Communication World 2012: Was die Communication World 2012 gebracht hat

Nach zwei sehr gut besuchten Oktobertagen sehen sich die Veranstalter der Kongressmesse im Münchener MOC in ihrem Programm bestätigt: Mobile Business nimmt Kurs auf die Zukunft. Heiderose Witte berichtet im Rundflug über die diesjährigen Schwerpunkte, Innovationen und Auszeichnungen.

Mobile Business nimmt Fahrt auf

Von Heiderose Witte

Auf der Communication World 2012 in München präsentierten 65 Aussteller und 130 Referenten ihre Lösungen rund um das Thema mobiles Business. Das augenfällige Highlight der Kongressmesse war die erstmalige Verleihung des Smart Mobile Awards. Er ging – nach einer Abstimmung auf Facebook – an die doPanic GmbH für die Augmented-Reality-Anwendung VuFrame. Mit ihr können Bauunternehmen und Architekten Projekte wie Geschäfts- oder Privathäuser vor der Realisierung als Modell darstellen. Aufwendig konstruierte 3D-Gebilde aus Pappe oder Holz sind damit überflüssig.

Unter dem Motto Intelligent Urbanization widmeten sich gleich zwei Podiumsdiskussionen dem Megatrend Smarter Cities. Zum Thema „Was mobile Public Services dem Bürger von morgen bringen“, meinte Franz-Reinhard Habbel, Sprecher des Deutschen Städte- und Gemeindebunds, kurz und bündig: „Das Rathaus kommt auf das iPhone.“

Insgesamt kamen über 1600 Besucher aus den unterschiedlichsten Branchen am 9. und 10. Oktober zur Communication World 2012, darunter Zulieferer aus der Automobilindustrie, Logistikunternehmen, Vertreter von Sportartikelherstellern und Krankenhäusern, Versicherungen und öffentlichen Verwaltungen, ebenso wie klassische IT-Entscheider. Die Bandbreite an Themen reichte von entsprechenden Netzinfrastrukturen über Cloud-Strategien und Social Media bis hin zu Apps für die verschiedensten Profibereiche und zur Entwicklung von Mobilsoftware.

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Mit der Bau­projekt­virtualisierug VuFrame gewann doPanic den Smart Mobile Award.

Praktische Lösungen

Ein Schwerpunkt der Veranstaltung widmete sich dem heißen Thema BYOD (Bring Your Own Device). Branchengröße SAP z.B. zeigte mit Afaria eine Lösung für das sichere Management der verschiedenen mobilen Endgeräte in Unternehmen. Das Unternehmen selbst verwaltet damit die rund 30.000 Tablets und iPhones, die SAP-Mitarbeiter weltweit einsetzen.

In praxisorientierten Vorträgen erklärten Referenten aus Unternehmen, wie mobile Endgeräte zum Einsatz kommen, z.B. in der Logistik und im Gesundheitswesen. So wird am Flughafen München über WLAN und UMTS nicht nur jedes Gepäckstück erfasst und lokalisiert, sondern die Mitarbeiter in der VIP-Lounge erhalten über ihr iPad auch alle wichtigen Informationen zu den jeweiligen Gästen.

Der Hamburger Hafen hat in einer dreimonatigen Testphase 30 Lkw mit Tablets ausgerüstet und in das Projekt Smart Port Logistics eingebunden. Durch die damit verfügbaren Echtzeitverkehrsinformationen aus dem Port-Road-Managementsystem sowie Parkrauminformationen erhielten die Lkw-Fahrer aktuelle und personalisierte Benachrichtigungen zur Verkehrssituation im und um den Hafen. Gleichzeitig können die beteiligten Speditionen ihre Transportaufträge in Echtzeit verfolgen.

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Streetspotr macht Smartphone-Besitzer zur Mobile Workforce.

Neue Entwicklungen

Auch Start-ups nutzten die Gelegenheit, ihre innovativen Entwicklungen einem breiten Publikum zu zeigen. Mit der App Streetspotr z.B., einem Location-based service, können Unternehmen oder Gemeinden Minijobs vergeben, für die der Auftragnehmer dann mit 1 bis 20 Euro entlohnt wird. Nach Angaben des Unternehmens haben sich in der DACH-Region bereits 85.000 Nutzer registriert.

Die Init AG mit Sitz in Berlin (von der z.B. auch die App Zoll und Reise stammt) konzentriert sich u.a. auf Lösungen für die öffentliche Verwaltung. Ein Vorzeigeprojekt ist die Integration eines „digitalen Seenatlas“ in das Geoportal Wasser, das das rheinland-pfälzische Landesamt für Umwelt, Wasserwirtschaft und Gewerbeaufsicht (LUWG) betreibt. Wer also in Rheinland-Pfalz gern ins kühle Nass springt, angelt oder Wassersport betreibt, kann sich damit über die tagesaktuelle Qualität der Gewässer in seiner näheren Umgebung und über attraktive Ausflugsziele informieren. Fachleute finden darüber hinaus eine Vielzahl von Daten aus regelmäßigen Untersuchungen der Gewässer.

„Apps waren gestern. Die Zukunft gehört Web-Apps, die per Smartphone wie eine Webseite aufgerufen werden und auch zur Offline-Nutzung installiert werden können“, erklären die Macher von Pocketsite. Der Service des LMU Entrepreneurship Centers der Ludwig-Maximilians-Universität München erlaubt Firmen die schnelle Kommunikation mit Kunden via Smartphone über eine Web-App. Ruft eine Kunde eine Unternehmenswebseite auf, wird er automatisch an eine für Smartphones optimierte Pocketsite weitergeleitet – ohne Umweg über einen App Store.

Fazit: Die M-Messe bleibt dran

Die Veranstalter sind überzeugt: „‚Mobile Business ist unverkennbar im Aufschwung. Als Querschnittsthema zieht es sich durch alle Branchen und wird die kommenden Jahre noch an Bedeutung zulegen. Viele Unternehmen suchen Unterstützung beim Einstieg ins ‚Mobile Business‘. Auf dieses Potenzial setzt die Communication World. Deshalb werden wir auch weiter in dieses Thema investieren“, so Norbert Bargmann, stellvertretender Vorsitzender der Geschäftsführung der Messe München International.

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