Größer denken, langfristig denken
Von Sabine Philipp
„In der Logistik wird in der Regel so kalkuliert, dass sich Investitionen in effiziente Technik innerhalb von ein, zwei Jahren amortisieren müssen“, erläutert BIBA-Experte Jan Heitkötter. „Neuartige effiziente Technologien amortisieren sich aber nicht unbedingt innerhalb dieses Zeitraums. Hier könnte ein Ansatz darin bestehen, einmal längerfristig zu denken.“
Diese Denkweise setzt sich nach den Erfahrungen Heitkötters besonders in kleinen und mittleren Unternehmen durch, was vielleicht auch daran liegen könnte, dass solche Firmen besonders von verschiedenen Programmen, wie etwa denen der KfW Mittelstandsbank, gezielt gefördert werden. Neben Beihilfen für energiesparende Fuhr- und Maschinenparks gibt es z.B. auch Fördergelder für Energieeffizienzberatungen und günstige Kredite für die anschließende Renovierung – sofern der Energiespareffekt im Vordergrund steht.
Fuhrpark fördern lassen
Bis 2013 gab es u.a. von der KfW Zuschüsse bei der Anschaffung emissionsarmer schwerer Nutzfahrzeuge (Programm 426). Da jedoch der neueste Abgasstandard (Euro VI) seit Januar 2014 ohnehin obligatorisch ist, wurden die entsprechenden Förderprogramme vorerst ausgesetzt. Dennoch erhalten Unternehmen jeder Größe weiterhin Beihilfen im Rahmen des KfW-Umweltprogramms, wenn sie ihren Fuhrpark mit emissions- und lärmarmen Fahrzeugen modernisieren oder sich mit Biomethan, Erdgas- oder Hybrid betriebene Fahrzeuge und Elektrofahrzeuge anschaffen.
Teil 1 sichtet den Förderdschungel im Überflug: Was wird gefördert? Wer fördert? Wie wird gefördert? Teil 2 zeigt, welche Möglichkeiten Gründer haben, und sagt, was sie bei der Bewerbung beachten müssen. Teil 3 untersucht, welche besonderen Mittel es für Innovation und moderne Technologien gibt und wie gute Ideen am besten ankommen. Extra-Beiträge spüren außerdem Zuschüsse von Bund und Ländern auf, sehen sich nach Internationalen Fördermitteln um, prüfen die Förderprogramme der KfW Mittelstandsbank und verraten, worauf Sie bei der Abwicklung über die Hausbank achten sollten.
Aber nicht nur für die Straße fließen Fördermittel. Unterstützung gibt es auch, wenn Berater Optimierungsmöglichkeiten im Unternehmen finden.
Der Staat finanziert die Energieberatung
Seit Januar 2015 bietet das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) Zuschüsse speziell für kleine und mittlere Unternehmen, um durch qualifizierte und unabhängige Beratung Informationsdefizite abzubauen und Energiesparpotenziale im eigenen Unternehmen zu erkennen. Das Programm Energieberatung im Mittelstand wendet sich an Gewerbebetriebe, die weniger als 250 Personen beschäftigen und einen Jahresumsatz von nicht mehr als 50 Mio. Euro oder eine Jahresbilanzsumme von nicht mehr als 43 Mio. Euro haben. Die Förderhöhe richtet sich dabei nach dem Energieverbrauch:
- Für Unternehmen mit jährlichen Energiekosten über 10000 Euro beträgt der Zuschuss 80 % der Beratungskosten, jedoch maximal 8000 Euro.
- Für Unternehmen mit jährlichen Energiekosten von maximal 10000 Euro beträgt der Zuschuss 80 % der Beratungskosten, jedoch maximal 800 Euro.
Die genauen Bedingungen unter denen die Fördermittel vergeben werden sowie Art und Umfang der Zuwendungen sind in der Richtlinie über die Förderung von Energieberatungen im Mittelstand zusammengefasst. Um die Zuschüsse zu erhalten, füllt man einen Online-Antrag aus, dem noch ein Angebot bzw. Kostenvoranschlag eines Energieberaters beigefügt werden muss. In der Regel hilft hier auch die örtliche IHK oder HWK.
Teil 1 geht auf die Straße und sieht sich die aktuellen Neuerungen für den Güterverkehr an. Teil 2 sichtet das Lager. Mit einheitlichen Standards, optimalen Abläufen und intelligenten Lieferketten ist es auf dem richtigen Weg. Teil 3 rechnet nach, wann sich innovative Technik lohnt, und sagt, wo Fördermittel warten.
Damit man das Beste aus den Beratungen herausholt, ist es ratsam, sich schon vorher ein paar Gedanken zu machen und den Berater auf diese Schwachstellen anzuspitzen. Hilfreiche Tipps hierzu hat der Mittelstandswiki-Podcast Energieberatung für KMU parat.
Fazit: Effizienz rentiert sich doppelt
Grundsätzlich besteht keine Verpflichtung, die Vorschläge auch umzusetzen. Wenn Sie es aber tun, können Sie für Ihr Vorhaben mit einem vergünstigten Kredit rechnen. Die KfW hat u.a. das KfW-Umweltprogramm mit einem Höchstbetrag von 10 Mio. Euro und das KfW-Energieeffizienzprogramm mit einem Höchstbetrag von 25 Mio. Euro aufgelegt. Mit beiden Programmen können bis zu 100 % der Investitionen finanziert werden. Eine Übersicht über alle KfW-Programme, die Energieeffizienz und Umweltschutz im Unternehmen fördern, finden Sie auf der KfW-Übersichtsseite.
Schwarz auf Weiß
Dieser Beitrag erschien zuerst in unserem Magazin zur CeMAT 2014. Einen Überblick mit freien Download-Links zu sämtlichen Einzelheften bekommen Sie online im Pressezentrum des MittelstandsWiki.