Primadonnen, aber gute Verteiler
Von Melanie Tamblé, ADENION GmbH
Es gibt inzwischen zahlreiche Blogs zu den unterschiedlichsten Themen. Die Internet-Tagebücher sind vertrauenswürdige Informations- und Meinungsquellen für viele Konsumenten, aber auch für den Business-Bereich geworden. Besonders Fachblogs haben sich zu viel rezipierten und kommentierten Medien entwickelt. Sie ermöglichen die Diskussion zwischen Autor und Leser und auch zwischen den Lesern untereinander.
Für PR-Leute werden themen- und zielgruppenorientierte Blogs zu einer ähnlich wichtigen Kommunikationsschnittstelle wie Redakteure wichtiger Printmedien. Zusätzlich können wichtige Kooperationen mit gegenseitigem Linktausch entstehen. Jedoch sollte eine Kontaktaufnahme mit Bloggern sorgfältig durchdacht sein, da viele von ihnen wöchentlich hunderte von Kooperationsanfragen bekommen.
Vom Umgang mit Bloggern
Die folgenden acht Tipps zeigen, wie Sie Blogger als Redaktionspartner für Ihre Unternehmens- und Produktinformationen gewinnen können.
Thema genau beobachten
Vor der Kontaktaufnahme mit einem Blogger sollten Sie sich ausführlich mit dem Thema des Blogs beschäftigen. Informationen zu versenden, die nichts mit den Inhalten des Blogs zu tun haben, ist sinnlos. Der Betreiber wird die E-Mail ignorieren. Bieten Sie Beiträge an, die für die Leser des Blogs klare Mehrwerte verschafft.
E-Mail personalisieren
Nichts ist unpersönlicher, als eine automatisiert erstellte Ketten-E-Mail, die an viele Blogs gleichzeitig versendet wird. Hinter einem Blog steckt immer eine Person, die individuell angesprochen werden möchte. E-Mails mit persönlicher Anrede und Benennung des Blogs sollten selbstverständlich sein.
Sich selbst vorstellen
Beim Erstkontakt sollten Sie sich zunächst in ein oder zwei Sätzen selbst vorstellen. Dadurch kann der Blogger das Unternehmen besser einordnen und abwägen, ob er das Kooperationsangebot annimmt oder nicht. Auch bei einer zweiten E-Mail sollten Sie nochmal erwähnen, wer Sie sind und in welcher Branche Sie tätig sind. Blogger können so die vorherige E-Mail-Korrespondenz besser in Erinnerung rufen.
Keep It Short and Simple (KISS)
Blogger sind meist vielbeschäftigte Menschen. Halten Sie Ihre Kooperationsanfrage also kurz und bündig. Stellen Sie klar heraus, worum es geht und wie der Blogger und seine Leser davon profitieren können.
Seien Sie nicht penetrant
Schicken Sie einem Blogger in einer kurzen Zeit viele E-Mails nacheinander, werden Sie wenig Erfolg haben. Wenn ein Blogger nicht antwortet, ist es durchaus sinnvoll, eine Erinnerungsmail zu senden. Danach sollten Sie aber erst einmal auf eine Antwort warten.
Exklusives bieten
Blogger sind gerne die Ersten, die ein Thema veröffentlichen. Ein exklusiver Artikel verhilft ihnen zu mehr Traffic und Glaubwürdigkeit in ihrem Fachgebiet. Individuelle, auf den Blog angepasste Beiträge, oder Interviews können das Interesse eines Bloggers wecken.
Linktausch und Blogroll
Die Blogosphäre lebt vom Austausch und der Vernetzung von Blogs. Wenn Sie einen Corporate Blog betreiben, sollten Sie diesen bei der Kooperationsanfrage mit vorstellen und einen Linktausch für die Blogroll vorschlagen. Manche Blogger sind eher bereit, auf bestimmte Beiträge in anderen Blogs zu verlinken, als Gastbeiträge zu veröffentlichen. Andersherum können Sie auch den angeschriebenen Blog in Ihrer Blogroll verlinken.
Social Media News Release
Nehmen Sie Blogger nicht einfach in Ihren Presseverteiler. Die klassische Pressemitteilung ist für eine Veröffentlichung auf einem Blog nur bedingt geeignet. Sie bietet daher auch für einen Blogger wenig Anreize. Geeigneter sind Social Media News Releases mit Bildern oder multimedialen Elementen oder Beiträge, die speziell auf den Blog angepasst sind.
Fazit: Qualität suchen, Quantität streuen
Die Veröffentlichung von Beiträgen auf einem Corporate Blog sowie Content-Kooperation und Vernetzung mit zielgruppen- und themenrelevanten Blogs ist ein wichtiger Bestandteil einer Online-PR-Strategie. Vor allem Social Media News Releases sind geeignete Medien, um Unternehmensinformationen in branchenspezifischen Blogs zu platzieren oder zu verlinken.
Andere Verbreitungsmedien für PR-Meldungen sind Presseportale, die für Suchmaschinen besonders attraktiv sind. Sie beinhalten qualitativ hochwertige Inhalte und aktuelle Daten, die von den Suchmaschinenrobots von Google & Co. kontinuierlich im Netz gesucht werden.
Teil 1 sagt, was sich zwischen Twitter, YouTube und Foren für Firmennachrichten im Web geändert hat. Teil 2 listet die verfügbaren Presseportale im Internet auf, mit einem praktischen Kurzkommentar zu jedem Eintrag. Ein Extra-Beitrag erklärt, wie Reichweiten zu beurteilen sind, und gibt handfeste Tipps für den Gebrauch.
Es lohnt sich also, PR-Beiträge auf möglichst vielen Websites und Portalen zu platzieren. Der Onlinedienst PR-Gateway unterstützt die Distribution von Pressemitteilungen im Internet und bietet einen zentralen Zugang zu Presseportalen, RSS-Verzeichnissen und Social Media wie Twitter, Facebook oder Friendfeed.
Gemeinsam mit der Veröffentlichung über Blogs und Social-Media-Portalen erhöht die Publikation von PR-Meldungen über Presseportale die Reichweite der Öffentlichkeitsarbeit um ein Vielfaches.