Oracle Exadata Database Machine

Bei der DAT laufen die Batch-Jobs um 60 % schneller

Von Oracle Deutschland

Die Produktion von Automobildaten, die der Wirtschaft für die Erstellung von Gebrauchtfahrzeugbewertungen, Reparaturkostenkalkulationen und Restwertprognosen zur Verfügung gestellt werden, ist für die Deutsche Automobil Treuhand (DAT) der kritische Prozess, ohne den das Unternehmen sein Geschäft faktisch nicht betreiben kann. Bis zur Installation von Oracle Exadata waren sechs Tage bzw. Nächte pro Monat erforderlich, um jeweils den aktuellen Stand für die Kunden zu generieren. Massive Performance-Engpässe, speziell bei den Batch-Läufen, verärgerten die Mitarbeiter, wenn der berüchtigte „Datenschaufler“ – das Analogon zur PC-Sanduhr – sie morgens von der Arbeit abhielt.

Heute ist man mit SilverDAT in der Lage, die internationale Expansion optimal zu unterstützen. Am 5. April 2014 wurde der „Datenschaufler“ in Rente geschickt. Die DAT, die derzeit Daten aus zwölf Ländern verarbeitet, wird mit Ende 2014 Fahrzeugdaten [[Keine_Angst_vor_den_Chinesen,_Teil_4|für den chinesischen Markt] produzieren und ist dank der neuen Infrastruktur bestmöglich dafür aufgestellt. Ohne Eingriffe in die Architektur der Applikation SilverDAT war es dank Oracle Exadata möglich, den gesamten Produktionsprozess auf zwei Tage, d.h. um über 60 %, zu verkürzen – ein Resultat, von dem das Projektteam von DAT, inforsacom und Oracle bereits im Vorfeld zu 100 % überzeugt war.

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inforsacom versteht sich als IT-Systemintegrator, der die Brücke zwischen den Anforderungen der Kunden und den Technologien der unterschiedlichen Hersteller baut. Im Fokus stehen Projekte um skalierbare Lösungen und Dienstleistungen für das Rechenzentrum. Die kompetente Beratung weit im Vorfeld der Entscheidung und im Zuge der Voruntersuchungen wurde von der DAT ebenso geschätzt wie die Bereitschaft des Risk Sharings nach Abschluss des PoCs und die Unterstützung in der Umsetzung.


inforsacom Informationssysteme GmbH, Martin-Behaim-Str. 19–21, 63263 Neu-Isenburg, Tel.: 06102-7786-0, Fax: 06102-7786-980, de.info@inforsacom.com, www.inforsacom.com

Datenproduktion für SilverDAT

Die 1931 gegründete DAT ist das älteste Unternehmen für Automobil­marktforschung der Welt. In enger Verbindung mit Herstellern, Importeuren und Handel bzw. Werkstätten sowie mit einem flächendeckenden Netz von ca. 550 Sachverständigen in 250 Sachverständigen­büros werden Daten gesammelt. Dies umfasst neben der intensiven Marktforschung im Gebrauchtfahrzeugmarkt auch die Dokumentation sämtlicher technischen Fahrzeugdaten aller Fabrikate.

Mithilfe der speziell entwickelten Lösung SilverDAT werden Informationen über nahezu den gesamten Lebenszyklus von Kraftfahrzeugen systematisch aufbereitet und zur Erstellung von Gebrauchtfahrzeugbewertungen, Reparaturkostenkalkulationen und Restwertprognosen herangezogen. Allein in Deutschland werden damit pro Jahr gut 5,2 Mio. Fahrgestellnummern abgefragt, rund 6 Mio. Kalkulationen und 33,3 Mio. Bewertungen durchgeführt, und zwar durch Kunden an derzeit 18.400 Standorten.

Die stetige Aktualisierung der Datenbestände, Verarbeitungsprogramme und Übertragungssysteme ist daher von entscheidender Bedeutung. „Bei rund 80 verschiedenen Fahrzeugvarianten, die allein für einen VW Golf anfallen, kann kein Meister alle notwendigen Ersatzteile für eine Reparatur im Kopf haben. Dank SilverDAT reicht die Fahrgestellnummer, und sämtliche Fahrzeuginformationen, Reparaturanweisungen, Ersatzteile, Explosionszeichnungen sowie die Reparaturdauer bis hin zur Generierung von Kostenvoranschlägen stehen quasi auf Knopfdruck zur Verfügung“, erläutert Manfred Haist nur eine der unzähligen Einsatzmöglichkeiten der Lösung.

Notwendige Leistungssteigerung

Die in verschiedenen Vorsystemen erfassten Fahrzeugdaten werden in SilverDAT inhouse einmal monatlich konsolidiert, veredelt, für die Kunden aufbereitet und zusammen mit der aktuellen Softwareversion den Anwendern übermittelt. Dieser Prozess ist enorm verarbeitungsintensiv, umfasst er doch eine Unzahl an Batch-Prozessen und Langläufern, die eine sehr hohe Rechnerleistung notwendig machen.

Bereits 2012 war absehbar, dass die bestehende IT-Infrastruktur bei DAT dem erwarteten Wachstum auf keinen Fall standhalten würde. Der Anforderungskatalog an eine zukünftige Technologie erwies sich als entsprechend anspruchsvoll. Neben einer Performance-Steigerung mindestens um den Faktor 2, verbesserten Disaster-Recovery-Möglichkeiten und einer höheren Verfügbarkeit waren insbesondere die Erwartungen im Bereich Skalierbarkeit hoch. Damit sollten die Laufzeiten der Langläufer und Batch-Jobs beschleunigt, die Gesamtlaufzeit der Produktion reduziert und sowohl die Expansion in weitere Märkte als auch häufigere Produktionszyklen ermöglicht werden. Darüber hinaus galt es, den Administrationsaufwand zu senken – und das alles durch eine Gesamtlösung zu finanzierbaren Kosten.

In der ersten Phase wurden gemeinsam mit inforsacom Informationssysteme drei Lösungsvarianten analysiert, wobei das Oracle-Angebot Oracle Exadata mit Oracle Linux, Oracle RAC und Oracle Data Guard als der Kandidat hervorging, der den besten Erfolg versprach – dies nicht zuletzt aufgrund der besten Kostenbetrachtung.

Proof of Concept für Exadata

Um sicherzugehen, dass die Erwartungen an die neue Technologie erfüllt werden, entschied sich die DAT, gemeinsam mit inforsacom einen PoC (Proof of Concept) durchzuführen. Dafür wurden die Anforderungen an die zukünftige Infrastruktur auf Basis der Oracle-Exadata-Umgebung sehr genau konkretisiert. Die nächtlichen Batch-Läufe sollten mindestens 33 % schneller erfolgen, d.h. maximal acht Stunden dauern, die Langläufer sollten auf maximal 32 Stunden reduziert werden, was ebenfalls einer Kürzung um 33 % entsprach. Eine Job-Parallelisierung sollte die Gesamtlaufzeit der Produktion verkürzen; man wollte evaluieren, ob eine 24-Stunden-Produktion machbar ist und in diesem Zusammenhang bereits im PoC die monatliche Datenbereitstellung simulieren.

Oracle-Produkte und -Services

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  • 2 × Oracle Exadata Database Machine X4-2
  • Oracle Database Enterprise Edition
  • Oracle Real Application Clusters
  • Oracle Diagnostic & Tuning Pack
  • Oracle Support

Benefits

  • Aufbau einer skalierbaren, zukunftsorientierten Technologie-Plattform auf Exadata-Hardware, die dem rapiden Ausbau des Unternehmens gewachsen ist
  • Leistungssteigerungen sowohl bei Langläufern als auch bei Batch-Jobs deutlich über die geforderten Faktoren hinaus
  • Zusätzliches Optimierungspotenzial dank des Diagnostic & Tuning Packs
  • Verbessertes Disaster Recovery und Hochverfügbarkeit für die geschäftskritische Applikation SilverDAT

„In nahezu allen Bereichen wurde durch den PoC bestätigt, dass unsere Anforderungen durch Oracle abgedeckt werden können. Schon die präzise Vorbereitung seitens Oracle hat uns beeindruckt, einen derart minutiös durchorganisierten Ablauf wie diesen PoC habe ich in meiner bisherigen Laufbahn noch nicht erlebt. Nur die Simulation der Produktion war in der Form, wie wir uns das gewünscht hatten, im PoC nicht umsetzbar“, fasst Manfred Haist die Ergebnisse zusammen. „Trotzdem waren wir überzeugt, dass wir mit Exadata die richtige Entscheidung treffen. Und die Bereitschaft seitens inforsacom, das Risiko mitzutragen, gab dann den Ausschlag.“

Die Laufzeit des längsten Einzeljobs, der ja entscheidend für eine Optimierung des Gesamtprozesses ist, wurde dabei von 21 Stunden und 15 Minuten auf 6 Stunden und 25 Minuten, d.h. um den Faktor 3,18 reduziert. Insgesamt konnte beim PoC eine Laufzeitverkürzung für Batch-Jobs von über 50 %, für die Langläufer von mehr als 33 % bewiesen werden.

Dreimal so schnell – und Luft nach oben

Die Einführung von Exadata startete am 14. Januar 2014. Bereits am 5. April 2014 lief SilverDAT erstmals auf Basis von Exadata im Produktivbetrieb. Weitere Optimierungen schlossen sich an, um mithilfe der neuen Technologie die Gesamtlaufzeit in der Produktion so kurz wie möglich zu halten.

Durch Parallelisierung oder die Veränderung von Job-Reihenfolgen konnte die DAT erreichen, dass die Datenproduktion für SilverDAT jetzt nurmehr zwei Tage in Anspruch nimmt. Diese Verkürzung wurde ausschließlich mit den Möglichkeiten von Oracle Exadata erzielt. Potenzial für weitere Laufzeitverbesserungen ist aber noch vorhanden. Nicht zuletzt dank des Oracle Diagnostic Packs sind Performance-Hemmer der Applikation selbst bekannt. Um diese zu adressieren, sind Architekturänderungen unvermeidbar; die dafür erforderlichen Maßnahmen sind in Vorbereitung.

„Bereits jetzt sind wir problemlos in der Lage, die notwendigen Kapazitäten für China aufzubringen, sobald wir dort in Produktion gehen“, so das Resümee von Manfred Haist. „Die weiteren Tuning-Möglichkeiten bieten uns auch in Zukunft für weitere Märkte noch viel Spielraum.“

Fazit: Zukunftsfähig aufgestellt

„Natürlich hätten wir die Leistung unserer bestehenden Infrastruktur einfach durch Hardware-Aufrüstung – also mehr Speicher, mehr CPU etc. – steigern können. Uns ging es aber um ein zukunftsorientiertes Konzept, das auch langfristig einfach skaliert“, sagt Manfred Haist. Dieses Konzept wurde gemeinsam mit inforsacom erarbeitet. Oracle bot in der Voruntersuchung, bei der drei Lösungsansätze analysiert wurden, das beste Preis-Leistungsverhältnis. Im Proof of Concept wurde die zu erwartende Performance-Steigerung dann überzeugend präsentiert. Nachdem man bereits seit über 18 Jahren erfolgreich die Oracle Database einsetzt, hat Oracle sich bei DAT nun auch als Partner im Hardware-Bereich etabliert.

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