Druckserver: Wovon die Ent­schei­dung im Out­put Manage­ment abhängt

In großen Unter­nehmen kom­men häufig de­di­zierte Druck­server zum Ein­satz, die für alle Mit­arbeiter Druck­dienste zur Ver­fügung stellen. Direktes IP-Drucken hat je­doch eben­falls Vor­teile, die in be­stimm­ten Um­ge­bun­gen zum Zuge kommen.

Mit Printserver? Oder doch nicht?

Von Thorsten Hesse, ThinPrint

Ob ein Druckserver wirklich erforderlich ist, hängt vom konkreten Einsatzszenario ab. In jedem Fall bietet diese Lösung den Vorteil, dass sich ein sehr umfangreiches Volumen besser abarbeiten lässt, was unter anderem auf die Parallelisierung der Jobs zurückzuführen ist. Es klemmt nichts, es kommt nicht zum Datenstau. Die Rechenlast, die beim Betrieb über einzelne PCs und Drucker anfällt, stellt ebenfalls kein Problem mehr dar.

Wichtig ist allerdings, dass der Server ausreichend dimensioniert ist. So empfiehlt sich für Unternehmen, die ihre Anwendungen und Desktops mit einer geeigneten Software in einem Rechenzentrum in der Cloud zentralisieren wollen, ein zentraler Druckserver (besser noch: zwei Server), um Hochverfügbarkeit beim Drucken zu garantieren. Hierbei kann es sich auch um virtuelle Maschinen handeln. Sie zentralisieren das Druckmanagement und machen Server in den einzelnen Niederlassungen überflüssig.

Druckserver contra IP-Drucker

Vorteile bieten Druckserver vor allem Unternehmen mit einem recht großen Druckvolumen. Wer wann wo gedruckt hat, ist mit einem solchen Server sofort nachvollziehbar. Die Zugriffskontrolle ist gegeben, und der Überblick über alle Druckausgaben bleibt gewahrt. Viele Unternehmen setzen hier sinnvollerweise auch auf eine systematische Erfassung der Druckkosten und der Auslastung der Druckerflotte. Richtig ist die Entscheidung für Druckserver außerdem, wenn die IT-Architektur – wie vom BSI empfohlen – gesichert werden soll, indem das Druckernetzwerk vom restlichen Firmennetz mit den PCs und Daten getrennt wird.

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Seit Windows 2012 können keine Druckserver-Cluster mehr gebildet werden. Um Hochverfügbarkeit bei Drucken zu gewährleisten, ist eine geeignete Drucklösung erforderlich. Bild: ThinPrint)

Auch das direkte IP-Drucken hat Kostenargumente auf seiner Seite. Bei der Anschaffung spielt diese Überlegung vor allem in sehr kleinen Unternehmen und Start-ups eine Rolle. Außerdem kann es für die Firma von Vorteil sein, dass beim direkten IP-Drucken der Offline-Druck möglich ist. Das bedeutet, dass keine Netzwerkverbindung zum Server bestehen muss. Das kann für Betreiber von kritischen Infrastrukturen je nach Art der Geschäftsprozesse sogar eine Anforderung sein, die sich aus dem IT-Sicherheitsgesetz ableitet. Die direkte Verbindung verkürzt nicht zuletzt die Druckwege und sorgt für eine schnelle Datenübertragung zum Drucker.

Geeignet ist diese Lösung auch, wenn es sich um Unternehmen handelt, die gar nicht über die Manpower verfügen, einen eigenen Druckserver zu verwalten. Allerdings ist es beim direkten IP-Drucken nicht möglich, die Druckjobs und Druckerwarteschlangen zu managen. Und ohne Einsatz einer geeigneten Cloud-Lösung zur Treiberverwaltung müssen die Druckertreiber manuell installiert und up to date gehalten werden.

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Mit einem zentralen Druckserver ebenfalls machbar: die Auswertung des Druckverhaltens. (Bild: ThinPrint)

Die Nachteile beim Druckserver liegen also hauptsächlich in den Kosten: im Betrieb des Servers sowie beim Kauf von Hardware und Software inklusive Wartung. Und gerade in Wide Area Networks (WAN), zum Teil mit Außenstellen, entsteht vor allem bei großen Druckaufträgen eine erhebliche Belastung des Netzwerks. Abhilfe können hier allerdings Drittanbieterlösungen schaffen, die die Druckjobs komprimieren und die Bandbreite begrenzen.

Die Nachteile beim serverlosen Drucken sind zunächst im Aufwand zu verorten: in der aufwendigen händischen Installation von Druckertreibern auf jedem PC. Dann kommt noch der Sicherheitsaspekt ins Spiel: Drucker und PCs hängen im selben Netzwerk. Hackerangriffe auf die PCs des Unternehmens über den Drucker werden so einfacher. Außerdem ist ein Management von größeren Druckaufkommen nicht möglich. Wer zuerst kommt, druckt zuerst – das kann ein Problem werden, wenn eilige Jobs gegen Reicht-morgen-auch-noch-Aufträge antreten.

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Thorsten Hesse ist Chief Product Officer bei der Berliner ThinPrint GmbH. Das Unternehmen ist ein weltweit führender Anbieter von Druckmanagement-Software und -Dienstleistungen für Unternehmen. Mehr als 25.000 Unternehmen aller Branchen und Größenordnungen optimieren ihre Druckinfrastruktur und erhöhen ihre Produktivität mit ThinPrint. Hinzu kommen mehr als 100 Desktop-as-a-Service- und Software-as-a-Service-Provider – Tendenz steigend –, die ihren Kunden mit ThinPrint eine zuverlässige, performante Druckausgabe aus der Cloud ermöglichen. ThinPrint ist zu 100 % eine Tochtergesellschaft der Cortado Holding AG.


ThinPrint GmbH, Alt-Moabit 91b, 10559 Berlin, Tel.: 030-3949310, info@thinprint.com, www.thinprint.de

Entscheidungskriterien nach Szenario

Der grundlegende Vorteil von Servern – die zentrale Verwaltung – ist auch beim Drucken einer der wichtigsten Pluspunkte: Große Unternehmen mit Mitarbeitern, deren Drucker im Tagesgeschäft ständig laufen, sind mit Druckservern oft besser beraten. Das Ergebnis ist nicht günstiger, schneller oder qualitativ besser – aber einfacher zu administrieren. Auch die Möglichkeit, den Druckserver zu zentralisieren und in einzelnen Niederlassungen abzuschaffen, sollte dabei evaluiert werden. Das verbesserte Management gleicht in vielen Fällen den Nachteil des erhöhten Kosten- und Wartungsbedarfs wieder aus.

Aus dem Umkehrschluss folgt, dass es vor allem für kleine Unternehmen sinnvoll sein kann, auf serverloses Drucken zu setzen, ebenso wie für Unternehmen, die ihre IT vorrangig aus der Cloud beziehen. Eine Cloud Lösung zum Management der Druckertreiber für lokales IP-Drucken kann hier eine sinnvolle Ergänzung sein.

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Die Datenkomprimierung beschleunigt das Drucken deutlich. Das ist vor allem bei Printjobs über WAN-Verbindungen spürbar. (Bild: ThinPrint)

Am Ende heißt das Fazit also: Auf das Druckvolumen, die Standortverteilung und auf die Infrastruktur kommt es an. Doch nicht zwangsläufig ist eine Entscheidung für eines der beiden Modelle notwendig. Machbar ist auch ein Mischmodell: Direktes IP-Drucken für lokale Applikationen und Druckserver für die Anwendungen, die zentral zur Verfügung gestellt werden, wie es beispielsweise bei virtuellen Desktops der Fall ist.

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Schwarz auf Weiß
Dieser Beitrag erschien zuerst in unserer Magazin­reihe „Rechen­zentren und Infra­struktur“. Einen Über­blick mit freien Down­load-Links zu sämt­lichen Einzel­heften bekommen Sie online im Presse­zentrum des MittelstandsWiki.

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