ein Wandel bei Preisen oder verfügbaren Ressourcen. Auch die internationale Arbeitsteilung spielt hier eine Rolle. Ein Strukturwandel wird jedoch nicht durch konjunkturelle oder saisonale Schwankungen verursacht. Er kann auf drei Ebenen stattfinden.
Sektoraler Strukturwandel
Umbrüche im Verhältnis der großen Wirtschaftssektoren (primärer Sektor, industrieller Sektor, Dienstleistungssektor) bezeichnet man als sektoralen Strukturwandel: zum Beispiel den Wandel von der Agrar- zur Industriegesellschaft, die sich gegen Mitte des 19. Jh. vollzog und der daraus folgende Übergang in eine Dienstleistungsgesellschaft im 20. Jh. Aufgrund der zunehmenden Bedeutung der Digitalisierung spricht man heute auch von einem Strukturwandel zur Informationsgesellschaft.
Intrasektoraler Strukturwandel
Auch innerhalb der großen Wirtschaftssektoren findet Strukturwandel statt, wenn sich das Verhältnis zwischen eingesetztem Kapital (Maschinen, Material etc.) und menschlicher Arbeitskraft spürbar verändert. Oder wenn gut qualifizierte Arbeitskräfte immer mehr Beschäftigungsanteile hinzugewinnen.
Regionaler Strukturwandel
Schließlich verändern sich auch innerhalb von Wirtschaftsräumen die die ökonomischen Strukturen immer wieder; man spricht dann von regionalem Strukturwandel. Ein klassisches Beispiel ist das Ruhrgebiet, das sich von einer Schwerindustrieregion in ein Zentrum für Hightech-Industrien und moderne Dienstleistungen gewandelt hat.