Die KfW Bank vergibt Fördermittel und Darlehen
Von Sabine Philipp
Ob es die Anschaffung einer neuen Maschine, die Umrüstung auf umweltschonende Energien oder der neue Fuhrpark ist – die KfW-Bankengruppe vergibt zinsgünstige Kredite und Zuschüsse für verschiedene Vorhaben. Seit April 2013 präsentiert sich die KfW in einem neuen Internetauftritt, der zielgruppenorientierte Einstiegsmöglichkeiten für alle Kundengruppen der Förderbank bietet. Zu welchen Unternehmensbereichen es Förderprogramme gibt, erfahren Sie auf der Themenseite. Welche Projekte konkret unterstützt werden, lässt sich im Auswahlmenü des jeweiligen „Produktfinders“ recherchieren, z.B. im Themenbereich Gründen & Erweitern.
KFW Darlehen und andere Finanzierungsformen
Günstiges Geld können zwar alle Branchen erhalten, z.B. durch den KfW-Unternehmerkredit. Für bestimmte Vorhaben gibt es aber besondere Programme.
So können Unternehmen, die Forschung und Entwicklung betreiben, von einem Beteiligungsprogramm profitieren, bei dem die KfW den Beteiligungsgeber refinanziert. Bei jungen Unternehmen beteiligt sich die KfW neben einem weiteren Kapitalgeber, dem Leadinvestor, im Prinzip zu denselben Konditionen wie dieser (ERP-Startfonds).
Neben Beteiligung und Krediten kann beim Unternehmerkredit gemeinsam mit der klassischen Kredittranche ein Nachrangdarlehen aufgenommen werden, bei dem die KfW als Darlehensgeber im Rang hinter den anderen Forderungen zurücktritt. Dadurch erhält dieses Darlehen eine eigenkapitalnahe Funktion.
Darüber hinaus lassen sich etliche KfW-Produkte und -Programme auch verknüpfen, etwa bei der Realisierung von Auslandsvorhaben oder bei Investitionen in Umweltinnovationen.
Photovoltaik, Maschinenparkzuschuss & Co.
Energieeffizienz und erneuerbare Energien sind ein wichtiger Baustein der Förderprogramme. Daher unterstützt die KfW Bemühungen, die etwas für das Unternehmen und gleichzeitig etwas für die Umwelt tun. Das Spektrum ist weit und reicht von der Photovoltaikanlage auf dem Firmendach, über Investitionen in eine energieeffizientere IT bis hin zur Anschaffung eines energieeffizienten Maschinenparks. In letzterem Fall können die Anschaffungkosten nicht nur per Förderkredit finanziert werden – die KfW bietet weitere Zuschüsse. Zuschüsse gibt es auch bei Beanspruchung einer Energieeffizienzberatung, die hilft, ungenutzte Sparpotenziale im Unternehmen zu entdecken.
Wer in bestimmten Gebieten wie den neuen Bundesländern oder in Regionalfördergebieten der EU investiert, profitiert zusätzlich von Optionen wie dem ERP-Regionalförderprogramm.
KfW-Bank für Gründer
Auch wenn Existenzgründer und junge Unternehmen schon immer besonders gute Karten bei der KfW hatten, so hat die Kreditanstalt das Angebot seit April 2011 noch einmal kräftig nachgebessert. So gewährt die Förderbank beim KfW-Gründerkredit – StartGeld eine 80%-ige Haftungsfreistellung bei Darlehen bis zu 100.000 Euro; bisher war dies nur bei Darlehen bis zu 50.000 Euro möglich. Alle weiteren Angebote für Gründer finden Sie auf der entsprechenden KfW-Themenseite.
Studienkredit und andere Wissenskredite
Volljährige Schüler und Auszubildende erhalten günstige Kredite, wenn die Ausbildungsstätte oder der Ausbildungsgang den BAföG-Richtlinien entspricht. Daneben wird die Weiterbildung im Beruf gefördert. Die KfW-Einsteigsseite Studieren-Qualifizieren gibt einen umfassenden Überblick über alle verfügbaren Angebote, auch über den populären Studienkredit.
KfW-Zuschuss für Beratungen
Guter Rat ist keineswegs teuer – wenn rechtzeitig der KfW-Zuschuss beantragt wird. Den gibt es bei Beratungsgesprächen in Krisensituationen, bei denen z.B. die Schwachstellen des Unternehmens analysiert und Wege aus dem Dilemma gefunden werden. Daneben hat die KfW die Energieberatung Mittelstand und das Gründercoaching im Sortiment.
Fazit: Keine Mittel verschenken
Wenn es um günstiges Geld oder um Beratung geht, ist die KfW die erste und meist die beste Anlaufstelle. Die Vielfalt der Fördermöglichkeiten überrascht, und da ständig altbekannte Programme neu aufgesetzt und neue Programme entwickelt werden, kann ein regelmäßiger Blick auf die Neuerungen lohnen.
Sanierungsfälle, Unternehmen in Sektoren mit Sonderbedingungen des EU-Beihilferechts sowie Umschuldungen werden nicht finanziert.
Als Faustregel gilt außerdem: Zuerst den KfW-Antrag stellen, dann das Projekt starten. Denn Nachfinanzierungen bereits begonnener Vorhaben sind nicht möglich. Darum sollten Sie in einem ersten Schritt die entsprechenden KfW-Mittel bei der Hausbank beantragen – und darauf bestehen. Denn es kommt immer wieder vor, dass Banken eine Alternativfinanzierung anbieten. Die klingt vielleicht attraktiv, hat aber oft nur so lange Bestand, wie die Zinsbindung gilt. Im Vorfeld kann es daher ratsam sein, bei der IHK oder HWK nachzufragen, welche Bank überhaupt KfW-Produkte anbietet, bzw. kompetente Ansprechpartner hat, und im Fall des Falles dort die Kredite beantragen.