CeBIT-Mittelstandslounge: Wie der Mittelstand zur Digitalisierung kommt

Die CeBIT 2015 hat sich für ihre Mittelstandslounge einiges einfallen lassen, um der Digitalisierung den Schrecken zu nehmen. Das Konzept der Live-Arbeitsstationen zeigt, dass man wirklich mittelständische Unternehmer erwartet, die praktisch denken. Dirk Bongardt sagt, was sie in Halle 5 erwartet.

Die Messe übersetzt Digitalisierung in Know-how

Von Dirk Bongardt

Alles redet auf den Mittelstand ein: Die Cloud lockt mit Einsparungen (aber der Datenschutz erhebt Einspruch), das Social Web will bedient sein (und soll per Big Data Analytics Ertrag bringen), die Kommunikation soll endlich mobil werden (aber trotzdem sicher bleiben) und eine eigene App muss her (warum eigentlich?). Diese Baustellen – und noch etliche mehr – hat eine Entwicklung aufgerissen, die unter dem Schlagwort „Digitalisierung“ firmiert. Mittelständische Unternehmen sind gut beraten, sie von der strategischen Seite zu betrachten und konzentrierte Entscheidergrundlagen einzuholen. Genau dazu soll die Mittelstandslounge (Halle 5, Stand D04) dienen, die die CeBIT 2015 in enger Kooperation mit der Mittelstandsinitiative digitalize your business gestaltet. Das Motto: „Digitalisierung von A–Z“.

Die Chancen, die in der Digitalisierung liegen, sind unbestritten: Sie strafft und beschleunigt Unternehmensabläufe, trägt dazu bei, dass viele Prozesse effizienter ablaufen, bringt neue Dynamik in gesetzte Geschäftsfelder, treibt zur Entwicklung neuer Geschäftsmodelle (vor allem in Zusammenhang mit Internet-basierten Konzepten) und sortiert ganze Wertschöpfungsketten neu. Das klingt nicht schlecht, gibt aber vielen Chefs auch Anlass zur Sorge. Tatsächlich stehen den Chancen auch erhebliche Herausforderungen gegenüber. Die Mittelstandslounge will hier Klarheit schaffen, Optionen aufzeigen und mit bereits funktionierenden Beispielen praxisnahe Orientierung geben.

Praxisbeispiele zum Anfassen

An den acht Live-Arbeitsstationen der Mittelstandslounge können sich CeBIT-Besucher darüber informieren, wie sich der abstrakte Begriff „Digitalisierung“ in arbeitsfähige Unternehmenspraxis überführen lässt. Zur Verfügung stehen Realbeispiele, Simulationen und Anleitungen. Im persönlichen Gespräch mit Experten sollen Firmenverantwortliche konkrete Denkanstöße erhalten, wie sie eine digitale Roadmap für ihr Unternehmen aufstellen. Jüngste Studien haben nämlich gezeigt, dass mittelständische Unternehmen meist noch keine entsprechenden Pläne auf dem Tisch haben, weil sie sich nicht voreilig festlegen wollen. Beispiele wie der Taxi-Konkurrent Uber beweisen jedoch, dass das Wort von der „Digital Disruption“ keineswegs graue Theorie ist: Die Digitalisierung kann ganze Märkte aushebeln und auf den Kopf stellen.

Es besteht also Handlungsdruck. Eine erste Maßnahme kann der digiBusiness-Check sein, ein Schnelltest, der Besuchern und ihren Unternehmen eine Standortbestimmung in puncto Digitalisierung ermöglicht. Entscheider erhalten mit der Auswertung gleich konkrete Handlungsempfehlungen.

Punktgenaue Impulse zur Digitalisierung

Daneben bietet die Mittelstandslounge ihren Besuchern von Montag bis Freitag insgesamt rund 35 Impulsvorträge. Jeder Redner bringt in maximal 20 Minuten einen konkreten Aspekt der Digitalisierung auf den Punkt. Immer am Nachmittag kommen dann Roundtable-Gespräche hinzu: Praktiker und Insider diskutieren am runden Tisch Erfahrungen und Best Practices. Wie sich die Digitalisierung finanzieren lässt, welche ganz konkreten Veränderungen digitalisierte Geschäftsabläufe in kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) mit sich bringen oder welches Potenzial Crowd Innovation dem Mittelstand bietet, sind einige der geplanten Themen. Ergänzt wird dieses Programm um weitere Diskussionen und Präsentationen, immer mit konkretem Bezug zum Motto der Mittelstandslounge.

Nicht jeder wird aber die Möglichkeit haben, alle für ihn relevanten Events direkt am Stand zu verfolgen. Unter der Maxime „Hang out on Air“ wird der Journalist Gunnar Sohn deshalb die Vorträge und Diskussionen live ins Netz bringen, wo Interessenten sie von da an via YouTube abrufen können.

Fazit: Abwarten ist keine Entscheidung

Die Chancen der Digitalisierung greifbar machen und Gestaltern helfen, daraus Konzepte für die Praxis zu entwickeln, das sind erklärte Ziele, die die Veranstalter der Mittelstandslounge der CeBIT verfolgen. So realistisch wie das Konzept angelegt ist und soweit man das in Vorschau auf die CeBIT 2015 beurteilen kann, dürfte das funktionieren. Die Planer wollen mit ihren Informations- und Diskussionsangeboten Skeptiker ebenso erreichen wie Enthusiasten des digitalen Wandels. Das Know-how, das die geladenen Experten aus Wirtschaft, Wissenschaft und Institutionen mitbringen, lässt einen Besuch in jedem Fall lohnenswert erscheinen.

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Dirk Bongardt hat vor Beginn seiner journalistischen Laufbahn zehn Jahre Erfahrung in verschiedenen Funktionen in Vertriebsabteilungen industrieller und mittelständischer Unternehmen gesammelt. Seit 2000 arbeitet er als freier Autor. Sein thematischer Schwerpunkt liegt auf praxisnahen Informationen rund um Gegenwarts- und Zukunftstechnologien, vorwiegend in den Bereichen Mobile und IT.


Dirk Bongardt, Tel.: 05262-6400216, mail@dirk-bongardt.de, netknowhow.de

Nützliche Links

E-Book zum Download (Bild: Mittelstandsinitiative digitalize your business)

Wer sich schon im Vorfeld schlau machen möchte, lädt sich am besten das E-Book „Digitalisierung im Mittelstand praktisch gestalten“ herunter, das die Problematik nach Branchen aufschlüsselt. Man bekommt es über die Mittelstandslounge-Seite kostenfrei als PDF zum Download.