Gerade jetzt ist Auslagern für den Mittelstand sinnvoll
Von Dr. Robert Martignoni/Dr. Jörg Stimmer, pliXos GmbH
IT-Outsourcing ist im Mittelstand noch nicht angekommen. Viele Unternehmer weigern sich, eine Auslagerung in der Unternehmensstrategie zu verfolgen, da erstens eigene unternehmerische Erfahrungen im Bereich Global Sourcing fehlen, zweitens das Wertschöpfungspotenzial falsch wahrgenommen wird und drittens die Einschätzung der Qualität von entsprechenden Anbietern und des Management-Aufwands unsachlich beurteilt wird.
Die allgemeine Berichterstattung fokussiert weitestgehend auf gescheiterte Projekte und Mega-Deals und beeinflusst dadurch die subjektive Wahrnehmung vieler Verantwortlicher. Darüber hinaus widerspricht die Auslagerung von Unternehmensprozessen der sozialen Verantwortung vieler Unternehmer. Doch das wirtschaftliche Umfeld und die weiter zunehmende Globalisierung erhöhen gerade im Mittelstand die Notwendigkeit, die Kostenstruktur und Leistungsfähigkeit eines Unternehmens zu optimieren.
Dabei sollte jedes Unternehmen, vor allem auch mittelständische, sorgfältig prüfen, ob sich eine Outsourcing-Strategie lohnen könnte. Dafür gibt es fünf gute Gründe:
Auf Outsourcing abklopfen
Neue Modelle sind flexibler
Traditionelle Formen des IT-Outsourcings adressierten vor allem große und komplexe Projekte, inklusive der Übernahme von Personal, Hardware und Software. Diese Form ist für den Mittelstand keine adäquate Lösung. Neue Technologien und Betriebsmodelle erlauben mittlerweile, einzelne Stufen der Wertschöpfung sinnvoll auszulagern (On-Demand-Modelle, SaaS etc.).
Kosten werden kalkulierbar
Die Auslagerung von IT-Projekten (Betrieb oder Entwicklung) erlaubt eine klare Bestimmung der Kosten ([[Total_Cost_of_Ownership|Total Cost of Ownership]/TCO) und der geforderten Leistungen hinsichtlich Verfügbarkeit und Support.
Compliance bleibt garantiert
Selbst die kleinsten mittelständischen Unternehmen sind in großem Maße von IT abhängig. Mittlerweile gibt es [[Compliance|unzählige gesetzliche Vorgaben], die Anforderungen an den IT-Betrieb stellen. Datenhaltung und Risikomanagement sind nur zwei dieser Anforderungen.
Best Practise bewährt sich
Die Zusammenarbeit mit einem Dienstleister ermöglicht die Optimierung von Teilprozessen der Wertschöpfung in einer Form, die für ein kleineres Unternehmen als individuelles Projekt keinen Sinn machen würde. Zum Beispiel bieten ausgereifte CRM-Werkzeuge, als Software as a Service betrieben, signifikante Vorteile für ein Unternehmen. Ein individuelles Optimierungsprojekt wäre dennoch wirtschaftlich nicht sinnvoll. (Dieses Argument entspricht dem so genannten SAP-Ansatz – Unternehmensprozesse folgen der Softwarelösung.)
Einsparungen und Flexibilität zählen
Die finanziellen Vorteile sind der am meisten genannte Grund für die Durchführung von Auslagerungsprojekten. Dennoch werden die erwarteten Einsparungen in vielen Fällen nicht realisiert, da der [[Business_Case|Business Case] nicht vollständig gerechnet wurde. Eine Untersuchung der Wirtschaftlichkeit von Auslagerungsprojekten, basierend auf einem komplexen Modell, hat gezeigt, dass vor allem die Projektdauer und die erreichte Produktivität die erzielbaren Einsparungen maßgeblich bestimmen.
Scheinbar konträr dazu bietet die Auslagerung der IT aber genau die Flexibilität, die sich viele Unternehmer wünschen. Die Flexibilität basiert auf der Standardisierung von IT-Leistungen und dem fortwährenden Technologie-Update. Die vermeintliche Abhängigkeit von einem Dienstleister ist dagegen bei weitem nicht so dramatisch, wie die Abhängigkeit mancher Unternehmen von veralteter und schlecht gewarteter Software und Hardware, die nur noch von einem einzelnen IT-Urgestein in Schach gehalten werden kann.
Fazit: Für die Firma durchrechnen
IT-Outsourcing war noch niemals so interessant für [[KMU|kleine und mittlere Unternehmen] wie heute. Neue Betriebsmodelle vereinfachen den Einstieg in Auslagerungsprojekte und den Zugang zu Kosteneinsparungen und größerer Flexibilität. Ähnlich der Einführung eines ERP-Systems kann durch die Auslagerung auch eine Optimierung der Prozesse erfolgen. Neue gesetzliche Vorgaben verstärken zunehmend den Druck, die IT zu professionalisieren. Outsourcing ist dafür eine sinnvolle Möglichkeit.
Nützliche Links
An der Global Sourcing Platform der pliXos GmbH beteiligt sich u.a. der High-Tech Gründerfonds; sie kennt die besonderen Bedürfnisse von kleinen und mittleren Unternehmen, ermöglicht die Sicherstellung der Qualität und Kontrolle der ausgelagerten Software- und IT Dienstleistungen und setzt mit einer fundierten Wirtschaftlichkeitsrechnung an.