Franchising

Eine gute Zentrale achtet auf Einheit

Von Jeanine Kulhava

Immer wieder schaffen sie es in die Schlagzeilen: Franchise-Geber, die ihren Anforderungen nicht gerecht werden und ihre Franchise-Nehmer in die Pleite treiben. Bekanntestes Beispiel der Gegenwart ist die Fastfood-Kette Subway, deren Filialleiter allein im letzten Jahr wegen fehlender Marketing-Maßnahmen der Zentrale dreißigprozentige Einkommensrückgänge verzeichneten.

Außerdem bemängelt wurde die Tatsache, dass die Deutschlanderschließung des Franchise-Systems über verschiedene Gebietsentwickler stattgefunden habe, die mit unterschiedlichen Maßstäben gearbeitet hätten. Daher habe lange eine einheitliche Ausrichtung mit starker Zentrale gefehlt. Mangelnde Standortanalysen waren ein weiterer Kritikpunkt.

Doch was macht sie eigentlich aus, die „starke“ Franchise-Zentrale? Natürlich ist es die Tatsache, dass sie so großen Nutzen für ihre Schäfchen stiftet, dass diese – anders als bei Subway – keinen Grund zur Unzufriedenheit haben. Aber wie gelingt dies konkret?

Schneller Markenaufbau

In der Regel ziehen Franchise-Nehmer nur dann einen Nutzen aus ihrer Partnerschaft, wenn es dem Franchisegeber gelingt, eine starke Marke aufzubauen und zu etablieren. Denn das ist der wahre Mehrwert einer Franchise-Filiale im Gegensatz zu einer Einzelgründung. „Der Markenaufbau bis zu einer gewissen Bekanntheit darf außerdem nicht länger als wenige Jahre dauern, sonst kann er als gescheitert erklärt werden“, so Franchise-Experte Andreas Schilling.

Vermarktung und Homogenität

Das Fundament, auf dem eine Marke steht, ist ein gutes Marketing. Und dieses kann in der Regel nur genau dann gelingen, wenn ihr Wiedererkennungswert ungetrübt ist. Das bedeutet, dass es außerordentlich wichtig ist, in jedem Systembetrieb ein exakt gleiches Kundenerlebnis anzubieten!

Denn eine Marke beinhaltet für den Kunden immer ein gewisses Versprechen (an Qualität, Service, Preis etc.), und dieses muss in allen Filialen gleichermaßen gehalten werden, um die Marke stark zu halten. „Reproduktion ist im Franchising ein absolutes Muss, und Franchise-Nehmer, die ihre eigene Kreativität ausleben wollen, sind hier fehl am Platze“, weiß Schilling. „Schlechte Franchisezentralen wissen entweder nicht, welches Markenversprechen ihr System anbietet, oder sie unterschätzen seine Bedeutung.“

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