Professionelle Textkorrekturlösungen für die digitale Texterstellung
Von Ellen König
Nicht jeder Mitarbeiter, der fachlich kompetent ist, ist auch fit in Rechtschreibung und Grammatik. Schlechter Schreibstil, Rechtschreib- und Tippfehler schaden aber dem Image des gesamten Unternehmens. Eine professionelle Textkorrekturlösung kann helfen, die Qualität von Schrifttum zu verbessern und zu vereinheitlichen.
Obwohl eigentlich eine Selbstverständlichkeit, wird dennoch häufig unterschätzt, wie sehr sich korrekte Rechtschreibung und gute Ausdrucksweise in der schriftlichen Korrespondenz auf das eigene Image auswirken. Eine Umfrage unter öffentlichen Bediensteten zeigte Anfang 2009, dass 23,4 % aller Befragten es „unwichtig“ finden, ob die Rechtschreibung in den Dokumenten, in denen sie nach „außen“ kommunizieren, fehlerfrei ist (Quelle: Bildzeitung, 6. April 2009, S. 3).
Doch Fehler in Briefen, E-Mails und anderen Schriftstücken führen in aller Regel dazu, dass der Leser unbewusst auch Rückschlüsse auf die fachliche Kompetenz und die Arbeitsweise des Verfassers zieht. Der „unsaubere“ Eindruck, der so entsteht, macht die Wirkung selbst brillantester Gedanken und Konzepte eines Experten schnell zunichte. Korrekte Rechtschreibung und guter Stil in allen Texten legen hingegen nahe, dass das Unternehmen auch bei der täglichen Arbeit auf Genauigkeit und Sorgfalt achtet.
Im Arbeitsalltag passiert es immer wieder, dass sich im schriftlichen Kontakt mit Kunden und Geschäftspartnern Rechtschreib- und Tippfehler einschleichen. Das Problem: Viele Mitarbeiter sind unsicher, was die aktuellen Rechtschreib- und Grammatikregeln betrifft. Nachschlagen in Wörterbüchern kostet allerdings viel Zeit und auf das Wissen in Internet-Wörterbüchern ist nur bedingt Verlass. Noch dazu übersieht man in den eigenen Texten leicht einmal einen Fehler. Ein eigenes Lektorat ist sicher eine Lösung, die das nötige Expertenwissen in dem Bereich bieten würde, doch kann sich das kaum ein Unternehmen leisten.
Textkorrekturprogramme für mehr Qualität
Spezielle Textkorrekturprogramme für den PC können helfen, ohne zusätzlichen zeitlichen und personellen Einsatz die Qualität von Texten zu verbessern. Doch nicht jedes Textkorrekturprogramm erkennt Fehler zuverlässig und liefert die richtigen Korrekturinformationen. Vor allem zwischen den Rechtschreibhilfen der herkömmlichen Office-Programme einerseits und Profilösungen andererseits gibt es große Qualitätsunterschiede. Damit sich die Textqualität durch den Einsatz einer elektronischen Rechtschreibhilfe tatsächlich verbessert, lohnt es sich also, über die Anschaffung eines Profiprogramms nachzudenken.
Was Expertensysteme besser können
Verlagshäuser wie Duden oder Wissenmedia bieten nicht nur Nachschlagewerke und Wörterbücher an, sondern haben seit einigen Jahren auch Textkorrekturlösungen für Computer im Programm.
Im Gegensatz zu den Anbietern der in Office-Paketen integrierten Korrekturprogramme sind diese Verlage auf deutsche Sprache und Rechtschreibung spezialisiert. Mittels solcher Textkorrekturprogramme steht das Wissen der Profis jedem Mitarbeiter direkt zur Verfügung. Denn die digitale Rechtschreibhilfe kontrolliert die Texte systematisch auf Fehler, und zwar direkt dort, wo die Texte entstehen. Das Wissen, auf das die Korrekturprogramme zugreifen, ist im Gegensatz zu Informationen aus dem Internet durch eine erfahrene Redaktion abgesichert. Die Wörterbücher sind in der Regel sehr umfangreich und haben auch inhaltlich eine hohe Qualität.
Die Textkorrekturlösungen des Dudenverlags greifen beispielsweise auf den umfangreichen Wortschatz der gesamten Duden-Wörterbücher zu. Ferner kann der Nutzer die Einträge auch um eigenes firmen- oder branchenspezifisches Vokabular ergänzen. Mit einem zusätzlichem Plug-in lässt sich dieses Programm aber je nach Branche auch ohne Eigenleistung um vorgegebenes Fachvokabular, zum Beispiel aus dem Bereich Recht und Verwaltung, erweitern.
Ein weiteres Plus der Profiprogramme: Sie verwenden meist ein effizienteres Prüfverfahren als die mit Office-Paketen gelieferten Korrekturprogramme. Die Office-Rechtschreibhilfen arbeiten meist nur mit einem einfachen Wortlistenabgleich. Falsch geschriebene Wörter können die Programme daher zwar finden, denn diese stehen ja nicht auf ihrer Wortliste. Falsch verwendete Wörter erkennen die Programme so aber nicht. Dagegen analysieren beispielsweise die Textkorrekturlösungen des Dudenverlags die Sätze kontextbezogen und decken so viel mehr Fehler auf.
Daher können diese Programme nicht nur einfache Tippfehler aufspüren, sondern sie sind auch in der Lage, in schwierigen Fällen und bei komplexem Satzbau die falsche Schreibweise zu erkennen. Sobald die Rechtschreibhilfe einen Fehler findet, macht sie einen oder mehrere Korrekturvorschläge. Anders als viele herkömmliche Programme liefert sie jedoch keine Endloslisten mit ähnlichen Wörtern. Bei mehreren Vorschlägen erklärt das Programm die Rechtschreib- und Grammatikregeln dazu. So kann der Nutzer im Zweifelsfall selbst entscheiden, welche Schreibweise oder welches Wort am besten passt.
Flexible technische Einbindung
Auch bei einer sehr guten Korrekturleistung sollten der technische Aufwand gering und die Bedienung so einfach wie möglich bleiben. Auch hier sind die Lösungen der Profis im Vorteil. Denn anders als die in Office-Programmen integrierten Korrekturhilfen, die natürlich nur im jeweiligen Programm angewendet werden können, lassen sich Profilösungen viel flexibler in das firmeninterne IT-System einbinden.
Fazit
Textkorrekturprogramme sind derzeit die effizienteste Möglichkeit, Wissenslücken im Bereich Rechtschreibung, Grammatik und Stil auszugleichen und so eine hohe Qualität in der schriftlichen Korrespondenz zu sichern. Dabei sollte sich die Korrekturlösung möglichst individuell in die Unternehmens-IT einbinden lassen. Bei der individuellen Auswahl einer Textkorrekturlösung für ein Unternehmen sind sprachliche Kompetenz des Anbieters, technische Umsetzung und vielseitige, individuelle Einbindungsmöglichkeiten entscheidend.