Mobile-Schutz ist nur so gut wie die Hardware
Ob ein mobiles Endgerät als sicher bezeichnet werden kann, hängt von vielen Faktoren ab: Das Betriebssystem sollte auf aktuellem Stand sein, alle Anwendungen sollten regelmäßig mit Fehlerbehebungen versehen werden und eine Sicherheitssoftware darf nicht fehlen – so hört und liest man häufig. Das ist auch richtig. Aber in Sicherheitsfragen kommt es auf jedes Detail an.
So macht es durchaus einen Unterschied, welches Betriebssystem man nutzt. Denn die integrierten Sicherheitsfunktionen sind verschieden. Auch die Wahl der Sicherheitslösung sollte nicht leichtfertig geschehen. Anerkannte Tests zeigen immer wieder, dass sich die verschiedenen Security-Apps in ihren Funktionen und Leistungen deutlich unterscheiden.
Die Software auf dem Gerät ist aber nicht alles, es kommt natürlich auch auf den einzelnen Nutzer an – und auf die Hardware.
Mit GPS-Modul und Kamera
Die Bedeutung der Hardware für die mobile Sicherheit und die Datensicherheit generell wird schnell offenbar, wenn Sie sich die Sicherheitsfunktionen genau ansehen, die verschiedene Security-Apps bieten. Als einfaches Beispiel sei die Ortung eines Smartphones im Verlustfall genannt: Ohne GPS-Modul im Smartphone kann man die GPS-Funktion natürlich nicht nutzen. Für die Notfallortung bleibt nur die Auswertung der Funkzelle.
Auch eine App zur biometrischen Zugangskontrolle für das Smartphone bringt wenig, wenn das Endgerät z.B. eine für die Gesichtserkennung zu schlechte Kamera an Bord hat.
Man wird an dieser Stelle vielleicht einwenden, dass ein modernes Smartphone oder Tablet doch ohnedies über alle notwendigen Module und Eigenschaften verfügt. Ein GPS-Modul und eine leistungsstarke Kamera sind fast in jedem Smartphone zu finden. Doch nicht jede Hardware ist so gut ausgestattet, erst recht nicht, wenn sie schon ein paar Jahre auf dem Buckel hat. Denken Sie nur einmal an die Notebooks in Ihrem Unternehmen. Hat jedes Ihrer Notebooks eine integrierte GPS-Funktion? Ist die Kamera wirklich so gut?
Teil 1 beginnt bei der Schutzsoftware und fragt sich, was eine Ortungsfunktion ohne GPS-Modul nutzen soll. Also: Wie sicher ein Gerät ist, hängt an der Hardware. Teil 2 durchstöbert die Tablet-Kataloge nach Modellen mit sicherheitstauglicher Hardware. Ergebnis: Lieber doch ein Notebook. Teil 3 nimmt sich schließlich die Druckerfestplatte und den guten alten Büro-PC vor. Aus Security-Perspektive ist er nicht die schlechteste Wahl.
Sicherheit hat Systemvoraussetzungen
Wenn Sie die Sicherheit der in Ihrem Unternehmen eingesetzten Endgeräte verbessern wollen, sollten Sie deshalb zuerst prüfen, welche Möglichkeiten die vorhandene Hardware wirklich bietet. Erst dann ist ein Blick auf die beeindruckenden Sicherheitsfunktionen moderner Security-Apps überhaupt sinnvoll.
Bei der Beschaffung neuer Geräte sollte Sie zudem bedenken, dass nicht nur das von Ihnen gewünschte Betriebssystem und die Fachanwendungen definierte Systemvoraussetzungen haben. Auch die Sicherheitsfunktionen machen solche Voraussetzungen, auf der Ebene des Betriebssystems und hinsichtlich der Gerätehardware. Ohne ein gutes Mikrofon sollten Sie also an Funktionen wie eine Stimmanalyse als erweiterten Zugangsschutz erst gar nicht denken, von der Leistungsfähigkeit entsprechender Biometrie-Apps ganz abgesehen.
Fazit: Hardware-Auswahl aus Security-Perspektive
Ihre Endgeräte sollten Sie also nicht nur auf Basis der verfügbaren fachlichen Funktionen auswählen, sondern immer auch aus Sicht der erforderlichen Datensicherheit. Die folgenden Teile dieser Artikelserie betrachten deshalb verschiedene Gerätetypen wie PC, Notebook, Drucker oder Tablet und deren sicherheitsrelevante Hardware-Funktionen genauer. Der Newsletter des MittelstandsWiki informiert Sie, sobald ein neuer Beitrag erscheint.
Oliver Schonschek bewertet als News Analyst auf MittelstandsWiki.de aktuelle Vorfälle und Entwicklungen. Der Fokus liegt auf den wirtschaftlichen Aspekten von Datenschutz und IT-Sicherheit aus dem Blickwinkel des Mittelstands. Er ist Herausgeber und Fachautor zahlreicher Fachpublikationen, insbesondere in seinem Spezialgebiet Datenschutz und Datensicherheit.
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