Langfinger freuen sich über Tablets
Die Zukunft des PCs könnte düster aussehen, wenn man sich die aktuellen Studien von Gartner oder des BITKOM ansieht: Die Tablets erobern den Markt. Nachdem zuerst die Notebooks den Standrechnern langsam das Wasser abgegraben hatten, ist durch die Hightech-Täfelchen noch eine gefährliche Konkurrenz auf dem Plan erschienen, die drauf und dran ist, sowohl PCs als auch Notebooks das Wasser abzugraben. Die nahezu obligatorische Mobilität ist offenbar ein Hauptgrund, aber keineswegs der einzige, denn unter dem Tablet-Erfolg leiden ja auch die gleichermaßen mobilen Notebooks. In einer IFS-Umfrage gaben 64 % der befragten Nachwuchskräfte an, beruflich mit einem Notebook arbeiten zu wollen. Tablets nannten bereits über die Hälfte (52 %) der Studenten.
Notebooks punkten bei Hardware-Sicherheit
Wenn Sie vorhaben, sich ein neues mobiles Endgerät anzuschaffen, sollten Sie dennoch auch die aktuellen Notebook-Angebote in Erwägung ziehen, und zwar nicht nur aus Mitleid. Immerhin bieten Notebooks auf Wunsch auch Touchscreens (z.B. das Asus Transformer Book T100), ein geringes Gewicht (wie die Ultrabooks) und Apps (z.B. Notebooks mit Windows 8.1), von der praktischen Tastatur ganz zu schweigen. Eine ganze Reihe neuer Modelle sind Hybrid-Geräte, die sich auch als Tablet nutzen lassen. Viele Notebooks bieten aber im Standard mehr als das: nämlich eine Hardware mit besonderen Sicherheitsmerkmalen, die Tablet-Geräte teils noch vermissen lassen.
Sicherheitsüberlegungen sollten eine zentrale Rolle spielen, für die private Mobilität genauso wie für die betriebliche. Integrierte Fingerabdruckleser und Smartcard-Reader, die Möglichkeit zur Gesichtserkennung per eingebauter Kamera, ein Trusted Platform Module (TPM) und der Support für Kensington Lock sind bei Notebooks sehr viel weiter verbreitet als bei Tablets. Notebooks bringen vielfach bereits im Standardumfang die erforderlichen Gerätefunktionen für eine Zweifaktorauthentifizierung mit (wie die Zugangskontrolle über Passwort und Smartcard), die hardwarebasierte Verschlüsselung und den Diebstahlschutz.
Auch den Wunsch nach einem stoßfesten, spritzwassergeschützten und staubresistenten mobilen Begleiter können die Notebooks eher erfüllen als die Tablet-Konkurrenz. Natürlich gibt es Tablets mit TPM (z.B. als Option beim Fujitsu Stylistic Q702), robuster Ausstattung (wie das Panasonic Toughpad FZ-A1) oder Support für ein Kensington-Schloss. Doch die Auswahl bei den Notebooks ist wesentlich größer.
Teil 1 beginnt bei der Schutzsoftware und fragt sich, was eine Ortungsfunktion ohne GPS-Modul nutzen soll. Also: Wie sicher ein Gerät ist, hängt an der Hardware. Teil 2 durchstöbert die Tablet-Kataloge nach Modellen mit sicherheitstauglicher Hardware. Ergebnis: Lieber doch ein Notebook. Teil 3 nimmt sich schließlich die Druckerfestplatte und den guten alten Büro-PC vor. Aus Security-Perspektive ist er nicht die schlechteste Wahl.
Fazit: Besser vorsorglich abschließbar
Wenn Ihnen ein Tablet in jedem Fall lieber ist, sollten Sie am besten gezielt nach Modellen suchen, die auch bei der Gerätesicherheit überzeugen können. Das gilt für Business-Geräte ebenso wie für Consumer-Produkte, nicht zuletzt deshalb, weil der Trend hin zur betrieblichen Nutzung von Privatgeräten (BYOD) kaum zu stoppen ist.
- Der dritte und letzte Teil dieser Artikelserie betrachtet PCs und Drucker sowie ihre sicherheitsrelevanten Hardware-Eigenschaften. Dabei zeigt sich, dass PCs im Sicherheitsbereich weiterhin überzeugen können – nicht nur, weil Diebe sie weniger leicht mitgehen lassen können als Notebooks und Tablets.
Oliver Schonschek bewertet als News Analyst auf MittelstandsWiki.de aktuelle Vorfälle und Entwicklungen. Der Fokus liegt auf den wirtschaftlichen Aspekten von Datenschutz und IT-Sicherheit aus dem Blickwinkel des Mittelstands. Er ist Herausgeber und Fachautor zahlreicher Fachpublikationen, insbesondere in seinem Spezialgebiet Datenschutz und Datensicherheit.
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