Die Alternative zur Werbeagentur
Von Thayalan Tobias Putra, Brandsupply
Für junge Unternehmen, Vereine und Stiftungen liegen Werbeagenturen meist außer Reichweite, in der Regel wegen der hohen Kosten. Deshalb fragen viele bei Freunden oder Bekannten nach, die vielleicht gut mit Computern umgehen können. Aber haben die wirklich einen Sinn für Grafikdesign und Branding? Crowdsourcing-Plattformen haben für dieses Problem eine erschwingliche Lösung geschaffen. Hier wird kleinen und [[Mittelstand|mittelständischen Betrieben], Start-ups, Vereinen und Stiftungen der Zugang zu professionellem Grafikdesign geboten.
Crowdsourcing im Aufwind
„Crowdsourcing“ hat sich in letzter Zeit immer mehr zum Trendwort entwickelt. Diese Wortneuschöpfung stammt aus dem Englischen und beschreibt den Vorgang, bei dem ein Unternehmen nicht jemanden Bestimmtes mit einer Dienstleistung beauftragt (Outsourcing), sondern mit seinem Anliegen an eine breite Masse (Crowd) tritt. Vor allem durch das Internet konnten solche [[Human_Clouds|Human Clouds] ihr Potenzial entfalten und besonders im Grafikdesignbereich, der ja sprachunabhängig ist, entstanden mehr und mehr solcher Plattformen.
Mit der steigenden Popularität stieg aber auch die Kritik und in den letzten Monaten wurde das Konzept sehr kontrovers diskutiert. Ein großer Teil der Netzgemeinde ist entweder begeistert von den neuen Optionen und Verdienstmöglichkeiten oder aber wettert mit aller Kraft dagegen. Es wird sich lohnen, die Argumente und Gegenargumente genauer zu betrachten.
Thayalan Tobias Putra ist Country Manager bei Brandsupply und in allen Bereichen für den deutschen Markt verantwortlich. Brandsupply betreibt einen Crowdsourcing-gestützten Online-Marktplatz für Grafikdesign. Hier erhalten Start-ups, KMU, Vereine und Stiftungen Zugang zu bezahlbarem und professionellem Grafikdesign. Brandsupply ist eine international organisierte Plattform mit zahlreichen Domains und Designern aus der ganzen Welt. Vom Logo bis zum Visitenkartendesign ist für jeden etwas dabei.
Brandsupply B.V., Generaal Vetterstraat 76-D, 1059 BW Amsterdam, Tel.: +49 0751-20184048, info@brandsupply.de, www.brandsupply.de
Eine Aufgabe, viele Lösungen
Das Prinzip der Plattformen für Grafikdesign-Crowdsourcing ist simpel: Ein Unternehmen ist auf der Suche nach einem neuen Logo, Webseitendesign oder vielleicht sogar einem Firmennamen. Anstatt für viel Geld eine Agentur zu beauftragen, kann dieses Unternehmen auf solch einer Plattform einen Wettbewerb schalten. Das Preisgeld lässt sich individuell und dem Budget entsprechend bestimmen. Designer aus der ganzen Welt können nun an diesem Wettbewerb teilnehmen.
Natürlich kann ein Unternehmen den weitaus teureren Schritt gehen und eine Designagentur beauftragen. Aber selbst hier kann man mit höchstens vier bis fünf Vorschlägen rechnen, die sich im Stil vermutlich sehr ähneln, da sich lediglich ein Designer mit der Aufgabe beschäftigt hat. Ganz anders ist es beim Crowdsourcing. Hier hat man die Chance, seinen Auftrag einer Designer-Community vorzustellen. Diese können ihre Vorschläge einreichen, und der Auftraggeber hat dann die Möglichkeit, aus einem ganzen Pool an Designs zu schöpfen, von den unterschiedlichsten Designern, in den unterschiedlichsten Stilen. So kann der Kunde aus einer sehr viel größeren Auswahl seinen Favoriten bestimmen.
Vorschläge aus der ganzen Welt
Durch das Internet sind wir heutzutage nur einen Mausklick von Gestaltern aus Singapur oder Japan entfernt. Warum sich diesen Umstand also nicht zunutze machen? Durch die nahezu globale Reichweite Crowdsourcing-gestützter Wettbewerbe kommen Kunden und Designer in Kontakt, die in traditionellen Ausschreibungen nie zueinandergefunden hätten, allein aus Gründen der geografischen Distanz. Oft liegt es aber auch daran, dass junge Designer noch keine Referenzen und Beziehungen vorweisen können, dass Auftraggeber in einer klassischen Situation von der Zusammenarbeit absehen. Durch Crowdsourcing-Plattformen, auf denen jeder gleichbehandelt wird, finden auch die Entwürfe dieser aufstrebenden Designer Beachtung. An Kreativität und Qualität stehen sie ihren erfahreneren Kollegen oft in nichts nach.
Durch das Crowdsourcing-Konzept bietet sich außerdem der große Vorteil, dass sehr flexibel gearbeitet werden kann. Bei mehreren Tausend Designern ist Kapazität kein Problem. Und da Ausschreibung, Dauer und Budget des Wettbewerbs relativ frei festlegbar sind, ist es möglich, nahezu alle Kundenwünsche in Betracht zu ziehen.
Direkter Draht zum Designer
Natürlich wird bei neuen Online-Konzepten schnell kritisiert, dass der persönliche Kontakt zwischen beiden Parteien fehlt. Bei Licht besehen, ist dies heutzutage aber überhaupt kein Problem mehr. Der Kunde kann jederzeit mit den Kreativen in Kontakt treten, um Feedback zu geben und eventuell Verbesserungsvorschläge zu machen. Dies wird durch die Handhabung der Online-Plattformen sogar eher erleichtert als erschwert, da der Kunde durch einfache Rating– und Kommentierfunktionen in Echtzeit mit dem Designer in Kontakt treten kann.
Langfristige Geschäftsbeziehungen
Oft wird Crowdsourcing-Plattformen wie Brandsupply vorgeworfen, dass sie die Preisstrukturen durch zu niedrige Preisgelder und Pitch-Verfahren kaputtmachen. Dabei bedenkt die Kritik wohl nicht, dass Crowdsourcing-Plattformen vor allem von jungen Grafikern als Sprungbrett genutzt werden. Es passiert nicht selten, dass Auftraggeber und Designer nach erfolgreich abgeschlossenem Wettbewerb in Kontakt bleiben. Häufig entsteht dann aus einem einfachen Contest eine langjährige Geschäftsbeziehung, von der beide Seiten profitieren.
Fazit: Design-Crowdsourcing entwickelt sich
Da das gesamte Konzept noch in den Kinderschuhen steckt, sind die Anbieter von Crowdsourcing-gestützem Grafikdesign nach wie vor dabei, Angebot und Geschäftsmodell weiter zu verbessern. Grundsätzlich lässt sich jedoch sagen, dass Crowdsourcing auch im Designbereich als Geschäftsform relativ sicher bestehen bleiben wird. Dies zeigt die große Nachfrage, sowohl aufseiten der Kunden als auch aufseiten der Designer.