IT-Konsolidierung der kommunalen Fachverfahren
Von Stephan Hauber, HSH Soft- und Hardware Vertriebs GmbH
Von Dettmar Cramer, dem deutschen Fußballspieler und -trainer, gestorben 2015, stammt der Satz: „Solange besser möglich ist, ist gut nicht genug.“ Die Idee dahinter bildet den Ausgangspunkt für die folgenden Überlegungen zur Zukunft der kommunalen Fachverfahren.
Das Verwaltungshandeln von Kommunalverwaltungen ist heute überwiegend IT- bzw. EDV-gestützt. Dabei bilden insbesondere die Fachverfahren, einen durch Rechtsnormen definierten Verwaltungs- und Fachbereich mittels IT ab und gewährleisten so die Rechtssicherheit und Rechtskonformität, die Effektivität und Nachhaltigkeit des kommunalen Verwaltungshandelns. Die Anforderungen an Kommunalverwaltungen sind jedoch in den letzten Jahrzehnten immer komplexer geworden. Das gilt für die Datenverarbeitung und kommunale IT ebenso wie für die Verwaltungs- und Geschäftsprozesse ganz allgemein.
Strukturwandel in den Verwaltungen
Die Fachbereiche von früher wurden und werden mehr und mehr zu integrativen Bestandteilen einer vernetzten Verwaltung: Das Einwohnermeldeamt gibt es schon lange nicht mehr. Hinzu kommen die technischen Entwicklungen der letzten Jahre, die auch vor der Verwaltung nicht haltmachen – von Mobile Government bis Cloud Computing.
Die Verwaltungen sehen sich also einem Modernisierungs- und Innovationsdruck ausgesetzt, dem die klassischen Fachverfahren in weiten Teilen nicht mehr gerecht werden. Er ist gekennzeichnet von der einerseits zunehmenden Komplexität, Differenzierung und Spezialisierung der technisch-softwareseitigen Anforderung (Sicherheit, Datenschutz, medienbruchfreie Prozesse, XÖV-Standards usw.) und andererseits vom Strukturwandel in den Kommunalverwaltungen selbst.
Und der Bürger? Wir leben in einer Informationsgesellschaft. Alle Lebensbereiche sind von Informations- und Kommunikationstechnologien durchdrungen oder ohne diese gar nicht (mehr) denkbar. Die Lebenswelt und Alltagserfahrungen von Bürgerinnen und Bürgern spiegeln sich in ihrer Erwartungshaltung auch der Verwaltung gegenüber. Den Menschen ist es im Grunde egal, welches Fach- oder Sachgebiet für ihr Anliegen zuständig ist. Sie wollen einen kompetenten Ansprechpartner (One-stop-Government), nicht von Tür zu Tür rennen, keine Warte- und kurze Bearbeitungszeiten und bestenfalls ihre Sachen online erledigen.
Stephan Hauber ist geschäftsführender Gesellschafter der HSH Soft- und Hardware Vertriebs GmbH, außerdem Vorstandsmitglied im DATABUND e.V. und Aufsichtsratsmitglied der Uniscon GmbH. HSH hat mit VOIS ein Baukastensystem zur Integration kommunaler Fachverfahren, das unter einer einheitlichen Web-Oberfläche die erforderliche Interoperationalität, Kommunikation und Kompatibilität gewährleistet.
VOIS Software – HSH Soft- und Hardware Vertriebs GmbH, Rudolf-Diesel-Str. 2, 16356 Ahrensfelde OT Lindenberg, Tel.: 030-94004-302, vertrieb@vois.org, www.vois.org
Plattform, Fachverfahren, Kommunalsoftware
Vor diesem Hintergrund wurde eine neue Software- und Fachverfahrensgeneration entwickelt: VOIS. Die VOIS-Technologie ermöglicht – ähnlich einem Baukastensystem – auf der Grundlage der VOIS-Plattform die Integration verschiedener kommunaler Fachverfahren.
Bei der Entwicklung von VOIS wurde von Beginn an großer Wert darauf gelegt, dass sowohl die User Experience als auch das Oberflächendesign und Look-and-Feel die Usability-Standards und die Richtlinien für Software-Ergonomie (EN ISO 9241) erfüllen. Mit einer modernen Web-Oberfläche, einer übersichtlichen Benutzerführung und einer über alle Anwendungen und Fachverfahren hinweg gleichen bzw. ähnlichen Programm- und Vorgangslogik wird VOIS vor allem den fachamtsübergreifenden Anforderungen von Bürgerämtern gerecht.
Und: VOIS ist für den Rechenzentrumsbetrieb optimiert. Alle integrierten Fachverfahren – vom Einwohnermeldewesen über das Gewerbe- und Erlaubniswesen bis hin zum Führerscheinwesen – greifen über die VOIS-Plattform auf die gleichen Basiskomponenten zu: Formulardruck, Rechte- und Nutzerverwaltung, Datenübermittlung und -transport oder das Orts-, Straßen- und Adressverzeichnis etc.
Der Client, das Frontend für den Sachbearbeiter, ist ein Hybrid-Webbrowser, der die Anbindung beliebiger Hardware ermöglicht sowie die Browser-Engine für das Rendering der grafischen Benutzeroberfläche (GUI) mitbringt. Die VOIS-Technologie ist bereits in über 400 Kommunen im Einsatz – unter anderem in den Bürgerämtern der Bundeshauptstadt Berlin.
Schwarz auf Weiß
Dieser Beitrag erschien zuerst in unserer Reihe „Kommunale ITK“ zur CeBIT 2017. Einen Überblick mit freien Links zu sämtlichen Einzelheften bekommen Sie online im Pressezentrum des MittelstandsWiki.