Versiegelt, verladen und jederzeit zu verorten
Von Roland Baier für die CSH GmbH
Ein Container ist eine genormte Transportkiste aus Metall, die leicht zu verladen, zu sichern und vor allem zu stapeln ist. Er wird in verschiedenen Größen angeboten, die aber untereinander kompatibel sind. Der übliche Weg eines Containers ist dieser: Die in einem Magazin gelagerten Waren werden in einen Container geladen, der auf einem Lkw montiert ist. Der Lkw fährt den Container zum Hafen. Dort wird der Container vom Lkw abmontiert und per Kran auf ein Schiff geladen. Das Schiff fährt dann seinen Bestimmungshafen an, wo sich der Prozess in umgekehrter Reihenfolge wiederholt. Dies hat den Hochseehandel erheblich vereinfacht, da es die Liegezeiten der Schiffe in den Häfen dramatisch verkürzt hat. Für die Luftfracht stehen andere, spezialisierte Container zur Verfügung.
Obwohl es bereits seit dem 18. Jahrhundert immer wieder Versuche mit standardisierten Containern gegeben hat, kam der Durchbruch des Hochseecontainers erst Anfang der 1960er Jahre. Als Erfinder des Containers gilt der US-amerikanische Spediteur Malcolm McLean, der einen lukrativen Vertrag mit der US Army abgeschlossen hatte. Heute ist der Handel mit und durch Hochseecontainer zum weltweiten Standard geworden, an dem sich wohl auch nichts mehr ändern wird.
Der Idealfall – und überraschende Hindernisse
Die hochfrequent getaktete Weltwirtschaft erfordert nicht nur eine zuverlässige Lieferung der bestellten Ware. Termintreue Lieferketten sind heute überlebenswichtig für Unternehmen und ganze Volkswirtschaften weltweit. Das jüngste Beispiel dafür ist die VW-Krise vom Sommer 2016: Weil ein Zulieferer sich geweigert hatte, bestellte Waren auszuliefern, standen bei zahlreichen Autofabriken innerhalb kürzester Zeit die Bänder still. Die Just-in-Time-Fertigung ist zwingend auf die pünktliche Lieferung der bestellten Waren angewiesen. Im Normalfall funktioniert dies, auch bedingt durch den Container-basierten Handel, einwandfrei.
Wenn eine bestellte Ware beim Empfänger termingerecht und unbeschädigt ankommt, dann ist dies der normale Idealfall. Aber in der Welt laufen die Dinge nicht immer ideal. Diebstahl, Brand oder Unfälle beim Verladen können den Containerhandel stören. Auch fallen nach wie vor zahlreiche Container bei Stürmen von den Schiffen. Die Schätzungen belaufen sich auf 2000 bis 10.000 Container, die jährlich auf diese Weise verloren gehen. Angesichts eines weltweiten Umschlags von über 20 Mio. Containern weltweit (Stand 2005), ist dieser Verlust aber letztlich marginal. Problematischer sind Störungen an anderer Stelle.
Am 8. September 2016 wurde 89 Containerschiffen der Hanjin-Reederei aus Südkorea die Zufahrt zu den Häfen weltweit verweigert, weil die Hafenbehörden nach der Eröffnung eines Insolvenzverfahrens Ende August um ihre Anlegegebühren fürchteten. Angesichts knapp 42000 größerer Handelsschiffe, die 2016 weltweit im Einsatz sind, erscheint die temporäre Blockade von 89 Containerschiffen als nicht sehr relevant. Jedoch sind diese Schiffe mit über einer halben Million Containern beladen, die Waren im Wert von über 12 Mrd. US$ enthalten. Die Dimension dieser Stockung der internationalen Geldströme zeigt, wie überaus sensibel der weltweite Containerhandel ist.
Container-Tracking: Wo ist meine Ware?
Auch wenn trotz aller Gefahren es recht unwahrscheinlich ist, dass ein Container verloren geht, besteht doch ein Risiko, das kalkulierbar sein muss. Wesentlich wahrscheinlicher ist außerdem eine Verspätung. Für den Endkunden kann eine verspätet gelieferte gleichbedeutend mit einer verloren gegangenen Ware sein. Ob verderbliche Ware oder dringend benötigte Bauteile: Ein zu spät gelieferter Container ist fast genau so fatal wie ein verlorener Container. Darum ist das exakte Wissen darum, wo sich der Container mit der bestellten Ware gerade befindet, so enorm wichtig. Falls sich eine Verspätung oder ein Verlust abzeichnet, muss der Endkunde reagieren können, um seinen Schaden so gering wie möglich zu halten. Beschaffung von Ersatz, Konsultierung der Versicherung oder Neuverhandlung eines Termingeschäfts können die zu erwartenden Verluste minimieren oder das Geschäft sogar retten. Doch diese Aufgabe ist erst mit modernster Technik wirklich zuverlässig zu realisieren.
Roland Baier ist freier Mitarbeiter für PR & Marketing bei der CSH – Container Services Hamburg GmbH. Das junge Hamburger Unternehmen hat mit containerbasis.de eine Plattform geschaffen, die den Containerhandel ins digitale Zeitalter bringt: eine effiziente Verkaufsfläche sowohl Hersteller und Anbieter als auch für Käufer. Privatpersonen und Unternehmer, Kleingewerbe, Mittelstand und Konzern, ob in Deutschland, Österreich und der Schweiz, bekommen damit eine einfache, zeitgemäße und vor allem wirtschaftlichere Möglichkeit der Containerbeschaffung inklusive angeschlossener Logistikkette und zugleich einen direkten und transparenten Angebotsvergleich.
CSH – Container Services Hamburg GmbH, Zippelhaus 5, 20457 Hamburg, Telefon: 040-22862114, info@containerbasis.de, www.containerbasis.de
Container-Tracking ist die Antwort auf den enormen Bedarf nach Informationen, der mit dieser Art des Handels einhergeht. Das Tracking kann die Ankunft des Containers nicht garantieren – es garantiert aber eine punktgenaue Auskunft über seinen Standort. Übliche Tracking-Indikatoren sind
- der Seeladeschein (B/L-Nummer),
- die Container Nummer,
- die Bestellnummer (PO-Nummer) und
- die Schiffsreferenz.
Wann immer ein Container umgeladen wird, registriert ein Scanner seinen Ortswechsel. Damit ist jederzeit ersichtlich, wo ein bestimmter Container zuletzt umgeschichtet wurde und auf welchem Transportmittel er sich gerade befindet. Die Transportmittel (Schiff, Zug, Flugzeug oder Lkw) können ihrerseits wieder geortet werden, da diese stets über einen Transponder oder GPS-Sender verfügen.
M2M-Systeme zur Echtzeitkontrolle
Die Information, wo sich der Container befinden müsste, kann für viele Anwendungen noch zu ungenau sein. Deshalb bieten viele Frachtgesellschaften einen erweiterten Service an. Dabei wird direkt an den Container ein GPS-Sender angebracht. So gibt der Container auch dann noch über seine genaue Position Auskunft, wenn er bereits ziellos im Meer treibt.
Die Frachter waren die Ersten: Noch vor den ersten IoT-Netzen an Land begann die Logistik mit dem Container-Tracking. Mittlerweile wird getestet, wie autonome Schiffe navigieren könnten, und zwar sowohl auf hoher See als auch in der Binnenschifffahrt. Dazu gibt es noch einen Bericht aus Hamburg, der bis ins Jahr 1889 zurückgeht – seitdem ist der Ausrüster Jastram aktiv. Vor einigen Jahren hat er seine historischen Entwürfe, Stücklisten und Baupläne komplett retrodigitalisiert. Und die Hartmann-Gruppe modernisiert ihr Crewing-&-Payroll-Kernsystem mit der Low-Code-Plattform von Thinkwise.
Mittlerweile ist die Software, die diese Signale verarbeitet, gut ausgereift, und die Container-Informationen lassen sich auch mit mobilen Endgeräten abrufen. Mithilfe umfangreicher Tracking-Funktionen kann die Information so aufbereitet werden, dass sie für den Endnutzer den maximalen Nutzen haben; dazu gehören automatisierte Positionsbestimmungen oder Verspätungsalarme. Doch die Anwendungen gehen heute bereits weit über die Ortsbestimmung hinaus.
Neben der Positionsbestimmung ist es möglich, durch Sensoren und Sendesysteme eine Vielzahl weiterer M2M-Anwendungen an einen Container anzubinden. Ein Öffnungssensor gibt zum Beispiel darüber Auskunft, wann und wo sich jemand am Container zu schaffen gemacht hat. Temperatursensoren informieren den Endnutzer darüber, ob eine Kühlkette eingehalten wurde. Auch sind bereits Kamerasysteme im Einsatz, die in Echtzeit Bilder vom Container, seiner Umgebung oder seiner Ware im Innern aufnehmen und versenden. Dies gibt dem Endkunden ein Maximum an Sicherheit und die Möglichkeit einer zeitnahen Reaktion, wenn sich eine Störung in der Lieferkette abzeichnet.
Das Tracking von Containern hat heute einen Reifegrad erreicht, der den internationalen Handel umfassend kalkulierbar macht. Wissen reduziert Risiko – was sich nur positiv auf jedes Geschäft auswirken kann.