LTE-to-WLAN-Hotspots: Woher die bayerische Seen­schiff­fahrt ihr WLAN hat

Auf Ammer­see, Tegern­see, Königs­see und Starn­berger See gibt es seit 2015 kosten­lose WLAN-Hot­spots. 2015 hatten wir den staat­lichen Internet-Service zu­nächst als End User mit Smart­phone und Lap­top aus­probiert. 2016 blick­ten wir mit einem WiFi Analyzer etwas tiefer in das tech­nische Design der WLAN-Installation.

WLAN-Surfen auf dem Wasser

Von Dr. Harald Karcher

Der bayerische Finanzminister Dr. Markus Söder kündigte bei der Freischaltung des ersten WLAN-Netzes auf einem staatseigenen Schiff am 7. April 2015 in Starnberg an, es könne fortan „kostenlos auf den Schiffen der Bayerischen Seenschifffahrt im Internet gesurft werden. […] Ein innovatives und modernes Zusatzangebot für alle Schiffspassagiere.“ So können die Fahrgäste Informationen zu den Sehenswürdigkeiten am Ufer direkt abrufen, Erinnerungsfotos sofort an Freunde und Verwandte versenden oder Anschlussverbindungen prüfen. Alle sechs Schiffe der weißblauen Flotte auf dem Starnberger See würden in der Saison 2015 freies WLAN anbieten, sagte der Minister damals. Dieser kostenlose Service wurde auch 2016 fortgeführt.

LG G4 grüßt @BayernWLAN

Am 9. August 2015 waren wir erstmals mit einem Android-Smartphone LG G4 auf der MS Seeshaupt, Baujahr 2012, und absolvierten die große Rundfahrt Starnberg–Seeshaupt–Starnberg: ein wirklich schönes Vergnügen mit Erholungswert, besonders wenn das Wetter passt. Das Schiff war auch viel nobler als erwartet, mit Klimaanlage, Sonnendeck, Liegestühlen, Restaurant, Café, Bar und Platz für 800 Personen. Wer nur nostalgische Dampfer in Erinnerung hat, sollte sich mal diese MS Seeshaupt zu Gemüte führen. Sie ist das modernste Schiff auf dem Starnberger See.

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Auch kleine Verbesserungen bleiben nicht unbemerkt: Das Plakat für den kostenlosen WLAN-Hotspot der MS Seeshaupt war 2016 schon viel professioneller als im Startjahr 2015. (Bild: Harald Karcher)

Am Schiffseingang klebte anno 2015 noch eine Folie mit der Aufschrift „BAYERN WLAN kostenloser Hotspot“ in leicht verblasstem Weißblau. Daneben ein Rauchverbot in knalligem Weißrot. 2016 war diese Folie weg, dafür gibt es jetzt im Inneren des Schiffes ein viel professionelleres Plakat mit derselben Aufschrift, direkt neben der Garderobe, im EG, am Abgang in das UG Richtung Toiletten.

Auf dem LG G4 mit eingebautem WiFi-11a/b/g/n/ac kamen auf Anhieb gleich beim Start der Rundfahrt am 9. August 2015 zwischen Starnberg und Berg drei WLAN-SSIDs namens „@BayernWLAN“, „Fritz!Box WLAN 3030 (YCP)“ und „Yachtclub“ auf das Handy-Display. Wir tippten auf das @BayernWLAN-Funknetz, und damit verband sich das LG G4 ruckzuck. So viel zu den WLAN-Einstellungen.

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Schwarz auf Weiß
Dieser Bei­trag erschien zu­erst in unserer Magazin­reihe „Kom­munika­tion und Netze“. Einen Über­blick mit Down­load-Links zu sämt­lichen Einzel­heften be­kommen Sie online im Presse­zentrum des MittelstandsWiki.

Landung auf der Landingpage

Zum Surfen im Internet tippten wir dann auf den Handy-Browser. Da kam aber nicht die übliche Startseite, auch nicht die zuletzt besuchte Webseite, sondern die Startseite der Bayerischen Seenschifffahrt. Das ist normal in einem professionellen WLAN-Hotspot, das ist ein sogenannter Forced Redirect, eine vom WLAN-Netzwerk automatisch erzwungene Umleitung des Browsers auf die Landingpage des WLAN-Betreibers.

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Rechts über der weißen Mütze des Kapitäns erkennt man eine mannshohe LTE-UMTS-Antenne auf dem Dach des Seehotels Leoni. Aus solchen stationären Mobilfunkantennen wird der schwimmende WLAN-Hotspot mit dem schnellen Internet vom Lande her versorgt. (Bild: Harald Karcher)

Im Handy-Browser entzifferten wir 2015 beim Redirect den Anfang einer URL namens https://portal.m3c… Das klingt nach einem staatsexternen Access Provider namens www.m3connect.de. Das ist ein deutscher Anbieter von Internet-Technologie für den Hospitality-Markt aus Aachen.

Zurück zum Handy. Wir akzeptierten die Allgemeinen Geschäftsbedingungen und klickten auf „Kostenfreier Zugang“. Danach kam die Handy-optimierte Webseite der Seenschifffahrt. Danach wurden alle bayerischen Seen zur Auswahl angeboten, auf denen die Bayerische Seenschifffahrt agiert, nämlich: Königssee, Tegernsee, Starnberger See und Ammersee. Wir nahmen den Starnberger See und fanden dort unter anderem den aktuellen Fahrplan und eine Seeskizze.

Messfahrten 2015: Saison der Ausfälle

Nach der Hotspot-Landingpage wechselten wir zum Ookla Speedtest. Damit bekamen wir im August 2015 Downloads von circa 1 MBit/s, Uploads von 1,44 bis 1,69 MBit/s und Ping-Zeiten von 61 bis 71 ms. Das reicht auf alle Fälle zum Mailen, Surfen und für Social Media Postings.

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Beim ersten Test im August 2015 blendete sich die URL des WLAN-Landingportals nur teilweise ein. Beim letzten Test im Mai 2016 war sie dagegen komplett sichtbar. (Bild: Harald Karcher)

Beim zweiten Test am 22. August 2015 hatten wir per Zufall wieder das modernste Schiff erwischt, die MS Seeshaupt. Aber das @BayernWLAN war nicht mehr zu finden. Kann ja mal vorkommen, dass ein WLAN-Hotspot spinnt.

Beim dritten Test am 30. August 2015 wollten wir erneut den Surf-Speed auf dem schwimmenden @BayernWLAN testen. Diesmal erwischten wir den Vorzeigekatamaran MS Starnberg, Baujahr 2004. Das schöne Schiff auf zwei Außenrümpfen wirkt nicht ganz so brandneu wie die MS Seeshaupt. Trotzdem vermittelt auch dieses 1000-PS-Gefährt einen Hauch von Kreuzfahrtfeeling. Nur leider war auch dort das kostenlose @BayernWLAN nirgends zu finden.

Laut Auskunft der Besatzung war der WLAN-Hotspot wegen technischer Probleme und Störungen der Schiffselektronik vorübergehend abgeschaltet. Der eine meinte, Schiffskabel und WLAN-Kabel störten sich gegenseitig. Ein anderer meinte sinngemäß: „Wir haben noch keine Order bekommen, dass wir das WLAN wieder einschalten dürfen. Probieren Sie es doch mal auf der MS Bayern, das ist unser ältestes Schiff, Baujahr 1939 bis 1948, kriegsbedingt, dort funktioniert das WLAN noch.“ Nun ja, eine vierte Messfahrt auf dem wunderbaren Lago di Starnberg schafften wir anno 2015 dann doch nicht mehr.

Messfahrt 2016 mit Android-Handy und Win-10-Laptop

Neues Jahr, neues Glück: Beim nächsten Test am 31. März 2016 funktionierte das kostenlose @BayernWLAN auf der modernen MS Seeshaupt wieder auf der kompletten Rundreise über drei Stunden hinweg mit minimalen Aussetzern gut. Ganz mit Absicht verwendeten wir zum Test wieder das gleiche LG-G4-Smartphone wie 2015. Damit kamen 2016 bis zu 2,03 MBit/s im Download und bis zu 2,38 MBit/s im Upload bei flotten 47 ms Reaktionszeit.

Zudem hatten wir im März 2016 einen 4K-Laptop Toshiba Satellite P50t-C-104 mit Windows 10 dabei. Die Durchsatzwerte waren damit marginal geringer als mit dem LG G4. Die Darstellung der Hotspot-Landingpage und weiterer Webseiten war auf dem großen Windows-10-Laptop mit dem neuen Microsoft-Edge-Browser aber komfortabler und kompletter als auf dem weitaus kleineren Smartphone-Display mit Android 6.0.

Hotspot-Fernanbindung per UMTS und LTE

Egal ob Smartphones, Tablets oder Laptops im @BayernWLAN surfen: Die Fernanbindung des schwimmenden WLAN-Hotspots klingt – bei Speed-Werten um die 2 MBit/s und Ping-Zeiten um die 50 ms – auf alle Fälle sehr nach LTE. Lediglich in der Nähe wenig besiedelter Regionen im Süden des Sees fiel der Durchsatz drastisch ab. Da schaltete der WLAN-Hotspot seine Fernanbindung vermutlich von LTE auf UMTS herunter.

Der schwächste Wert kam zwischen Seeshaupt und Bernried mit 0,34 MBit/s im Download und 0,09 MBit/s im Upload bei lahmen Ping-Zeiten von 202 ms. Auf alle Fälle muss im Schiff ein LTE-zu-WLAN-Router verbaut sein, der bei Bedarf auf ältere Mobilfunknormen wie HSPA oder UMTS herunterschalten kann.

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Mit diesem Signalstärke-Meter des Wifi Analyzers kann man eine Funkzelle aus dem @BayernWLAN herauspicken und den AP suchen, aus dem heraus diese WLAN-Wolke funkt. Genauer gesagt: die Antenne. Je stärker die Nadel nach rechts ausschlägt, desto näher ist man der gesuchten Antenne. Die APs und Antennen sind im Schiff allerdings so gut versteckt und verkleidet, dass wir sie nicht fotografieren konnten. (Bild: Harald Karcher)

Am 18. Mai 2016 wollten wir mit dem WiFi Analyzer auf dem LG-G4-Handy mal hinter die Kulissen des @BayernWLAN-Hotspots auf der MS Seeshaupt schauen. Also same procedure as every year, große Rundfahrt Starnberg–Seeshaupt hin und zurück. Fahrzeit ohne Ausstieg, ohne Unterbrechung 13 bis 16 Uhr. Um 13:03 Uhr waren wir auf dem Zwischendeck im ersten OG angekommen. Das Handy meldete wieder: @BayernWLAN. Jetzt aber: Signalstärke ausgezeichnet. Oha! So stark hatten wir das @BayernWLAN ja noch nie wahrgenommen. Hatte hier jemand das Netz optimiert?

In allen wichtigen Bereichen der MS Seeshaupt, in denen sich die Passagiere länger aufhalten, fanden wir am 18. Mai eine recht brauchbare und fast lückenlose WLAN-Versorgung. Das @BayernWLAN stellte fast nonstop Internet mit einem guten Speed um die 2 MBit/s zur Verfügung, was den meisten Menschen zum Surfen, Mailen und für Social Media unterwegs reichen dürfte. Gelegentlich gab es auch Aussetzer beim Internet, was beim Surfen, Musik- oder Videostreaming stören kann, beim reinen Mail-Empfang dagegen kaum auffällt.

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WLAN-Signalstärkeverlauf auf der MS Seeshaupt am 18. Mai 2016: Die vier obersten Funkzellen mit den identischen Namen @BayernWLAN zeichneten wir im ersten OG auf dem Zwischendeck auf. Sie stammen direkt aus dem Linienschiff. Die beiden Funkzellen unten strahlten haben von außen herein. (Bild: Harald Karcher)

Wirklich langsam tröpfelte das Internet nur in einem sehr idyllischen Abschnitt zwischen Seeshaupt und Bernried, vermutlich, weil dort insgesamt noch keine starke LTE-Versorgung herrscht, aus der sich der WLAN-Hotspot speisen könnte. Außerdem war die Internet-Versorgung im UG des Schiffes bei den Toiletten sehr schwach. Das lag aber nicht an der Fernanbindung, sondern am lokalen WLAN-Ausbau: Im Untergeschoss der MS Seeshaupt funkt der Hotspot nämlich deutlich schwächer als im großen Rest des Schiffes. Zackiges Surfen war bei unseren Tests vor den Toilettentüren kaum möglich. Die meisten Passagiere dürften das Internet hier aber kaum vermissen. Wer liest schon Facebook auf dem Klo? (Oder vielleicht doch?)

Funkversorgung nach Gästeverteilung

Wandern wir ein Stockwerk höher: Der große Speisesaal im EG der MS Seeshaupt war im Test sehr gleichmäßig mit @BayernWLAN versorgt. Bei schlechtem Wetter wäre durchaus denkbar, dass hier etliche das Internet nutzen wollen. Bei gutem Wetter zieht es die meisten Passagiere aber vielmehr auf das OG oder DG des Linienschiffs.

Das 1. OG der MS Seeshaupt war im Test besonders gut mit dem kostenlosen @BayernWLAN versorgt. Im glasgeschützten Bereich kamen oft sogar sehr gute WLAN-Signale um die −40 dBm. Wer hier bei Wind und Wetter Zuflucht sucht, hat wohl den besten Internet-Empfang im ganzen Schiff.

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Auch auf dem Sonnendeck der MS Seeshaupt fand unser Smartphone das kostenlose @BayernWLAN. Allerdings kann man im gleißenden Sonnenlicht das Handy-Display kaum noch ablesen. (Bild: Harald Karcher)

Auch auf dem Sonnendeck fand unser Smartphone das @BayernWLAN. Bei gutem Wetter ist das Sonnenlicht hier aber so stark, dass man ein Display kaum noch ablesen kann. Die stärkste Handy-Nutzung konnten wir bei freundlichem Wetter in den überdachten, schattigen Bereichen des 1. OG beobachten. Bei schlechtem Wetter dürfte sich die Internet-Nutzung in den Speisesaal des EG verlagern.

Smartphone-Bedarf nach Wetterlage

Bei unserem Test am 18. Mai 2016 war die MS Seeshaupt maximal zu einem Drittel mit Gästen besetzt. Augenscheinlich blickten an diesem Tag auch erfreulich wenig Leute nonstop in ihre Handys – und wenn doch, dann eher zum Fotografieren als zum Surfen. Es wäre aber spannend, wie der WLAN-Hotspot reagiert, wenn das Schiff mal voll mit 800 Leuten besetzt ist und die Hälfte davon sich die Sportschau oder ein YouTube-Video anschauen will.

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Rechts oben in dem weißen Kasten hängt der offizielle WLAN-Hotspot der MS Bernried. Daraus kam beim Vergleichstest zwar genug WLAN-Strahlung. Unser LG G4 konnte von diesem @BayernWLAN aber keine IP-Adresse beziehen und somit auch kein Internet. Links unten auf der Sitzbank steht der eigentliche Testanlass, der kleine LTE-zu-WLAN-Router Fritz!Box 6820 LTE. (Bild: Harald Karcher)

Egal wie gut das Internet auf dem Schiff auch sein mag: Das Schönste ist am Ende aber immer noch der See, das Ufer und die Landschaft, besonders wenn die Sonne scheint und es einen klaren Föhnblick auf das Alpenpanorama gibt. Und zwar auch dann, wenn das WLAN auf dem Wasser komplett ausfällt. Auch dafür gäbe es nämlich eine praktische Lösung.

Oder mit einem eigenen Fritz!Box-Hotspot

Wenn der professionelle WLAN-Hotspot der Seenschifffahrt das @BayernWLAN aus LTE speist, müssten wir das doch auch können. Konkret gefragt: Könnte eine kleine Fritz!Box 6820 LTE für 199 Euro, die wir schon separat getestet hatten, mit eingesteckter SIM-Karte von Vodafone zur Not auch eine große MS Seeshaupt mit Internet versorgen?

Am 21. Mai 2016 nahmen wir gegen 16:40 Uhr die Zwei-Stunden-Rundfahrt Starnberg–Tutzing und zurück. Im verglasten Gästebereich des OG fanden wir eine freie Steckdose. Daran ließen wir die Fritz!Box hochfahren, allerdings nicht unverschlüsselt offen für alle Gäste, sondern stark verschlüsselt mit WPA2. Die Gründe: Erstens die unsägliche WLAN-Störerhaftung, zweitens wollten wir die surfwilligen Schiffsgäste nicht mit einem zweiten Hotspot verwirren, drittens wollten wir bei den Speed-Messungen nur einen einzigen User im WLAN haben, um die Höchstwerte bei Speed und Ping-Zeiten zu bekommen.

Noch unvollständig, aber deutlich schneller

Ergebnis: Die kleine Fritz!Box 6820 LTE mit nur einer einzigen 802.11-b/g/n-Funkzelle versorgte mehr als die Hälfte der Schiffsflächen im EG, OG und DG immerhin so gut, dass flottes WLAN-Surfen mit einem LG-G4-Smartphone möglich war. Bei Werten bis 20 MBit/s im Download und 10 MBit/s im Upload war das Surfen im EG sogar bis zu knapp zehnmal schneller als über den offiziellen Schiffshotspot, obwohl die Fritz!Box beim Test im OG des Schiffes stand. Allerdings war im Test halt nur ein einziger User, nämlich der Tester, in der Funkzelle der AVM-Box eingebucht.

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Diesen Screenshot hat der Tester mit seinem LG G4 im Speisesaal im EG der MS Seeshaupt aufgenommen. Dabei stand die AVM Fritz!Box 6820 LTE ein Stockwerk höher im OG des Schiffes. Trotzdem kamen die WLAN-Strahlen mit einer guten Stärke von -66 dBm auf dem Smartphone des Testers an. Das war noch mehr als gut genug zum Surfen. (Bild: Harald Karcher)

Lediglich in den hinteren Bereichen des Schiffes unweit der Dieselmotoren sowie mittig auf dem Sonnendeck funkte die kleine AVM-Box erheblich schwächer als die offizielle WLAN-Installation. In diesen Bereichen bremsten massive Stahlflächen die AVM-Box wohl stärker aus als das offizielle WLAN aus den Access Points des Enterprise-WLAN-Herstellers Lancom Systems. Würde man jedoch weitere LTE-to-WLAN-Router der Gattung Fritz!Box 6820 LTE gezielt an den schwächsten WLAN-Stellen (mittig auf dem Sonnendeck sowie ganz hinten auf dem Schiff) positionieren, dann hätte man mit einigen wenigen AVM-Böxchen ebenfalls die Chance auf eine WLAN-Komplettversorgung der MS Seeshaupt.

Es gibt immer eine WLAN-Alternative

Das krasse Beispiel soll nicht gegen starke WLAN-Hotspots von professionellen WLAN-Providern argumentieren. Es soll nur zeigen – und Mut machen –, dass man auch schon mit handtellerkleinen LTE-to-WLAN-Routern ruckzuck brauchbare, öffentliche Hotspots aufspannen kann. Im Jahr 2015 hätte man also den WLAN-Ausfall mit zwei, drei kleinen LTE-to-WLAN-Routern weitgehend kompensieren und überspielen können. Dazu hätte man den SSID-Netzwerknamen in der Fritz!Box nur von der Werkseinstellung („Fritz!Box 6820 LTE“) auf den SSID-Namen „@BayernWLAN“ überschreiben müssen: Dann hätte kaum jemand gemerkt, dass der offizielle Hotspot wochenlang nicht funkte.

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