823 Euro weniger Steuer sollten Anreiz genug sein
Während die einen die Steuererklärung als lästige Pflicht sehen, die das freie Wochenende blockiert, erkennen die anderen sie als willkommenes Mittel, um so schnell wie möglich die zu viel gezahlten Gelder vom Fiskus zurückzuholen. Einem stimmen alle zu: Von der Steuererklärung, die auf den viel zitierten Bierdeckel passt, sind wir weit entfernt. Markus Dränert, Geschäftsführer bei Haufe-Lexware, verantwortlich für den Geschäftsbereich Consumer, sagt, warum es sich trotzdem lohnt: „Laut Statistik bekommt im Durchschnitt jeder, der eine Steuererklärung in Deutschland abgegeben hat, um die 823 Euro pro Jahr zurück.“
MittelstandsWiki: Viele Bürger geben ihre Steuererklärung nicht ab, weil sie den Aufwand überschätzen. Wie hoch ist Ihrer Meinung nach das „schlummernde“ Potenzial bei Steuersoftware?
Markus Dränert: Wir schätzen dieses Potenzial als beachtlich ein und möchten die bisherigen „Verweigerer“ gerne überzeugen, dass sie schnell und ohne großen Aufwand ihre zu viel gezahlten Steuern zurückholen können. Laut Statistik bekommt im Durchschnitt jeder, der eine Steuererklärung in Deutschland abgegeben hat, um die 823 Euro pro Jahr zurück – wie gesagt: im Durchschnitt. Das heißt, es kann auch deutlich mehr sein. Das sollte genug Motivation sein, um es einfach auszuprobieren.
MittelstandsWiki: Ein wesentlicher Grund der Steuererklärungsverweigerer ist die Unkenntnis der aktuellen Steuergesetze. Ist das ein für Sie nachvollziehbares Argument?
Markus Dränert: Ja, natürlich. Ich hatte genau die gleichen Bedenken und Vorurteile bis ich vor gut zehn Jahren zum ersten Mal selbst eine Steuersoftware ausprobiert habe. Die ausgereiften Steuerprogramme, zu denen insbesondere die Lexware-Lösungen zählen, sind speziell mit dem Wissen um die Komplexität der Steuergesetze und die für viele Menschen unverständlichen Fachbegriffe entwickelt worden. Das bedeutet, dass die Nutzer der Software keinerlei Vorkenntnisse oder Steuerfachwissen benötigen, um die Steuererklärung erfolgreich abzuschließen. Die Software stellt einfache und verständliche Fragen, die jeder beantworten kann. Daher müssen die Nutzer auch keine Steuerformulare vom Finanzamt oder unverständliche Eingabefelder ausfüllen. Das macht alles die Software automatisch im Hintergrund.
MittelstandsWiki: Für welche Steuerfälle ist eine Steuersoftware sinnvoll?
Markus Dränert: Eine Steuersoftware ist für die meisten Steuerfälle gewappnet und absolut ausreichend. Selbst wenn Sie sich mit einer Nebentätigkeit als Selbstständiger noch etwas dazu verdienen, eine Wohnung vermieten oder in einer Eigentumswohnung leben, können Sie diese Angaben problemlos mit der Steuersoftware erledigen.
MittelstandsWiki: Weshalb gibt es von einigen Herstellern verschiedene Varianten der Steuerlösungen?
Markus Dränert: Die Kunden haben die Auswahl zwischen verschiedenen Lösungen und Preismodellen – abhängig von ihren Anforderungen und ihrem Beratungsanspruch. Bei Lexware bieten wir z.B. umfangreiche und spezielle Lösungen für Rentner und Vermieter an. Bei smartsteuer.de können die Nutzer den Funktionsumfang kostenlos ausprobieren und zahlen erst bei Abgabe der Steuererklärung.
MittelstandsWiki: Welches sind die wichtigsten Kriterien bei der Entscheidung für eine bestimmte Steuersoftware?
Markus Dränert: Das wichtigste ist, dass die persönliche Steuersituation wie z.B. Steuerfälle und Einkunftsarten von der Software unterstützt werden. Hier gibt es detaillierte Beschreibungen der einzelnen Hersteller auf den Verpackungen und natürlich auch im Internet. Wir haben zudem festgestellt, dass für unsere Kunden vor allem Bedienerfreundlichkeit,Verständlichkeit, Aktualität, Genauigkeit und natürlich der Preis weitere wichtige Kriterien sind.
MittelstandsWiki: Wie erreichen Sie neue Kunden?
Markus Dränert: Die Anwender von Steuersoftware sind wenig wechselbereit – sofern sie mit ihrer Lösung zufrieden sind. Daher setzen wir zunehmend auf die Weiterempfehlung unserer Bestandskunden im Freundes- und Bekanntenkreis. Und es gibt nach wie vor ein großes Potenzial, da viele bisher noch keine Steuererklärung abgeben oder sich Jahr für Jahr durch die schwer verständlichen Papierformulare quälen. Auch die elektronische Erklärung mit Elster Online ist für vieleAnwender, die sich das erste Mal mit dem Thema beschäftigen, einfach noch zu kompliziert.
Das Interview führte Elke von Harsdorff.