Mehr Spielraum für Vorleistungen
Von Stephan Schneider, entrafin GmbH
Als Alternative zum klassischen Kontokorrent- oder Betriebsmittelkredit etabliert sich seit einiger Zeit die Einkaufsfinanzierung über einen Zwischenhändler. Dadurch können Unternehmen ein deutlich längeres Zahlungsziel von bis zu 120 Tagen erhalten und so ihre Liquidität entlasten. Einige Einkaufsfinanzierungslösungen lassen sich bereits gänzlich digital abwickeln.
Wachstum, Spitzen und Saisongeschäft abfedern
Einkaufsfinanzierung bedeutet, dass ein Zwischenhändler die zu finanzierende Ware für seine Kunden ankauft und sie direkt an diesen weiterverkauft. Dabei gewährt er seinen Kunden ein längeres Zahlungsziel von bis zu 120 Tagen und bezahlt den Lieferanten sofort. Der Kunde kann also seine Vorleistungen beziehen, ohne hierfür eigene liquide Mittel aufwenden zu müssen.
Das macht die Einkaufsfinanzierung insbesondere für Unternehmen mit Saisongeschäft oder für den Spitzenausgleich interessant. Denn auf diese Weise wird es möglich, benötigte Ware vorab zu ordern und die Ausgaben auf die Monate mit Mittelrückflüssen zu verteilen. Das hilft z.B. auch Unternehmen, die für ihre Produktion Rohstoffe mit stark volatilen Preisen einkaufen müssen. Stark wachsende Hersteller, die kurzfristig zusätzliche Aufträge schnell und flexibel vorfinanzieren müssen, können ebenso von der Einkaufsfinanzierung profitieren.
Stephan Schneider ist Sales Manager bei der entrafin GmbH, einem Fintech für Einkaufs- und Absatzfinanzierung, das sich an mittelständische Unternehmen richtet, die ihre Einkäufe bei inländischen Unternehmen einfach, günstig und flexibel finanzieren möchten. Die Online-Lösung funktioniert unkompliziert und bankenunabhängig: KMU müssen keine Zahlenwerke einreichen, nicht ihr Geschäft erklären oder sich für Finanzierungsbedarfe rechtfertigen, sondern profitieren von einem schlanken und papierlosen Prozess.
entrafin GmbH, Kirchstr. 12, 48282 Emsdetten, Tel.: 02572-9009870, info@entrafin.de, www.entrafin.de
Vorteile für Einkäufer und Lieferanten
Der Kunde muss für seine Einkaufslinie beim gewählten Einkaufsfinanzierer keine Sicherheiten stellen, sodass Sicherheiten bei der Bank entlastet oder sogar zusätzliche Kreditlinien generiert werden können. Denn die verschärften Regelungen, denen Banken im Rahmen von Basel III unterliegen, finden hier keine Anwendung. Daher können Kreditanfragen im Normalfall deutlich unkomplizierter und schneller bearbeitet werden. Von daher stellt die Einkaufsfinanzierung eine flexible Working-Capital-Management-Lösung für mittelständische Unternehmen dar.
Auch der Lieferant profitiert, weil der Einkaufsfinanzierer ihn unmittelbar nach Eingang der Ware beim Abnehmer bezahlt. Aus Lieferantenperspektive ist nicht nur diese Sicherheit vor Zahlungsausfällen wichtig für die eigene Liquidität – auch die Bilanzkennzahlen bleiben sauber, was zu einer verbesserten Bonität bei der Hausbank führt. Im Ernstfall übernimmt der Einkaufsfinanzierer auch das Forderungsmanagement.
Digitale Lösung statt Banktermin
Die Einkaufsfinanzierung passt sich nicht zuletzt optimal an den Wandel zur Industrie 4.0 an, da viele Anbieter in der Lage sind, den gesamten Prozess, von der Vergabe der Kreditlinie bis zur Warenbestellung, vollständig digital abzubilden. Das ist insbesondere für effizienzoptimierte Geschäftsprozesse, bei denen es schnell gehen muss, ein wichtiges Argument. Zeitraubende Kreditprüfungen bei der Bank entfallen zugunsten von schlanken, digitalen, meist Browser-basierten Anwendungen, die der Einkäufer bequem aus seinem Büro steuern kann. Die Abwicklung einer Bestellung über das Portal des Einkaufsfinanzierers dauert häufig nur zwei Minuten und geschieht so intuitiv wie eine Bestellung bei gängigen Online-Portalen.