Funkdienst durch Zeitschlitze
Von Hans Klumbies
Der General Packet Radio Service (GPRS) ist ein Datendienst für Mobilfunknetze, die nach dem Global System for Mobile Communications (GSM) arbeiten, bei dem die Daten über ein Gateway direkt ins World Wide Web gelangen. Dabei werden die Daten, wie es im Internet üblich ist, paketvermittelt übertragen.
Statt der Rufnummer einer Gegenstelle (Modem oder ISDN-Karte) benötigt man eine Internet-Adresse und die Adresse des Gateway GPRS Support Node (GGSN), die auch Access Point Name (APN) genannt wird. Im Gegensatz zu leitungsorientierten Diensten, die nach Zeiteinheiten abgerechnet werden, kann eine Verbindung über GPRS dauerhaft bestehen bleiben. Der User zahlt meist nur die tatsächlich übertragene Datenmenge, die in 10- oder 100-KByte-Blöcken berechnet wird.
GPRS ist in der Lage, mehrere GSM-Zeitschlitze zu bündeln und erhöht so den Durchsatz der Daten. Wie viele Zeitschlitze ein GPRS-Gerät im Höchstfall nutzen kann, gibt die Multislot-Klasse an. Die meisten GPRS-Handys oder Datenkarten empfangen über vier Slots bis zu 53,6 kBit/s und senden über einen Slot bis zu 13,4 kBit/s (Klasse 8). Klasse-10-Geräte können zum Senden zwei Slots zusammenzufassen und erreichen so bis zu 26,8 kBit/s. Da Klasse-10-Geräte maximal fünf Slots parallel nutzen dürfen, bleiben für den Empfang noch drei Slots übrig, die bis zu 40,4 kBit/s durchlassen.