Rohrfrei für das Firmennetzwerk
85 % der deutschen Haushalte nutzen dem BITKOM zufolge einen Breitbandanschluss. Auch wenn Deutschland damit innerhalb der EU-Länder überdurchschnittlich mit Highspeed-Internet versorgt ist: 15 % warten immer noch auf eine bessere Internet-Versorgung – und den Firmen in den betroffenen Regionen geht es nicht viel anders. Moderne Online-Dienste mit Multimediafunktionen, aber auch die Nutzung z.B. von Cloud Storage kommt dort nicht wirklich infrage und das Lamento ist groß. Schließlich sieht man Kreise und Kommunen in der Verantwortung für die Infrastruktur. Weit weniger kritisch sind Unternehmen, wenn es um das eigene Netzwerk geht. Dort hängt und ruckelt so manches – und ob das so sein muss, haben Unternehmen selbst in der Hand.
Infrastruktur gezielt im Blick behalten
Es gibt eine Reihe von Produkten, die sich dem sogenannten Network Performance Management verschrieben haben, wie z.B. Juniper Network and Security Manager (NSM) Central Manager, ManageEngine Network Performance Management, Riverbed SteelCentral for Performance Management and Control, SevOne Network Performance Management and Monitoring und Solarwinds Network Performance Monitor.
Mit solchen Lösungen lassen sich Leistungseinschränkungen im Netzwerk aufspüren, Vergleiche mit intern definierten Service Level Agreements (SLAs) anstellen. Die Lösungen vereinfachen den Netzwerkbetrieb und gestalten ihn effizienter; oft können Sie auch gleich Engstellen im Netzwerk beheben bzw. Wege dahin aufzeigen.
Teil 1 fragt, warum IT-Systeme so oft bremsen, obwohl die Technik auf dem neuesten Stand ist. Werkzeuge fürs IT-Performance-Management finden heraus, wo die Engstellen sitzen. Teil 2 nimmt den Datendurchsatz im Firmennetzwerk in den Blick: Jetzt geht es ums Network Performance Management. Teil 3 wirft sich zuetzt ins Gedränge der Anwendungen, die um Rechnerressourcen rangeln. Application Performance Manager können hier klare Prioritäten setzen.
Kriterien für Network Performance Manager
Für das Management der Network Performance machen nur einheitliche Lösungen Sinn, die möglichst alle Bereiche, Strukturen und eingesetzten Typen von Netzwerken untersuchen und dafür Messungen des Netzwerkverkehrs und der Bandbreite vornehmen können. Dabei spielen, wie so häufig, die Schnittstellen und Formate eine Rolle: Bei der Auswahl ist wichtig, dass das entsprechende Produkt alle Protokollformate der eingesetzten Netzwerkkomponenten unterstützen sollte, damit es nicht zu Insellösungen kommt, die einer umfassenden Optimierung widersprechen.
Die Lösung der Wahl sollte Netzwerkgeräte und -komponenten automatisch erkennen und im Monitoring berücksichtigen. Neben regelmäßigen Berichten zur Network Performance sollte sie auch bei kritischen Vorkommnissen alarmieren, z.B. per SMS an die zuständigen Administratoren. Zu prüfen ist auch, ob mobile Zugriffe auf die Dashboards und Berichte erforderlich sind oder nicht.
Grundsätzlich sollten die Netzwerkadministratoren zuerst eine Testinstallation auf Tauglichkeit prüfen; die meisten Hersteller bieten diese Möglichkeit. Natürlich darf dabei der laufende Netzwerkverkehr nicht gestört werden.
Fazit: Auf Anwendungen und Nutzer achten!
Eine Beurteilung der Network Performance sollte immer auch berücksichtigen, welche Anwendungen und Nutzer jeweils betroffen sind, denn hiervon hängen letztlich die internen SLAs ab. Network Performance Management sollte deshalb Hand in Hand gehen mit einem Application Performance Management und dem User Management.
- Beispiele für Application Performance Manager und Hinweise zu möglichen Folgen für den Datenschutz gibt es im dritten und letzten Teil dieser Serie.
Oliver Schonschek bewertet als News Analyst auf MittelstandsWiki.de aktuelle Vorfälle und Entwicklungen. Der Fokus liegt auf den wirtschaftlichen Aspekten von Datenschutz und IT-Sicherheit aus dem Blickwinkel des Mittelstands. Er ist Herausgeber und Fachautor zahlreicher Fachpublikationen, insbesondere in seinem Spezialgebiet Datenschutz und Datensicherheit.
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