Im Urlaub bleibt alles unverändert
Von Verena Bunk, techconsult
Die Ferien- und Urlaubszeit hinterlässt ihre Spuren. Die wirtschaftliche Dynamik der mittelständischen Unternehmen in Deutschland zeigte im Juli einen leichten Abwärtstrend. Mit 109 Punkten beim Indikator der erzielten Umsätze waren die Unternehmen mit gestiegenen Umsätzen gegenüber denen mit rückläufigen Umsätzen dennoch in der Überzahl. In erster Linie waren die Unternehmen der Industrie und die Versorgungsunternehmen die wirtschaftlich erfolgreichsten – hier überwogen die Firmen mit gestiegenen Einnahmen weit über dem Durchschnitt.
Ausblick
Der Ausblick auf die kommenden drei Monate ist trotz leichtem Rückgang optimistisch. Der Index gab gegenüber dem Vormonat zwar geringfügig nach, liegt aber weiterhin auf hohem Niveau. Mit 121 Punkten signalisiert er für die kommenden drei Monate eine deutliche Überzahl an Unternehmen mit steigenden Umsätzen.
Auf die kommenden drei Monate blicken alle gewerblichen Wirtschaftszweige sehr zuversichtlich. Insbesondere zeigt sich die Industrie optimistisch, deren Planungsindex bei 130 Punkten liegt. Lediglich die Öffentlichen Verwaltungen halten sich in ihrer Prognose zurück; mit einem Index von 100 Punkten werden Behörden mit steigenden und mit rückläufigen Einnahmen voraussichtlich ausgewogen sein. Alle anderen Segmente bewegen sich im Marktdurchschnitt.
Beide Indikatoren reichen nicht an das Niveau vom Vorjahr heran. Gegenüber Juli 2013 weist der Index der wirtschaftlichen Lage ein Minus von sieben Punkten aus. Der Indikator der wirtschaftlichen Erwartungen liegt vier Punkte unter dem Vorjahreswert.
Leicht anziehende ITK-Investitionslaune trotz Urlaubszeit und Abwärtstrend. (Bild: techconsult)
IT-/TK-Investitionen
Die IT-/TK-Ausgaben der mittelständischen Unternehmen nahmen im Juli zu: Der Indikator erzielte einen Wert von 112 Punkten – damit überwogen die Unternehmen mit gestiegenen Investitionen stärker als im Monat zuvor. Am investitionsfreudigsten zeigten sich die Öffentlichen Verwaltungen, ihre Indizes liegen deutlich über dem Durchschnitt. Im Branchendurchschnitt halten sich die Industrie und das Finanzgewerbe. Alle anderen Segmente weisen ein unterdurchschnittliches Ausgabenniveau aus.
Ähnlich zeigt sich die Entwicklung der Ausgabenplanungen für die kommenden drei Monate. Mit einem Wert von 115 Punkten zeigt der Indikator, dass die Unternehmen mit steigenden Investitionsabsichten deutlich dominieren könnten. Dies betrifft alle Branchen, bis auf die Versorgungsunternehmen und den Handel – sie bleiben in ihren Ausgabenplanungen hinter dem Durchschnitt zurück. Die Öffentlichen Verwaltungen heben sich mit einem überdurchschnittlich hohen Indikator besonders hervor. Alle übrigen Segmente liegen im Marktdurchschnitt.
Im Vergleich zum Vorjahr liegt der Lageindex der IT-/TK-Ausgaben mit einem Plus von zehn Punkten über dem Wert vom Juli 2014. Der Planungsindex weist gegenüber 2013 jedoch ein Minus von fünf Punkten aus.
Der wichtigste Markttreiber für ITK-Produkte ist im Juli die Hardware. (Bild: techconsult)
Hardware
Getrieben wurde das Niveau der getätigten ITK-Ausgaben in erster Linie durch die Nachfrage nach Hardware; sie erfuhr im Juli eine deutliche Belebung. Der Index der realisierten Ausgaben stieg auf 112 Punkte an.
Parallel zu den getätigten Ausgaben zog auch der Indikator der Investitionsplanungen an, er liegt auf einem ähnlichen Niveau bei 113 Zählern. Damit werden auch für die kommenden drei Monate seitens des Mittelstandes anhaltend Signale für eine erhöhte Ausgabentätigkeit in Hardwareprodukte gesetzt und die Unternehmen mit expansiven Ausgabenplanungen könnten voraussichtlich stark in der Überzahl sein.
Gegenüber dem Vorjahr weist der Ausgabenindex für Hardwareprodukte ein Plus von neun Punkten aus. Die Prognose kann jedoch mit dem Vorjahr nicht mithalten, der Index der Ausgabenplanungen bleibt vier Punkte hinter dem Vorjahreswert vom Juli 2013 zurück.
Stillstand – der Markt für Software zeigt im Juli keinerlei Veränderung. (Bild: techconsult)
Software
Die Nachfrage nach Softwarelösungen hält sich konstant. Sowohl der Ausgabenindex als auch der Planungsindex liegen auf ähnlichem Niveau wie zuvor: Beide Indikatoren liegen bei einem Wert von 106 Punkten.
Im Vergleich zum Vorjahr haben sich getätigten Ausgaben für Software erhöht. Der Ausgabenindex weist gegenüber Juli 2013 vier Punkte mehr aus. Der Planungsindikator reicht jedoch nicht an das Vorjahresniveau heran und liegt fünf Punkte unter dem Wert vom Juli 2013.
Auch bei den Kommunikationsprodukten gibt es so gut wie keine Bewegung. Ob die leicht positiven Ausgabenprognosen sich erfüllen, bleibt abzuwarten. (Bild: techconsult)
Kommunikationsprodukte
Im Markt für Kommunikationsprodukte gibt es anhaltend wenig Bewegung. Der Ausgabenlageindex bewegt sich seit April auf fast gleichem Niveau bei 101 Zählern. Der Index für die geplanten Ausgaben für Kommunikationsprodukte tendiert im Juli allerdings leicht nach oben, er erreichte einen Wert von 104 Punkten, sodass die Unternehmen mit steigenden Ausgaben in den kommenden drei Monaten stärker in der Überzahl sein könnten.
Gegenüber Juli 2013 weist der Index für die realisierten Investitionen ein Minus von einem Punkt aus. Die Ausgabenplanungen für Kommunikationsprodukte liegen etwas höher als im Jahr zuvor.
Leicht bergauf geht es bei den IT-/TK-Dienstleistungen – immerhin genug für das bisherige Jahreshoch. (Bild: techconsult)
Dienstleistungen
Die Nachfrage nach IT- und Telekommunikationsdienstleistungen lag im Juli im leichten Aufwärtstrend. Der Ausgabenlageindex liegt bei 104 Punkten und erreicht damit sein bisheriges Jahreshoch. Der Index der Ausgabenplanungen behält sein Niveau von 106 Punkten bei.
Im Vergleich zum Vorjahr weist der Index für die realisierten Ausgaben für IT-/TK-Services ein Plus von fünf Punkten aus. Die Ausgabenplanungen liegen zwei Punkte unter dem Wert vom Juli 2013.