Business-Plan: Businessplan, der Fahrplan zum Erfolg

Wer glaubt, ein Businessplan solle der Bank möglichst schöne Träume verkaufen, irrt gewaltig. Ein guter Businessplan dient zwei knallharten Zwecken: Realistische Risikoabschätzung und realistische Zielvorgaben – sowohl für den Unternehmer selbst als auch seine Geldgeber.

Geschäftsideen überzeugend darlegen

Von Dr. Regina Sailer

Studien belegen es weltweit: Unternehmer mit einem Geschäftsplan bestehen länger und machen mehr Gewinn als der Durchschnitt. Ein Business Plan beschreibt die Chancen und Risiken bei der Gründung eines neuen oder der Erweiterung eines bestehenden Unternehmens, z.B. bei der Einführung einer neuen Produktlinie oder der Ausweitung in neue Märkte. Die zentralen Vorhaben, Ziele und Strategien sind hier zusammengefasst. Diese Basis hilft dabei, das eigene Geschäft wirklich zu verstehen und aus allen Bereichen des Unternehmens das Beste herauszuholen.

Der Geschäftsplan unterstützt den künftigen Unternehmer bei der Entscheidung pro oder kontra Selbständigkeit. Für Investoren ist er eine wichtige Informationsquelle, um die Chancen und Risken eines Unternehmens einschätzen zu können. Ein ausführlicher Geschäftsplan eines Unternehmens, der die Entwicklung in den nächsten drei bis fünf Jahren aufzeigt, kann noch mehr: Er wirkt sich im Idealfall positiv auf die Beurteilung der Kreditwürdigkeit im Zuge der Basel-II-Anforderungen aus.

Die Erstellung eines Geschäftsplans wird unter anderem dann erforderlich, wenn

Was ein Business Plan beschreibt

Marktchancen

Die Kernfrage: Welche Produkte bzw. Dienstleistungen werden an wen verkauft? Wo liegen die Wachstumsgrenzen und wo mögliche Stolpersteine? Idealerweise sind diese Ausführungen mit anerkannten Marktstudien untermauert.

Außerdem wichtig: Welche Regulierungen gibt es für den Markt, den man erobern möchte? Gibt es Handelshemmnisse, z.B. Einfuhrbeschränkungen etc.? Wie sieht es mit demografischen Trends aus und ihrem Einfluss auf das geplante Geschäft? Ganz wichtig ist auch eine ausführliche Erläuterung der eigenen Markstellung mit Betonung der Alleinstellungsmerkmale.

Wettbewerb

Wie hart ist der Markt umkämpft, in dem man einsteigen möchte. Wie geht es der Branche insgesamt bzw. der Konkurrenz? Hier sollte man die wichtigsten Mitbewerber in ausführlichen Unternehmensprofilen vorstellen.

MittelstandsBlog 18-Unternehmensgruendung.jpg

Schwarz auf Weiß
Eine ausführliche Darstellung für den Mittelstand gibt Dr. Jürgen Kaack im Ratgeber „Unternehmen gründen. Von der Idee bis zur Kapitalbeschaffung“, den Sie online im Pressezentrum des MittelstandsWiki bekommen.

Geschäftsstrategien

Auf welchen Wegen will sich das Unternehmen in den nächsten drei bis fünf Jahren auf den wichtigen Märkten Zutritt verschaffen? Welche Vertriebs– und Marketingstrategien führen zu den gesetzten Zielen?

Team

Welches Know-how, welche beruflichen Erfahrungen und welche Kontakte besitzen die Manager der ersten und zweiten Führungsebene? Wer kümmert sich um rechtliche und steuerliche Angelegenheiten? Wer kommt als Lieferant in Frage?

Finanzen

Wie hoch sind die Investitionskosten und die laufenden Kosten? Welche Umsätze werden erwartet? Wie sieht die aktuelle wirtschaftliche Situation aus?

Serie: Fördermittel für KMU
Teil 1 sichtet den Förder­dschungel im Über­flug: Was wird ge­fördert? Wer fördert? Wie wird ge­fördert? Teil 2 zeigt, welche Mög­lich­keiten Gründer haben, und sagt, was sie bei der Be­wer­bung be­achten müssen. Teil 3 unter­sucht, welche be­son­deren Mit­tel es für Inno­vation und mo­derne Techno­logien gibt und wie gute Ideen am besten an­kommen. Extra-Beiträge spüren außer­dem Zuschüsse von Bund und Ländern auf, sehen sich nach Inter­natio­nalen Förder­mitteln um, prüfen die Förder­program­me der KfW Mittel­stands­bank und ver­raten, worauf Sie bei der Ab­wicklung über die Haus­bank achten sollten.

Wie man einen guten Business Plan verfasst

Ein detaillierter Geschäftsplan ist meist 20 bis 40 DIN-A4-Seiten lang. Der Planungshorizont umfasst drei bis fünf Jahre. Positiv sind knappe, prägnante, verständliche Ausführungen, ein übersichtliches Layout und eine klare Struktur.

Ein Muster für die Business-Plan-Gliederung gibt z.B. auch der Gründerleitfaden des Bundeswirtschaftsministeriums.

Vorlagen und Spezialsoftware
Für die Anfertigung eines Geschäftsplans gibt es zahlreiche Vorlagen, Werkzeuge und Muster im Internet. Hilfe bei der Erstellung bieten auch die meisten großen Banken. Einen Mustergeschäftsplan und ein Handbuch mit Anleitung hält z.B. die Staatsbank für Baden-Württemberg parat. Kostenfreie Business-Planer-Software gibt es bei der IHK Hannover; auch das Gründer-Softwarepaket des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie enthält u.a. eine Funktion für die Erstellung eines kompletten Business Plans.

Zahlen und Grafiken machen den Plan aussagekräftig und verständlich. Wichtig ist eine gute Zusammenfassung am Beginn (Executive Summary).

Fazit: Die Realität ist schneller

Der Businessplan wird angesichts immer restriktiverer Bedingungen bei der Kreditvergabe immer wichtiger. Den Existenzgründer kann ein gut gemachter Geschäftsplan vor langfristig unklugen Entscheidungen bewahren. Spricht der Plan für einen Geschäftsstart, sollte man daran denken, dass er nicht für die Ewigkeit gemacht ist. Er ist ein lebendiges Gebilde, das regelmäßig an die Entwicklung des Unternehmens angepasst werden muss.

Nützliche Links