Durchschlagender Wandel mit disruptiver Technologie
Von Roland Freist
Am 11. November 2014 fand auf dem Frankfurter Messegelände zusammen mit dem traditionellen Oracle Day eine neue Ausgabe der Oracle CloudWorld statt. Am Vormittag versammelten sich die Besucher zu den Keynotes, die dieses Jahr unter dem Motto „Digital Disruption – Radikaler Wandel durch digitale Innovationen“ standen.
Neue Geschäftsmodelle, andere Arbeitswelten
Den ersten Vortrag hielt Jürgen Kunz, Geschäftsführer der Oracle Deutschland B.V. & Co. KG. Er beschäftigte sich mit den ökonomischen und gesellschaftlichen Veränderungen, die durch die Digitalisierung ausgelöst werden. An Beispielen wie Uber, Apple iTunes, der digitalen Fotografie und den Umwälzungen im Medienbereich erläuterte er, wie die Digitalisierung herkömmliche Geschäftsmodelle infrage stellt. Neue Umwälzungen aufgrund von innovativen technischen Entwicklungen stünden vor der Tür, so Kunz, und nannte als Beispiele den 3D-Druck und fahrerlose Fahrzeuge.
Um die digitale Disruption zu meistern, benötigten die Unternehmen jedoch integrierte Plattformen, die die aktuellen Megatrends Big Data, Cloud, Internet of Things, Social (Networks) und Mobile miteinander verbinden. Darin sehe Oracle in der Zukunft eine seiner wichtigsten Aufgaben: gemeinsam mit den Kunden maßgeschneiderte Plattformen aufzubauen, die die genannten Themenbereiche umfassen und dadurch echten Mehrwert bringen.
Die zweite Keynote wurde gehalten von Thomas Sattelberger, einem ehemaligen Vorstandsmitglied der Telekom AG, der Continental AG und von Lufthansa Passage. Er stellte seinen Vortrag unter den Titel „Digitale Transformation: Die Arbeit der Zukunft – die Zukunft der Arbeit“ und ermunterte die deutschen Unternehmen in einem leidenschaftlichen Vortrag, die Chancen der Digitalisierung zu erkennen und zu nutzen.
Cloud Applications und Praxisbeispiele
Als dritter Redner ging Steve Miranda auf die Bühne, der Executive Vice President Applications Development bei Oracle. Er umriss das Cloud-Konzept seines Hauses und definierte drei wesentliche Eigenschaften der modernen Cloud:
- Personalisiert: Die moderne Cloud ist in der Bedienerführung, bei Dashboards, Berichten, beim Workflow und den Daten maßgeschneidert für den jeweiligen Benutzer.
- Verbunden: Die moderne Cloud verbindet Daten, Prozesse, Analysen und Menschen. Sie integriert Cloud- und lokale Anwendungen sowie Applikationen von Drittanbietern.
- Sicher: Sie erfüllt die lokalen Richtlinien für die Aufbewahrung von Daten und schützt Daten genauso wie Applikationen mit mandantensicheren Daten sowie einer allgemeinen Zugriffskontrolle.
Oracle biete unter dem Dach seiner Applications Cloud bereits Anwendungen aus den unterschiedlichsten Bereichen und von verschiedenen Herstellern an, führte Miranda aus. Das Unternehmen erwarte, dass sich vor allem Neukunden in den kommenden Jahren dazu entschließen werden, Applikationen von Oracle, aber auch von anderen Herstellern nicht vor Ort zu installieren, sondern aus der Cloud zu beziehen.
Den letzten Vortrag des Vormittags hielt Peter Gapp, Vice President IT bei der Siemens AG. Unter dem Titel „Globale Cloud-Strategien für eine integrierte Sales- und Marketing-Experience“ beschäftigte er sich mit den Vorteilen, die sich durch eine Nutzung der Cloud bei Marketing und Vertrieb ergeben. Am Beispiel des CRM (Customer Relationship Management) bei Siemens erläuterte er, wie sich Digitalisierung und Web-Anwendungen für einen engeren Kontakt zum Kunden nutzen lassen.
Nach der Mittagspause spaltete sich die Veranstaltung auf in mehrere Tracks, die sich unter anderem mit den Anforderungen an ein modernes Back Office oder der Marketing Transformation beschäftigten.
Fazit: Integrierte Infrastruktur
Das neue Schlagwort von der Digital Disruption und die nochmals verstärkte Ausrichtung auf die Cloud zeigen, wohin die Reise bei Oracle geht. Der Konzern will die Chancen nutzen, die sich aus dem Zusammenwachsen von Big Data, Cloud, Internet der Dinge, Social und Mobile und den darauf aufbauenden Business-Modellen entwickeln. Die Digitalisierung, die aktuell in zahlreichen Industrie- und Dienstleistungsbranchen stattfindet, erfordert im Hintergrund eine sichere und verlässliche IT-Infrastruktur. Ein Unternehmen wie Oracle, das stark und erfahren genug ist, um auch eine weltweite Expansion zu begleiten, hat dabei beste Chancen.
Roland Freist, Jahrgang 1962, begann nach einem Studium der Kommunikationswissenschaft ein Volontariat beim IWT Verlag in Vaterstetten bei München. Anschließend wechselte er zur Zeitschrift WIN aus dem Vogel Verlag, wo er zum stellvertretenden Chefredakteur aufstieg. Seit 1999 arbeitet er als freier Autor für Computerzeitschriften und PR-Agenturen. Seine Spezialgebiete sind Security, Mobile, Internet-Technologien und Netzwerke, mit Fokus auf Endanwender und KMU.
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